Bonus für Mitarbeiter die nie oder selten krank sind?
Ich habe mich schon so häufig über meine Kolleginnen geärgert, darunter sind welche, die sich regelmäßig krank melden, obwohl sie sicher nicht immer krank sind.
Ich bin natürlich das totale extrem, ich gehe mit jedem Mist arbeiten, aber kleine Schnupfen, Halsschmerzen oder Kopfschmerzen, damit kann man auch gehen, finde ich. (Natürlich ist das zur Zeit durch die Coronazeit etwas anders, rede aber auch schon von vorher!) Viele bleiben einen Tag zu Hause und sind am nächsten komplett fit, dann kann das alles ja nicht so schlimm gewesen sein.
Oft habe ich mich dazu schon geäußert und gesagt, dass wir Mitarbeiter die immer da sind, ja eigentlich einen Bonus bekommen müssten. Denn wir sind circa 50 Mitarbeiter und 20% sind tatsächlich immer da, oder sind wirklich richtig schwer krank, falls sie ausfallen. Was haltet ihr von so einem Bonus? Also wirklich, wir haben Mitarbeiter, die fehlen circa 30 Tage im Jahr. Das ärgert einen einfach.
Ich würde es schon gut finden, wenn man so etwas machen würde. Mein Mann hat dasselbe Problem wie du. Da gibt es teilweise Mitarbeiter, die nie eine Schichtform machen wollen und dann immer in der Frühschicht beispielsweise krank sind. Das ist nur dadurch möglich, dass schon sehr ausgesiebt wurde und man nun durch Corona einfach auch Arbeiter braucht und nicht neue Arbeiter ins Werk holen will. Das nervt aber auf jeden Fall, da er sehr schnell und gut arbeitet und dann eben noch deren Arbeit irgendwie ausgleichen muss oder ausgleichen müsste.
So ein Bonus wäre daher wirklich klasse, auch um einfach mal zu zeigen, dass man den Arbeitnehmer sehr schätzt, immerhin ist die Person dann immer da oder fast immer da und könnte sicherlich auch ganz leicht mal zu Hause bleiben, das kann man dann schon fördern, indem man einen Bonus macht.
Ich finde, dass so das genau falsche Signal gesetzt wird. Mich regen nämlich wiederum die Leute auf, die sich (zumindest vor der Seuche) hustend und verrotzt ins Büro geschleppt haben und dort den ganzen Tag zwar nichts gerissen und nervig herumgeröchelt, aber selbstgefällig ihre gebrauchten Schneuztücher verteilt haben. Niemand ist unersetzbar, und wenn der Laden in die Knie zu gehen droht, wenn eine Erkältungswelle herumzieht und mehr als ein Mitarbeiter auf einmal ausfällt, dann ist es die Schuld der Chefetage, die mal wieder am Personal spart.
Und es spricht auch nicht gerade für die Arbeitsatmosphäre und die Qualität eines Arbeitgebers, wenn der Krankenstand tatsächlich "verdächtig" hoch sein sollte. Viele Leute melden sich nicht nur aus purer Faulheit krank, sondern sind tatsächlich fertig mit den Nerven und hassen ihren Job, ihren Chef und die neidischen und bösartigen KollegInnen gleichermaßen.
Und es gibt schließlich nicht nur kerngesunde, immer leistungsfähige Arbeitsdrohnen einerseits und faule Säcke und Drückeberger andererseits. Manche Leute sind beispielsweise chronisch krank und wären so von vornherein benachteiligt, weil sie es gar nicht schaffen können, "nie" krank zu sein. Und ich bin auch sicher, dass das Geschrei groß wäre, wenn das Schicksal mal wieder zuschlägt und ein bis dato fleißiges Arbeitsbienchen auf einmal regelmäßig zur Chemo oder zur Reha muss und dem "Bonus" nur noch traurig nachschauen kann.
Ich sehe das ähnlich wie Gerbera. Ich halte auch nichts davon, wenn sich Kollegen bzw. Kolleginnen mit ihren Bakterien und Viren in die Arbeit schleppen und sich "durchbeißen". Das kann man vielleicht machen wenn man im Backoffice allein im stillen Kämmerlein sitzt, aber nicht wenn man im Großraumbüro tätig ist und zahlreiche andere Kollegen ansteckt. Das finde ich fast sogar unkollegialer als mal zwei/drei Tage im Jahr "blau" zu machen.
Ich finde also auch, man setzt damit ein falsches Zeichen, wenn man die Kollegen belohnt, welche ohne Krankheitstage auskommen. Das animiert ja gerade dazu jederzeit, egal wie schlecht es einem geht, in die Arbeit zu kommen und sich durch den Tag zu schleppen. Und wie Gerbera auch schon erwähnt hat, es gibt auch chronische Leiden wie z.B. auch Migräne die nun mal nicht gesteuert werden können und was hilft es einem Chef wenn solche Personen dann unproduktiv in der Arbeit sitzen bzw. sogar Fehler machen, wegen ihrer gesundheitlichen Probleme.
Auch ich beobachte im öffentlichen Dienst ein paar Kollegen / Kolleginnen die ihre recht sichere Festanstellungen ausnutzen um "blau" zu machen. Bei uns ist es ja sogar so geregelt, dass man erst ab dem 3. Tag eine Krankmeldung benötigt. Da gibt es dann schon den ein oder anderen der merkwürdigerweise immer wieder mal zwei Tage ausfällt. Aber ich bin da weder ärgerlich noch neidisch, ich finde jeder muss selbst wissen wie kollegial und fair er bzw. sie sich verhält. Bei solchen Kollegen überlege ich mir dann halt wiederum ein paar mal mehr, ob ich für sie mal einspringe und einen Dienst übernehme oder ihnen anderweitig einen Gefallen tu.
Ich finde ebenfalls, dass ein Bonus für Mitarbeiter die nie oder selten krank sind, einfach ein falsches Signal setzt. Ich fehle aufgrund meines chronischen Leidens auch immer mal zwei Tage, das mag merkwürdig erscheinen, aber ich ballere mich während den zwei Tagen so dermaßen mit Mittelchen zu, dass ich die Sache dann meistens soweit durch habe.
Aber ich finde, dass wir uns einfach zu sehr durch die Jobs quälen. Krank sein ist verpönt und wenn du noch chronisch krank bist, wird du gerne mal als Blaumacher benannt. Aber Hauptsache mit Rotznase und übelstem Husten zur Arbeit gehen und am Ende doch nichts gebacken bekommen.
Ich hoffe, dass Corona hier mal das Bewusstsein etwas ändert, denn man muss immer bedenken, dass die Arbeit einem die Gesundheit niemals wiedergeben kann, wenn man sie verloren hat. Daher sollen meinetwegen auch die Blaumacher meinetwegen zu Hause bleiben, wenn ihnen nicht danach ist, dann versauen sie mir auch nicht meine Stimmung. Zudem möchte ich gar nicht wissen, wie viele Leute sich bei einem Bonus krank zur Arbeit schleppen. So wichtig darf ein Bonus nicht sein, dass man sich seine Gesundheit ruinieren sollte.
Warum lässt du dich denn nicht krankschreiben? Anstatt dich über Kollegen zu ärgern, die bei Schnupfen zu Hause bleiben, kannst du das doch auch so machen. Man muss doch nicht mit Kopfschmerzen und Erkältung arbeiten gehen. Was bringt es dir denn, dich trotzdem auf Arbeit zu schleppen?
Ich persönlich gehe nicht mehr krank zur Arbeit. Ich habe das jahrelang durchgezogen und habe jetzt teilweise massive gesundheitliche Probleme, die mich teilweise komplett lahmlegen. Ich erlebe es jedoch immer noch, dass sich Kollegen krank zur Arbeit schleppen.
Ich gehe nur hin, wenn es mir gut geht und ich weiß, dass ich es schaffen kann, die Tage überwiegen glücklicherweise. Ich habe nämlich bemerkt, dass es sich krank nicht gut arbeitet, es schlägt auf die Stimmung und auf die Arbeitskonzentration. Jedoch merken viele sowas gar nicht und leben schlichtweg nach dem Motto "Nur die Harten kommen in den Garten".
Ich persönlich ärgere mich eher über Arbeitgeber, die es forcieren, dass sich die Leute auch noch krank zur Arbeit schleppen. Ein früherer Teamleiter hatte auch immer solche Signale gegeben und unterschwellig den krankgemeldeten Kollegen unterstellt, sie würden sich drücken wollen. Als Effekt sind die Kollegen auch hustend und niesend im Büro erschienen und haben auch die anderen angesteckt. Außerdem tendieren Krankheiten dann oft dazu, verschleppt zu werden, und es wird schlimmer statt besser. Aus meiner Sicht ist so ein Bonus total kontraproduktiv und ich würde sowas nicht gutheißen.
Ich persönlich finde diese Art von Belohnungssystem auch sehr gut. Es gibt so viele Leute, die unzufrieden mit Ihrem Job sind und sich immer wieder Krank melden. Deshalb müssen ich und andere Arbeitskollegen die Arbeit immer wieder rein arbeiten für den selben Lohn.
Ich finde das fast schon frech. Man ist unter den Arbeitern ein Team und da sollte man sich erstens nicht unnötig Krank melden und zweitens sollte man für den Aufwand an Arbeit wenigstens etwas höher entlohnt werden als die, die ständig Krank sind.
DigitalHuber hat geschrieben:IMan ist unter den Arbeitern ein Team und da sollte man sich erstens nicht unnötig Krank melden und zweitens sollte man für den Aufwand an Arbeit wenigstens etwas höher entlohnt werden als die, die ständig Krank sind.
Aber wie gesagt, damit setzt man falsche Signale und bringt die Leute tendenziell dazu, sich auch krank zur Arbeit zu schleppen. Neben einem erhöhten Ansteckungsrisiko für die Kollegen beinhaltet es auch oft die Gefahr, dass der eigentlich kranke Mitarbeiter wegen seiner Erkrankung unkonzentriert ist und Fehler macht. Ein weiteres Problem könnte darin bestehen, dass die Erkrankung verschleppt wird und am Ende länger dauert, als wenn man sich gleich auskuriert hätte.
Bei meinem Arbeitgeber ist es zum Glück eher andersrum: man wird ermutigt, sich bei Krankheit auch krank zu melden und nicht aus falschem Pflichtbewusstsein weiterhin zur Arbeit zu gehen.
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