Bioprodukte haben wollen und sich dann beschweren?
Eine Bekannte von mir hat sich neulich im Supermarkt eine Schale Rucola gekauft, Bio natürlich, denn darauf besteht und schwört sie seit einiger Zeit. Die Rucola kam auch aus Deutschland und sah sehr frisch aus. Dann aber der große Schreck, beim Waschen fiel ihr auf, dass sich unter den Rucolablättern auch zwei andere Pflanzen befanden, offenbar Unkraut. Das fand sie so schlimm, dass sie sich direkt beim dem Hersteller der Rucola beschwert hat.
Ich fand das Verhalten ein wenig albern und übertrieben. Auf der einen Seite wollen die Leute Bioprodukte, auf der anderen Seite aber verstehen sie nicht, dass solche Dinge eben auch zu Bio gehören. Wenn sie vollkommen sterile Produkte ohne andere Pflänzchen haben wollen, dann müssen sie Produkte aus irgendwelchen Gewächshäusern kaufen, die dann auch mit entsprechenden Mitteln behandelt werden.
Wie findet ihr ein solches Verhalten? Regt ihr euch auch darüber auf, dass andere Menschen in Sachen Bio einfach eine vollkommen verkehrte Vorstellung haben? Oder reklamiert ihr auch jede Brennesel, die ihr in eurem Salat findet?
Ganz ehrlich, wer schon auf chemisch gespritzte Lebensmittel verzichten will, der muss sich halt im Klaren sein, das so etwas passieren kann. Da kann auch gerne mal ein Käferchen oder eine Schnecke in der Packung sein, obwohl das passiert auch bei den anderen Gemüsen ohne Bio. Ich finde das vollkommen übertrieben.
Ich finde so ein Verhalten albern. Ich meine so etwas kann bei dieser Form der Produktgewinnung eben vorkommen und als Verbraucher kann man das auch aussortieren. Es ist nicht so als würde man eine schlimme Sache da mit hinein gelegt bekommen haben, es ist nur Natur. Sie wollte doch Bio, dann sollte sie auch mit einem Grashalm leben können. Selbst wenn sie diesen mitessen würde, würde sie ja nicht sterben.
Das ist wieder so ein Verhalten nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" wofür ich so gar kein Verständnis habe. Wer ein Problem damit hat, muss sich seine Nutzpflanzen selbst anbauen und dann das ernten, was man haben will, wenn die Hersteller angeblich gar nichts richtig machen können. Ich frage mich, wie viel Langeweile man haben muss, dass man sich wegen so einem Mist beim Hersteller beschweren kann.
Manche Menschen finden doch immer irgendetwas an allem auszusetzen. Das geht mir teilweise wirklich auf die Nerven, da man den Eindruck hat, dass man solchen Personen nie etwas recht machen kann und dass sie chronisch undankbar sind. Ganz ehrlich, was ist denn so schlimm an ein paar Unkraut- oder anderen Pflanzenresten in einem Salatkopf? Man kann diese doch entfernen und den Salat ordentlich waschen.
Wenn ich einen Salatkopf in meinem eigenen Garten ziehe, wuchern da auch allerlei andere Pflänzchen drumherum und ich werfe ihn deswegen nicht gleich in die Tonne. Wäre die Ware verschimmelt, dann würde ich eine Beschwerde noch verstehen; aber hier war explizit das Prädikat „Bio“ gewünscht und die Kundin hat mehr oder weniger den lebendigen Beweis dafür erhalten. Meiner Meinung nach hat sie ziemlich überreagiert.
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