Blumenkränze aus Gänseblümchen - kaum ein Kind kann es noch

Als ich Kind war und als meine Kinder noch klein waren, sind wir oft auf einer großen Wiese gewesen, wo Gänseblümchen gewachsen sind. Bevor diese gemäht wurde sind wir immer zur Wiese gegangen und haben dort Kränze aus Gänseblümchen gebunden. Die Kränze haben die Kinder dann entweder mir geschenkt oder meine Tochter hat sich diesen selbst auf den Kopf gesetzt. Aber auch mein Sohn fand es toll, dass man aus den Gänseblümchen, bevor diese dem Rasenmäher zum Opfer fielen, was machen konnte.

Ich habe festgestellt, dass schon die Mütter der heutigen Kinder damit Schwierigkeiten haben und somit ihre Kinder das wohl niemals lernen werden und es dann an ihre Kinder weitergeben werden.

Könnt ihr oder können eure Kinder diese Kränze basteln? Habt ihr ihnen das beigebracht oder war es jemand anderes, wie die Oma oder der Opa? Habt ihr es als Kind beigebracht bekommen? Ich finde, dass es auch die Feinmotorik schult und die Kinder auch draußen, wenn sie getobt haben durch die ruhige Beschäftigung wieder herunter kommen.

Ich kann das überhaupt nicht und man hat mir das auch nie beigebracht. Meine Mutter kann das auch nicht und meine beiden Großmütter genauso wenig. Bei uns hat man sich nie auf derartige Weise beschäftigt und hatte immer anderes zu tun. Offen gesagt stelle ich mir diese Tätigkeit auch ziemlich langweilig vor. Ich beschäftige mich lieber auf andere Weise in der freien Natur und würde das meinen Kindern auch nicht beibringen, selbst wenn ich es gelernt hätte und wüsste wie das geht.

@Täubchen, meine Kinder und ich als Kind, haben das sehr gerne gemacht. Es war auch nicht langweilig. Im Gegenteil, die Kinder konnten so nach einem tobenden Spiel schnell herunter kommen und wurden wieder ruhiger. Sie waren stolz darauf, dann etwas tolles gemacht zu haben. Sicher ist das vergänglich. Aber zu hause wurde der Kranz dann in Wasser gelegt und war dann noch ein schöner Dekoartikel. In unserer Gegend, wo ich und auch meine Kinder aufgewachsen sind, gab es kaum ein Kind, welches das nicht konnte.

Ich kann es und meine Söhne konnten es auch. Im Kindergartenalter konnte man sie, wie Diamante sagt, damit nach einem sehr körperbetonten Spiel wieder runter holen und durchatmen lassen. Außerdem fördert auf spielerische Weise, die Fingerfertigkeit, die Geduld und die Frustrationstoleranz. Dazu muss es nicht immer ein pädagogisch wertvolles Spielzeug sein. Eine Wiese reicht auch. Das ist genauso wie Dämme im Bach zu bauen. Das schult auch auf vielfache Weise und ist deshalb absolut nicht unsinnig.

Ich konnte schon als Kind keine Blumenkränze flechten und kann mich erinnern, dass ich das ziemlich schade fand. Meine Mutter hingegen sagte mir, dass sie das als Kind konnte und später verlernt hat, also konnte sie es mir leider nicht beibringen. Sonst war da leider auch niemand und ich kenne auch in meinem Alter niemanden, der das vielleicht könnte.

Ich habe das als Kind nie gemacht. Es ist sicherlich einfach und wenn mein Sohn das mal machen möchte mache ich da auch mit, aber ich denke, dass das auch kein Muss ist. Immerhin macht es ja auch Spaß andere Dinge in der Natur zu machen, mit Stöcken zu spielen oder sonst irgendetwas, es muss ja kein Kranz aus Gänseblümchen sein um der Natur nahe zu sein.

Ich kann das noch und habe es mir selbst beigebracht bzw. bei Freunden damals abgeschaut. Mein Sohn hat daran so gar kein Interesse es noch Privat zu machen und in der Kita wird das ebenfalls gebastelt wenn es im Garten ist oder auch mal auf den Waldtagen. Dort können es alle und somit würde ich nicht behaupten, dass das kaum ein Kind kann. Mag vielleicht sein wenn das Kind nur bei den Eltern Zuhause sitzt und es dort nicht gezeigt bekommt, aber in den Einrichtungen hier gehört das Basteln mit Naturmaterialien und damit auch die Blumenkränze zum Standard.

@Sorae, da ist jede Einrichtung halt anders. Wenn man hier das Kind nicht gerade in einem Waldkindergarten oder Waldorfkindergarten hat, dann ist mit der Natur nicht sehr viel. Die meisten Einrichtungen haben nicht mal eine Wiese in dem Kindergarten oder in der KiTa. Da ist ein Hof, der viel Sand hat und Klettergerüste und Wege, wo sie mit den Rädchen und Autos fahren können und das Kränze binden kann nur mit den Eltern gemacht werden.

Ja, die Blumenkränze aus Gänseblümchen. Die kenne ich in jedem Fall noch und das war auch zu meiner Zeit Anfang der 80er Jahre noch allgegenwärtig. Auch die Generation Mitte der 80er und Anfang der 90er sowie Mitte der 90er hat das durchaus noch gemacht. Jedenfalls konnte ich das sehr gut miterleben, weil ich auch jüngere Cousinen, Cousins sowie Geschwister/Halb- und Stiefgeschwister habe. War schon interessant.

Heute beobachte ich das so gut wie gar nicht mehr. Jedes Balg hat das Smartphone oder Handy an der Hand kleben, wie andere ihr Asthmaspray mitführen müssen. Eine ganz ekelhafte und digitalisierte Welt, aber die Technik wollte es nicht anders und die Gesellschaft durch die wirtschaftlichen und kontrollierten Vorteile des gläsern Bürger in vielen Belangen von internetfähigen Handys und Konsolen etc. nicht anders.

Viele Medien haben immer mal wieder aufgegriffen, Generation Handy & Smartphone sowie Laptop & Tablet etc. Selber Schuld. Früher hab ich im Schlamm gespielt, mich dreckig gemacht, mit dicken Schürfwunden nach Hause gekommen. Die Nachbarskinder sitzen den ganzen Tag vom PC, die Kinder der Bekannten vorm TV usw. Spielplatz? Ne, danke lass mal.

Gänseblümchen kommt eher die Frage, was ist das? Oxenberger 1,2,3 oder wer hat Angst vorm schwarzen Mann? All das kennen die meisten Kids doch nicht. Gummitwist? Sagt denen auch oftmals schon lange nichts mehr. Sehr schade, aber Gott sei Dank gehöre ich da nicht zu und bis heute nicht. Das Smartphone ist mir egal und bis heute kann ich sowohl Gänseblümchenkränze bis hin zum Gummitwist alles.

Ich finde das jetzt nicht so schlimm. Ob das Kind nun Blumenkränze binden kann oder nicht, welche Bedeutung hat das denn? Oder der erwähnte Gummitwist - muss man das können? Vielleicht sollte man nicht immer irgendwelchen vergangenen Dingen nachhängen, weil man das aus der eigenen Kindheit kennt. Jede Generation macht gewisse Dinge nicht mehr, die die vorherige Generation noch kannte. Das ist eben so und das ist auch keine Katastrophe.