Beziehungskrise wegen dem Mittagessen

vom 09.03.2015, 11:58 Uhr

Ein Kumpel von mir hat meiner persönlichen Meinung nach, nicht mehr alle Latten am Zaun. Er ist seit circa vier Jahren in einer Beziehung und eigentlich total glücklich. Er liebt sie auch wirklich, das merkt man ihm auch an. Umgekehrt ist es im Grunde genommen genau dasselbe, sodass man hier wahrhaftig von der großen Liebe bei beiden sprechen kann. Wenn er nicht immer einen an der Waffel hätte, augenscheinlich wenn ihm langweilig ist. Denn anders ist mir folgendes Verhalten nicht zu erklären.

Seine Freundin kocht verdammt gut und eigentlich immer gleich. Da gibt es für mich als Laie, die öfters mitisst, wenn wir gemeinsam etwas planen, eigentlich nichts zu meckern. Doch er findet immer das bekannte Haar in der Suppe und teilt dies entsprechend mit. Er fängt richtige Streitereien an, weil das Mittagessen ein ticken anders gewürzt wurde als zuvor. Auch wenn sie die Brötchen für die Arbeit anders belegt als sonst, dann dreht er teilweise echt durch. Vor allem dann, wenn seine arrogante Mutter, bei der alles seine Ordnung haben muss, vorbei kommt.

Ich frage mich teilweise wirklich, was in ihm vorgeht, wenn er fürs Mittagessen und teilweise auch für andere Speisen, einen solchen Aufriss startet, aber er findet es normal. Seine Mutter hat ihm beigebracht, dass alles seine Ordnung haben muss und immer gleich sein muss. Doch wenn man Pi mal Schnauze kocht, dann kann es auch mal etwas schärfer sein als sonst. Wobei ich wirklich zugeben muss, dass bei seiner Freundin immer alles gleich schmeckt.

Sie hat ihm jetzt vor zwei Tagen gesagt, dass er seinen Mist alleine machen kann und wenn er nicht aufhört, dass sie weg ist. Ich kann sie ehrlich gesagt schon verstehen, denn ich würde mich auch nicht wegen Essen herunter putzen lassen oder ihr? Kennt Ihr solch ein Verhalten und wie würdet ihr reagieren.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



In meiner Beziehung ist es auch so, dass ich koche. Es hat sich halt so ergeben und passt zu unserem Leben. Aber dennoch bin ich keine Hausfrau in den 50ern. Er isst das, was auf den Tisch kommt. Manchmal koche ich etwas, worauf ich Lust habe, wovon ich aber weiß, dass es ihm nicht besonders schmeckt. Und ich gebe mir jetzt auch keine Wahnsinnsmühe, dass es immer perfekt ist.

Mein Mann beschwert sich nicht über´s Essen. Manchmal über die Zeit, weil er es einfach viel früher gewohnt ist zu essen. Aber ich habe ihm ganz klar gesagt, dass ich das Essen nie im Leben um 12 Uhr auf dem Tisch haben werde. Also das Thema ist abgehakt.

Manchmal ist mir das Essen wirklich nicht gelungen. Selbst dann bin ich irgendwie sauer, wenn er das Gesicht verzieht, obwohl er ja dann Recht hat. Aber wenn er sich in dem Ausmaß wie dieser Kerl über das Essen beschweren würde, wäre ganz schnell der Ofen aus. Im wahrsten Sinne. Das würde ich nicht ein Mal mit mir machen lassen.

Also meiner Meinung nach hätte sie schon viel früher was sagen sollen. Diese ständige Gemäkel muss man im Keim ersticken. Jetzt sollte sie halt ganz ruhig klarstellen, wie der Hase läuft. Wenn er nicht aufhört zu meckern, hört sie auf zu kochen. Ich würde ihm keinen Vorwurf machen. Wie gesagt, sie trägt Mitschuld an der Situation. Aber sie muss einen Schlussstrich ziehen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Da ich immer Pi mal Daumen koche, schmeckt es auch immer ein wenig anders. Das ist bei ebenso normal, wie wenn mein Mann den Kochlöffel geschwungen hat. Wer genormtes Essen möchte, soll selber kochen oder sich ein Fertiggericht warm machen.

Wenn bei uns am Tisch der Satz "Hast du dieses mal etwas anders gemacht?" fällt, dann ist das die vorsichtige Umschreibung für: Das Essen ist absolut in die Hose gegangen. :D Es gibt auch noch die vorsichtige Anmerkung: "Es ist lecker, aber nochmal muss ich das nicht haben." Das ist dann der nette Hinweis an den, der das Essen zubereitet hat, dass es dieses mal wirklich nicht schmeckt. Manchmal stellen wir auch schmunzelnd fest, dass der Koch verliebt ist, das Essen aber noch genießbar ist.

Wie gesagt, solche Sätze umschreiben bei uns wirklich kulinarische Katastrophen. Dass Essen nicht immer gleich schmeckt, das ist doch völlig normal. Gemüse, Getreide oder Fleisch hat immer eine unterschiedliche Qualität. Daher lässt sich kein immer gleiches Ergebnis nach DIN-Norm erzielen. Das fände ich auch ziemlich fad und langweilig.

Wer solche Ansprüche stellt wie dieser Partner, hätte bei mir schon lange zusehen können, wie er sich ernährt. Ich hätte jedenfalls nicht für ihn gekocht. Eigentlich sollte man das diskutieren können und gut. Aber so wie er sich verhält, insbesondere dass er die Partnerin vor der Schwiegermutter in spe so bloßstellt, das geht gar nicht. Da bleibt nur ganz schnell und ganz weit zu laufen. So einen Mann braucht nun wirklich keiner.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich würde das auch so nicht hinnehmen, wenn er immer meckert. Bei uns zu Hause kochen beide und wenn mal ein bisschen etwas anders ist, dann ist das kein Problem und es kann auch mal etwas daneben gehen, dann kocht man dann eben noch mal was, so schlimm ist das doch alles nicht. In diesem Fall würde ich dem Partner nichts mehr machen und gut wäre es.

Ich meine, wer schmiert auch seinem erwachsenen Freund noch das Brötchen für die Arbeit? Das kann er doch selber machen, das ist ja kein Aufwand. Wenn man das gerne macht, ist es ja auch in Ordnung, aber in dem Fall verwöhnt sie ihn zu sehr und lässt sich dann auch noch auf der Nase umher tanzen. Für mich wäre das keine Beziehung, die ich haben wollen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn ein Essen nicht gut ist, sollte man das ruhig auch sagen dürfen, aber nur wenn mal etwas ein wenig anders gewürzt ist, ist das für mich auch kein Grund für eine Beschwerde und ich kann es auch nicht verstehen, dass dein Kumpel daraus direkt ein Problem macht. Ich finde es auch absolut richtig, dass seine Freundin sich da zur Wehr setzt, aber ich denke auch, dass sie das schon vorher hätte tun sollen. Wenn er meint, dass er es besser hinbekommt, dann soll er eben selber kochen und das unter Beweis stellen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Danke für Eure Antworten. Ihr Essen ist sehr gut, das sieht er eigentlich auch vollkommen ähnlich. Doch sobald seine Eltern da sind, dann muss alles sehr akkurat sein und immer gleich schmecken. Ihr wisst selber, dass es im Grunde genommen völlig unmöglich ist, dass es immer gleich schmeckt. Es seiden, man ist ein Profikoch!

Die Mutter von ihm weist ihn dann darauf hin, dass das Essen heute nicht so gut schmeckt, weil zum Beispiel im Salat keine Gurke vorzufinden ist. Zwischenzeitlich kam es vor, dass ihr das Schweinefleisch in der Hackfleischsoße nicht zusagte, sondern sie an diesem Tage gerne Rindfleisch gehabt hätte. Später weist der Freund die Freundin dann zurecht, wie sie nur so dumm sein könnte, diese Fehler zu machen.

Er selber ist wie seine Mutter. Einfach alles muss gleich sein. Am besten muss die Gurke auf dem Brot genau da liegen, wo sie immer lag. Die Freundin hat ihn die letzten zwei Tage selber kochen lassen und er gibt zu, dass es widerlich war sein eigenes Essen zu essen. Doch sie macht sch jetzt einen Spaß daraus und zeigt ihm, wie er sich benimmt.

Eine Woche lang hat sie jetzt gesagt, ist er für das Frühstück, Mittag- und Abendessen verantwortlich. In dieser Zeit wird sie ihm genau zeigen, was er getan hat, die ganzen Tage/Wochen zu vor. Ich bin gespannt welches Resumé er zieht, denn er ist jetzt bereits für jedes Meckern genervt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde das Verhalten des Mannes wirklich extrem krass und ich kann auf jeden Fall verstehen, dass man das als Freundin nicht länger mitmachen möchte. Der Mann kann noch so lieb und nett sein - wenn er wegen so einem Thema so extrem durchdreht und einem das Leben für den Tag zur Hölle macht, dann kann die Beziehung nicht so toll an. Immerhin belastet doch so ein Verhalten extrem die Beziehung und es ist doch klar, dass so etwas auch an den Nerven zehrt und einen an der Beziehung zweifeln lässt. Normal ist so ein Verhalten ja auf gar keinen Fall.

Es ist ja in Ordnung, dass einem nicht immer alles schmecken kann und dass man enttäuscht ist, wenn das Lieblingsessen anders gewürzt ist als sonst und daher auch nicht mehr so gut schmeckt. Allerdings ist es alles andere als normal, dann gleich auszurasten und ein Theater anzufangen. Stattdessen kann man seiner Freundin dann doch auch in einem normalen Ton sagen, dass man das Essen lieber mag, wenn es anders gewürzt ist.

Wenn mein Freund jedoch immer ausrasten würde, wenn ich anders kochen würde als sonst, dann wäre ich ganz schnell diejenige, die ausrasten würde. Immerhin koche ich grundsätzlich immer spontan und immer anders. Ich habe keine festen Gerichte, die ich wirklich immer gleich mache, sondern ich variiere da immer, je nachdem, auf was ich Lust habe und je nachdem welche Zutaten ich da habe. Außerdem mag ich es auch gerne, Abwechslung zu haben.

Würde meinem Partner das nicht passen, dann könnte er eben jedes Mal für sich selbst kochen und ich würde mir auch für mich selbst etwas kochen. Immerhin würde ich es nicht einsehen, jede einzelne Zutat und jedes einzelne Gewürz immer genau abzuwiegen, damit alles genau gleich schmeckt. Und wenn mein Freund dann auch ausflippen würde und darauf bestehen würde, dass ich für ihn koche, dann würde ich mir die Beziehung auch zweimal überlegen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Bei so einem extrem Partner, macht es doch auch irgendwann keinen Spaß mehr zu kochen. Ich würde mir da irgendwann auch wirklich blöd bei vorkommen und sicherlich auch streiken. Ist es ja schön, dass der werte Herr gelernt hat, dass alles seine Ordnung haben muss. Aber dann soll er eben selbst kochen oder sich beim Lieferdienst was bestellen, an dem er dann herum meckern kann.

Auch die Brote und Essen allgemein in Anwesenheit der Mutter so nieder so machen, ist für die Partnerin doch wirklich demütigend. Ich wäre wirklich verletzt und sauer, wenn ich vor meiner Schwiegermutter so runter geputzt würde. Da hätte ich dann auch die längste Zeit die Brote gemacht.

Ich kann gut nachvollziehen, dass die Frau sagt, dass sie das nicht mehr mitmacht und geht, wenn er daran nichts ändert. Ich nehme an, dass sie schon zuvor oft mit ihm über sein Verhalten geredet hat und dies aber einfach nicht gefruchtet hat. Irgendwann wir einem das sicherlich zu bunt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das Problem scheint ja nicht direkt der Partner zu sein, sondern die Mutter des Partners. Ich würde da einfach mal Klartext reden. Sprich ich würde der Frau sagen, dass sie doch das nächste Mal selbst kochen soll, wenn es ihr nicht passt. Oder dass sie liebend gerne dann zu Hause bleiben sollte oder ich würde ihr eiskalt den Teller wegnehmen und sagen, dass es ihr ja eh nicht schmeckt und dass es dann ja egal ist, ob sie es isst oder der Mülleimer.

Mit den Schwiegereltern verscherzt man es sich eigentlich nicht. Ich finde es gut, dass sie ihn mal kochen lässt, nur so kann er es wahrscheinlich mal lernen. Vielleicht sollte sie das mal eine weitere komplette Woche durchziehen oder er soll doch mal die Schwiegereltern bekochen. Das wäre doch mal eine Idee. Manchmal muss man einfach merken, dass man jemanden verletzt oder sich nicht passend benommen hat und ich muss gestehen, ich finde die Maßnahme wirklich in Ordnung.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Das Problem ist nicht nur die Mutter. Diese hat ihrem Sohn das so beigebracht und er hat das übernommen. Wenn Mutti noch einkehrt und mit isst, dann muss es natürlich noch perfekter sein und wenn es das nicht ist, dann lässt man halt die Sau heraus damit man auch zeigen kann wer der Herr im Hause ist, und dass man seine Alte im Griff hat die dann sofort zu Kreuze kriecht und alles nach den Wünschen ändert.

Kann ich nicht verstehen und ich hätte es ebenfalls so gemacht, dass sich der gute Mann selbst um sein Essen kümmern kann. Allerdings wäre es mir im Traum nicht eingefallen, dass ich davon ebenfalls Essen würde sondern mir weiterhin mein eigenes Essen koche und ihn dafür alleine seinen Kram machen lasse. Gerade wenn es schon widerlich ist, würde ich mich dazu gar nicht erst herablassen. Gleiches auch für das Brote schmieren wenn es nicht gleich ist, dieser Mensch ist erwachsen und sollte es alleine hinbekommen und wenn nicht, dann muss er halt wieder zur Mutti gehen.

Auf der Nase tanzen lassen würde ich mir deswegen nicht und auch ein Ultimatum setzen und wenn er sich dann nicht einbekommen hat und weiter nur am meckern ist auch den Schlussstrich ziehen. Mittagessen ist ja nur eine Mahlzeit von vielen am Tag, beim belegten Brot flippt er auch so aus wie soll es dann beim Frühstück und Abendessen nur aussehen, wenn es dort schon dauerhaft etwas zum meckern gibt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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