Bossing - Was tun wenn Mobbing im Job von ganz oben kommt?

vom 31.07.2017, 16:00 Uhr

Mobbing bei der Arbeit ist ja nicht gerade schön und wenn man dann schon mit Bauchweh und Kopfschmerzen arbeiten geht, ist es umso schlimmer. Was aber tun, wenn es sich um Bossing handelt, wenn also nicht die Kollegen einen mobben, sondern das Mobbing von ganz oben kommt? Was kann man da unternehmen ohne gleich den Arbeitsplatz zu verlieren? Ist es euch schon passiert, dass ihr vom Chef gemobbt wurdet? Was würdet ihr bei Bossing machen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann das pauschal gar nicht beantworten. Das käme ganz auf den Einzelfall an. Wenn es von ganz oben kommt, gibt es vielleicht Kollegen, die sich zusammenschließen und gegen den Vorgesetzten vorgehen können. Kommt jetzt ganz darauf an, wer der Chef ist. Ist es der Firmenbesitzer oder ein Familienangehöriger des Firmenchefs, kommt man nicht gegen an. Dann muss man halt versuchen, seinen Job gut zu machen, wenn man nicht kündigen will.

Arbeitet man in einer Behörde oder Institution o.ä. können Kollegen und oder ein guter Betriebsrat schon etwas bewirken. Man muss nicht in Ohnmacht verharren. Es gibt schon Mittel, sich zur Wehr zu setzen. In einem privaten Betrieb sieht das Ganze schon wieder anders aus. Und hier muss man wissen, ob der groß oder klein ist, was von der Leitung her gegen den Arbeitnehmer unternommen wird, wie er schikaniert wird usw.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als wenn sich ein Kollege zur Zielscheibe macht und unterstützt und sich damit selbst zur Zielscheibe macht. Darauf brauchst du so gar nicht vertrauen wenn du das Opfer deines Chefs bist. Aber auch da gibt es Mittel und Wege und die Frage ist eher, was kommt über dem Chef noch. Denn das es das absolute Oberhaupt ist, hast du eher in kleineren Betrieben, ist es "nur" ein Abteilungsleiter, dann kommt darüber noch etwas, wo man ansetzen kann.

Wichtig ist es wie beim Mobbing halt auch, dass man dokumentiert und Zeugen dafür hat. Alles was gewesen ist, muss aufgeschrieben werden, regelmäßig sein und nur dann hat man auch eine Chance. Allgemein ist es schwer Mobbing am Arbeitsplatz nachzuweisen und auch erfolgreich dagegen vor zu gehen und in den meisten Fällen endet es so oder so damit, dass man den Arbeitsplatz wechselt.

Ich wurde auf meiner Arbeitsstelle von Kollegen gemobbt und der Chef hat am Ende mitgemacht in der Form, dass er davon wusste, es direkt mitbekommen hat und nichts gemacht hat. Gegen ihn bin ich vorgegangen, indem ich mich an die Geschäftsleitung gewendet habe und darüber informiert. Es folgten Abmahnungen für den Chef und parallel dazu hatte ich einen Anwalt für Arbeitsrecht eingeschaltet, und eine zivile Klage erhoben um dem Herr zu werden. Eine Strafrechtliche Verfolgung wurde von Amtswegen aus in die Wege geleitet, da es bei mir um mehr ging als einfach nur um das Arbeitsrecht und auch Straftatbestände erfüllt worden waren.

Im Endeffekt lief es darauf hinaus, dass der Chef seine Fürsorgepflicht verletzt hatte, Schadenersatz leisten musste weil er nichts unternommen hatte, vom Betrieb gekündigt worden ist von der zivilen Klage her. Die Strafrechtliche Folge war für ihn dann noch eine Bewährungsstrafe, da er auch hier das unterlassen dafür gereicht hatte. Der Kollege der das angezettelt hatte ging für seine Dinger hinterher ins Gefängnis, da es hier nicht nur um Mobbing alleine ging, sondern auch um andere Delikte wie BTM Diebstahl, schwere Körperverletzung und versuchten Mord.

Aber hier wird vieles als Mobbing und direkt als Bossing gesehen was es noch nicht einmal erfüllt, damit man erst davon sprechen kann, muss es regelmäßig und gezielt stattfinden. Ein purer Anschiss einmalig, ist noch lange kein Bossing und da wird dieser Begriff ebenfalls missbraucht und zu inflationär benutzt.

Aber was man auch sehen muss, will man überhaupt hinterher noch für jemanden arbeiten der so zu einem war? Selbst wenn man mit seiner zivilen Klage durchkommt und einen Schadensersatzanspruch bekommt, wird sich daran nichts großartig verbessert. Der Täter wird hinterher nicht der dickste Freund sein, sondern auch da weiteren Groll hegen und da ist auch kein Vertrauensverhältnis mehr gegeben.

Für mich war das undenkbar, dass ich hinterher in diesem Laden noch mal einen Fuß hineinsetze, auch wenn die Übeltäter ihre Strafen bekommen haben, so waren doch Mitläufer mit dabei denen nichts nachgewiesen werden konnte, die das bis heute als "unrecht" ansehen, dass ich mich dagegen gewehrt habe und "der arme Bub" im Knast verschimmelt. In deren Augen waren diese Dinge "Kindergarten" und harmlos.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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