Bibliothek mit Jacke und Tasche betreten dürfen?

vom 05.11.2016, 20:37 Uhr

Ich war in meinem Leben schon in mehreren Bibliotheken und ich kenne das so, dass man da immer mehr oder weniger "gezwungen" ist, seine Sachen am Empfang abzugeben. Meist gibt es dann Schließfächer, wo man seine Sachen dann wegsperren kann. Es wird dann eben nicht gerne gesehen, dass man mit Jacke und Tasche oder Rucksack die Bibliothek betritt und dann durch die Bücherregale geht und dabei stöbert. Man befürchtet eben, dass etwas geklaut werden könnte, was ich auch gut verstehen kann.

Im neuen Wohnort meiner Freundin soll das jedoch anders sein. Sie erzählte mir, dass sie kürzlich in der Bibliothek in ihrer Stadt wäre und dort wäre es wohl so, dass jeder mit Jacke und Tasche in die Bibliothek gehen könnte und da würde keiner was sagen. Grund dafür ist wohl, dass die Bücher elektronisch gesichert sind und da am Eingang so eine Lichtschranke - wie man sie von Kaufhäusern kennt - eingebaut ist, würde die automatisch Alarm schlagen, wenn man mit einem geklauten und versteckten Buch verschwinden möchte.

Ich finde die Idee schon gut, wobei ich das vom Gedanken her schon ziemlich gewöhnungsbedürftig finde. Wie ist das bei euch in der Bibliothek? Darf man diese mit Jacke und Tasche betreten oder muss man seine Sachen abgeben oder wegschließen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kenne beides: Medien die elektronisch gesichert sind, sodass man Tasche und Jacke mitnehmen kann und Bibliotheken wo nichts elektronisch gesichert ist und man seine Sachen wegschließen muss, bzw. auch Bibliotheken wo beides der Fall ist, also trotz elektronischer Sicherung darf man seine Sachen nicht mitnehmen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In den Bibliotheken in denen ich früher immer war, konnte man seine Tasche und seine Jacke mitnehmen, das war eben eine kleinere Stadtbücherei und es gab dort auch gar keine Garderobe. Die letzte Bücherei in der ich war hat dann irgendwann auch auf das elektronische System umgestellt und man konnte die Bücher so auch über eine ''Selbst-ausleihe'' ausleihen, vor- und nachher war es mit den Jacken aber nie ein Problem.

Ich kenne es grundsätzlich also nicht anders. Nun war ich gestern das erste Mal mit einem Bekannten in einer Uni-Bibliothek und er sagte mir direkt, dass ich meine Jacke dort ausziehen müsse, da ich das nicht kannte hatte ich ihm erstmal nicht abgenommen, dass es wirklich Pflicht ist. Da ich auch nur ein T-Shirt drunter hatte und es ziemlich kalt war, wollte ich die Jacke ungerne ausziehen und bin dann auch mit Jacke an den Sicherheits-Mitarbeitern vorbei, dieser sprach mich daraufhin direkt an und klärte mich noch einmal auf.

Ich durfte dann netterweise meine Jacke anlassen, da die Schließfächer in einem anderen Stockwerk waren, gewundert hatte ich mich aber trotzdem sehr, denn viele hatten dort Sweatjacken /Kapuzenjacken an, die kein Problem waren. Den Unterschied dort hab ich leider nicht verstanden, denn bis auf Knöpfe oder das Material gibt es ja keinen . Es ist dort übrigens auch alles mit Sicherheitsschranken gesichert und die wertvollen Bücher darf man nur mit Handschuhen unter Aufsicht lesen, was das ganze für mich also noch unsinniger macht.

» xDana » Beiträge: 493 » Talkpoints: 17,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es stimmt zwar schon irgendwo, dass das Jacken- und Taschenverbot in Bibliotheken nur bedingt sinnvoll ist und auch nur schwer immer aufrecht erhalten werden kann, weil man ja niemandem zum Striptease zwingen kann. :wink: Und es ist auch nicht erlaubt, die Besucher beim Betreten und/oder Verlassen des Lesesaals per Leibesvisitation zu filzen. Eine Buchsicherungsanlage, die piepst, wenn ein gesichertes Buch die Bibliothek verlässt, ist zudem auch immens teuer und aufwändig, weil man ja dann in jedes Buch einen Sicherheitsstreifen einkleben müsste, und dafür ist oft genug weder Geld noch Personal da.

In meinen Augen geht es hier vor allem darum, das Chaos dort gering zu halten, wo manche Leute arbeiten wollen. Wenn jeder mit seinem ganzen Krempel dort einzieht und sich erst einmal ausbreitet, ist die Unruhe schon einmal größer. Außerdem kann es so selbst ohne bösen Willen schneller zu Verwechslungen kommen, weil die Leute geistesabwesend ihre eigenen Bücher ins Regal stellen und Bibliothekseigentum einpacken. Und dann wird am Ende noch eine Jacke verwechselt oder geklaut, oder jemand fällt über einen achtlos abgestellten Ziehkoffer (bei uns sind die Leute mit erstaunlich schwerem Gerät unterwegs) und dann ist das Gezeter wieder groß.

Deswegen finde ich es im Endeffekt schon ganz praktikabel, Jacken und Taschen den Zugang zur Bibliothek zu verwehren. Die Verhinderung von Diebstahl ist hier ja nur ein Nebeneffekt. Und Strickjäckchen oder Kapuzenpullis dürfen natürlich mit in den Lesesaal. Eingeschritten wird erst ab Daunenjacke aufwärts, weil die Dinger fast mehr Platz wegnehmen als so mancher Leser, und weil man hier tatsächlich den halben Brockhaus darunter verstecken könnte.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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