Blutgruppen-Schnelltest in welchen Fällen sinnvoll?

vom 17.07.2017, 17:19 Uhr

Den Blutgruppen-Schnelltest kann man ja selbst machen oder auch beim Hausarzt oder in der Apotheke machen lassen. Ich selber habe solch einen Blutgruppen-Schnelltest noch nie gemacht oder machen lassen und wüsste auch gar nicht, für was der gut sein könnte. Habt ihr schon solche Blutgruppen-Schnelltests an euch vorgenommen was war denn da der Hintergrund und was ist da so spannend dran?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe mal Google dazu befragt, weil ich mir jetzt auch nicht vorstellen konnte, für was man seine Blutgruppe wissen muss. Wenn man eine Blutspende oder einen Eingriff vor sich hat muss man sich ja nicht selber um einen Test kümmern. Im Internet habe ich dann jedenfalls eine ganze Menge pseudowissenschaftliches Zeug gefunden, vor allem auf den Seiten, die diese Tests verkaufen. Da ist von Blutgruppendiäten die Rede und von dem Glauben, dass die Blutgruppe den Charakter bestimmen würde.

Das einzige, was ich gefunden habe und das für mich Sinn macht, ist die Gefahr einer Rhesusunverträglichkeit in der Schwangerschaft. Wenn man die Blutgruppen der beiden potentiellen Eltern schon bei einem Kinderwunsch kennt weiß man, ob die Gefahr besteht oder nicht und kann entsprechende Maßnahmen ergreifen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Warum sollte das generell nur dem Interesse und aus Spaß dienen? Nicht jeder weiß seine Blutgruppe. Liegst du schwer verletzt und blutend auf der Straße, der Rettungsdienst kommt, kratzt dich auf und bringt dich in die Klinik ist es immer gut, wenn man vorher die Blutprobe schicken kann für die Blutgruppenbestimmung das im Idealfall die Blutkonserven dann schon vor Ort sind wenn man mit Patient dort eintrifft. Hat man nicht die Zeit ein weiteres Fahrzeug voraus zu schicken damit das Labor das schon machen kann, dann macht man den Schnelltest im Rettungswagen und lässt über die Leitstelle der Klinik das Ergebnis mitteilen, die die passenden Blutkonserven dann ordert und diese auch schon warten.

Ein Problem gibt es dabei aber bereits, dass die Schnelltests auch ungenau sind und auch etwas anderes angezeigt werden kann als es in der Realität ist. Die Fehlerquote liegt bei 70% und von daher ist es kein sicheres Mittel, wenn man diese damit bestimmen will sondern macht das maximal im letzten Notfall als Worst Case, oder gibt das Universalblut mit wenn es vorher nicht getestet werden konnte.

Die hier angesprochene Rhesusunverträglichkeit ist auch nicht weiter dramatisch. Bei einer Schwangerschaft wird am Anfang bei der ersten Untersuchung die Blutgruppe mit Rhesusfaktor bestimmt. Ist die Mutter negativ, dann hat das automatisch zur Folge, dass Anti-D 2 mal gespritzt wird, einmal um die 28. Woche herum und direkt nach der Geburt.

Das Kind wird ebenfalls getestet was es hat, hat das ebenfalls negativ, dann entfällt die zweite Gabe. Denn das ist in der ersten Schwangerschaft kein Problem, erst in der zweiten und weiteren Schwangerschaften könnte es damit zum Problem kommen, was man mit dem Anti-D vermeiden kann. Der Partner wird nicht getestet und spielt dabei auch keine Rolle, da automatisch dieses Procedere dann folgt. Präventiv wird da rein gar nichts gemacht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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