Bildschirmarbeit als Entspannung oder Belastung betrachten?
Mir ist ein Halbtagsjob angeboten worden, der sich ja im ersten Moment ganz gut anhört, aber vielleicht ja doch dann anstrengender als gedacht werden könnte. Meine Tätigkeit würde sich nämlich die ganze Zeit auf reine Bildschirmarbeiten beschränken. Eigentlich ja ziemlich entspannt, könnte man meinen, aber Tag für Tag dasselbe machen, das kann bestimmt auch zur Belastung werden. Habt ihr da Erfahrungen mit solch reinen und permanenten Bildschirmarbeiten? Habt ihr diese als Entspannung oder Belastung empfunden?
Ich muss fast vollständig am Bildschirm arbeiten und erlebe diese Tätigkeiten als vergleichsweise belastend. Das liegt aber auch an meiner persönlichen Mentalität, denn ich bin vom Charakter her eigentlich ein umtriebiger und mobiler Mensch, der einen inneren Antrieb zum Unterwegssein hat. Mich persönlich stresst es, wenn ich den ganzen Tag fast unbewegt vor einem Bildschirm sitzen muss.
Es gibt aber Kollegen, die machen diese Arbeit gern, denn sie haben nicht denselben Bewegungsdrang wie ich. Daher würde ich sagen, dass man das nicht pauschal sagen kann. Wie ist das denn bei dir? Welche Tätigkeiten fandest du gut erträglich, bei welchen Aufgaben hattest du dich früher schon unwohl gefühlt?
Ich würde auch sagen, dass man das pauschal nicht beurteilen kann. Auch Bildschirmarbeit kann verdammt anstrengend sein, wenn man sich stundenlang konzentrieren muss und keine anderen Tätigkeiten zur Auflockerung dazwischen schieben kann. Es mag zwar entspannt aussehen, wenn man praktisch nur sitzt (gerade für Leute, die körperlich anstrengende Jobs gewöhnt sind) aber beim stundenlangen Sitzen tut man sich körperlich langfristig auch keinen Gefallen.
Und auf die Inhalte kommt es natürlich an. In einer Rettungsleitzentrale gibt es genauso Bildschirmarbeit wie im Finanzamt Königswusterhausen, aber bei letzteren stehen andere Fähigkeiten im Vordergrund, die einem wie immer auch charakterlich liegen müssen. Mir selber (Bildschirmarbeitsplatz) macht es nichts aus, irgendwelche Listen abzugleichen oder Tabellen zu ergänzen, ohne mit jemandem reden zu müssen, andere werden dabei verständlicherweise wahnsinnig. Aber Arbeit ist es in meinen Augen immer, auch wenn es nach "Entspannung" aussehen kann.
Bildschirmarbeit muss nicht unbedingt heißen, dass man monoton immer dasselbe macht. Ich arbeite auch viel am Bildschirm, aber meine Arbeit ist so abwechslungsreich und ich lerne immer was Neues dazu, dass ich das nicht als Belastung empfinde. Ich muss auch häufig meinen Arbeitsplatz verlassen, um mich zu besprechen oder andere Dinge zu erledigen. Daher ist das für mich ideal.
Ich hatte aber auch schon Jobs, wo ich im Prinzip stumpf vor einer Datenbank gesessen habe und irgendwelche Zettel abgetippt habe. Das war damals zwar nur ein Minijob parallel zum Studium und länger als 6 Stunden pro Woche musste ich da auch nicht arbeiten, ich bin aber dennoch fast durchgedreht, weil ich mich geistig unterfordert gefühlt habe.
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