Beziehungsauszeit - Hält man den Partner damit nur hin?

vom 06.05.2015, 08:43 Uhr

Bei uns im Bekanntenkreis kriselt es gerade in der Beziehung eines Paares, welches seit 6 Jahren zusammen ist. Sie ist ende 20, er Anfang 30 und die Beiden sind vor vier Jahren zusammen in eine Eigentumswohnung gezogen und alles sah wunderbar aus.

Nun ist er der Meinung, dass die Beziehung irgendwie eingeschlafen ist und die beiden als Paar irgendwie nicht mehr voran kommen. Nachdem es nun ein gutes Jahr extrem gekriselt hat, was wir im Freundeskreis natürlich auch deutlich mitbekommen haben, ist er nun aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und möchte eine Beziehungsauszeit von ein paar Monaten einlegen.

Sie ist am Boden zerstört und versteht nicht, warum er nicht versucht, die Beziehung mit ihr zu retten, wohingegen er damit argumentiert, dass er sich ja gar nicht trennen möchte. Er braucht einfach nur mal ein paar Monate seine Ruhe und Abstand von der Beziehung, was sie jetzt auch zähneknirschend akzeptiert hat, da sie einfach hofft, dass er nach dieser Zeit auch tatsächlich zu ihr zurück kommt. Ein konkretes Datum, wie lange diese Auszeit dauern soll, hat er aber auch nicht genannt.

Was haltet ihr von so einer Beziehungsauszeit? Ich persönlich bin ja der Meinung, dass das eine gute Taktik ist, um den Partner ein bisschen hin zu halten und sich in Ruhe nach etwas Anderem umzuschauen. Sollte das nicht klappen, kommt man eben wieder zurück. Vielleicht bin ich da etwas zu pessimistisch aber ehrlich gesagt kenne ich kein einziges Paar, das nach einer Trennung, egal ob auf Probe oder mit Auszeit oder irgend so einem Schnickschnack wieder glücklich zusammen gefunden hat.

Für mich ist das einfach nur eine Art, sich bequem zu trennen, da man so nicht direkt mit der Endgültigkeit der Entscheidung konfrontiert wird und das Ganze in Ruhe abkühlen lassen kann.

Wie seht ihr das? Würdet ihr so einer Beziehungsauszeit zustimmen oder würdet ihr eurem Partner gleich die Koffer vor die Tür stellen? Habt ihr vielleicht selber schon mal so eine Beziehungspause eingelegt und danach wieder glücklich zusammen gelebt?

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde, dass man dann auch gleich Schluss machen kann. Was bringt es denn, wenn man sich nicht sieht? Das kann ja gar nichts an der Situation ändern und so kann man in so einer Zeit wirklich nur nach anderen Menschen Ausschau halten und dahingehend auch mit anderen Menschen seinen Spaß haben. Sonst würde man entweder an der Beziehung arbeiten oder sich ganz trennen, diese Zwischenstellung ist doch nichts.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde diese Methode alles andere als gut und denke auch, dass man damit den Partner nur hin halten möchte. Gerade in deinem Beispiel ist es ja eigentlich klar, dass sich der Mann in Ruhe nach einer anderen Frau umschauen möchte, aber dennoch nicht die Sicherheit seiner Beziehung nicht verlieren will. Mir kommt es so vor, als würde er nur dann zurück zu seiner Freundin kommen, wenn er keine andere Frau finden würde, mit der er sich eine Beziehung vorstellen könnte. Wenn das aber dann doch der Fall ist, macht er nach einigen Monaten Schluss. So ist er auf der sicheren Seite und hat quasi in jedem Fall "gewonnen".

Wenn man wirklich etwas für die Beziehung tun will, dann kämpft man doch auch um diese und den Partner. Der gesunde Menschenverstand muss einem doch auch sagen, dass von nichts auch nichts kommt und dass die Beziehung nicht von allein wieder besser wird. Man muss aktiv daran arbeiten und beide müssen sich auch bemühen, etwas zu verbessern. Dafür müssen aber auch beide den nötigen Willen dazu haben und es auch wollen. So sieht es aber in deinem Beispiel nicht aus. Immerhin hat der Mann doch gar keine Lust, etwas zu verändern. Stattdessen lässt er alles in Ruhe auf sich zukommen, ohne dafür auch nur einen Finger zu krümmen.

Ich würde so eine Situation gar nicht erst mitmachen, da ich es nicht könnte, so lange im Ungewissen zu sein. Außerdem denke ich auch nicht, dass die Beziehung noch etwas werden kann, wenn beide nicht an sich arbeiten.Immerhin kann man doch auch nicht erwarten, dass die Probleme sich in Luft auflösen, nur weil man von ihnen davon läuft. So eine Einstellung ist doch auch wirklich kindisch, da man wissen wollte, dass man an den Problemen arbeiten muss, anstatt von ihnen davonzulaufen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich würde dem Mann jetzt nicht gleich bösartige Absichten und so einen festen Plan vorwerfen. Für ihn ist es sicherlich auch nicht schön, dass die Beziehung so schlecht geworden ist. Eine sofortige Trennung fällt nicht leicht, wenn man den anderen eigentlich noch liebt, es aber irgendwie nicht passt. Also meiner Meinung nach kann es auch gut sein, dass er sich selbst belügt und wirklich daran glaubt, dass dieser Abstand etwas bewirken könnte.

Dass es wahrscheinlich nicht so kommt, kann man als Außenstehender viel eher sehen. Ich denke auch, dass er eine andere Frau kennenlernen wird oder er einfach merkt, dass es ihm ohne seine Freundin und ohne die belastende Beziehung viel besser geht. Ich denke, Paare, die sich auf Zeit trennen haben kaum eine Chance, wieder glücklich miteinander zu werden.

So eine Trennung auf Zeit ist eher eine Trennung mit kleinen Schritten. Man macht halt nicht den ganz großen Schnitt an einem Tag, sondern gewöhnt sich langsam dran. Das kann auch für die Freundin besser sein. Jetzt ist sie erst mal alleine, aber nicht wirklich Single. Sie ist traurig, aber sie hat noch Hoffnung. Mit der Zeit geht es ihr alleine wahrscheinlich auch immer besser. Sollte er in ein paar Monaten zurückkommen wollen, will sie womöglich schon gar nicht mehr.

Ich sage nicht, dass es eine gute Art ist, sich zu trennen. Das muss jeder selber entscheiden. Aber ich bin mir nicht so sicher wie meine Vorredner, dass er hinterlistig ist und sich nun planmäßig auf die Suche nach einer Besseren macht. Immerhin war auch er sechs Jahre lang in dieser Beziehung, hat sich mit der Frau eine Eigentumswohnung gekauft. Es fällt ihm sicherlich auch schwer, dem langsamen Zerbrechen der Beziehung zuzusehen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich halte ehrlich gesagt auch recht wenig von einer so langen Beziehungspause. Das ist einfach zu viel Zeit, als das man danach noch seine Beziehung weiter führen möchte. Mir erscheint sowas auch wie eine Ausrede. Schließlich wartet der Partner da quasi auf einen. Das ist doch ziemlich quälend. Und in der Zwischenzeit kann sonst was passieren. Ich würde sowas nicht mit machen.

Direkt so eine Pause würde ich nicht machen. Vielleicht eher eine oder zwei Wochen Abstand, sodass man in der Zeit bei einem Freund oder so wohnt und sich klar macht, ob man an dieser Beziehung überhaupt noch arbeiten möchte. Außerdem zeigt der Abstand, ob man seinen Partner noch wirklich liebt und vermisst.

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» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe eine Freundin, die gefühlt 5 Beziehungspausen mit ihrem Freund eingelegt hat. Immer wieder zusammen und dann wieder getrennt. Dies zog sich über bestimmt 2 Jahre und nun sind sie getrennt. Für mich geht das gar nicht. Entweder ist man zusammen oder man lässt es.

Es kann für beide Partner nicht gut sein permanent über ein Beziehungsaus nachzudenken. Entweder denkt man erstmal genau nach oder man lässt es. Denn diese ewigen Pausen machen auf jeden Fall einen der beiden Partner kaputt. Immer wieder abgestoßen zu werden und dann doch noch eine Chance zu bekommen ist ja eher ein Hinhalten, als ein Überzeugen.

Anders ist es, wenn man sich trennt, da es einfach nicht mehr passt. Natürlich könnte es dann sein, dass man dann doch irgendwann nochmal zusammen findet und bereit ist dem Partner etwas entgegen zu kommen. Mit der Zeit lernt man ja auch und ändert sich und für einige Paare war ein Ende der Beziehung dann später doch noch ein echter Neuanfang.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es falsch, wenn man dann gleich behauptet dass sich der Mann nach einer neuen Braut umsieht und die Zeit nur dafür nutzt. Auch ist es falsch zu behaupten, dass das direkt der Anfang vom Ende ist und man sich sehen muss damit man daran arbeitet. Manchmal braucht es eben Abstand und Funkstille, damit man sich selbst nur für sich auch klar wird, was man für seine Zukunft möchte. Ganz ohne Ablenkung und Einreden von einer Frau damit man darüber Bescheid weiß und wenn man dann zu einem Schluss gekommen ist, dann kann man diesem immer noch dem Partner mitteilen. Ob die weitere Zukunft mit ihm angestrebt ist oder auch ohne ihn.

Grundsätzlich finde ich das eine sehr gute Lösung, besonders wenn man sich in einer Beziehung festgefahren hat und nicht mehr weiß wo es lang gehen soll. Man auch nicht mehr anständig miteinander sprechen kann oder will, nicht mehr weiß was man selbst will und solche Geschichten. Da muss man nicht direkt abhauen und Schluss machen, sondern kann das auch mit einer Beziehungspause und Zeit für sich damit man in Ruhe nachdenken kann dann lösen.

Mir würde es gewaltig auf die Nerven gehen, wenn ich nicht weiß was ich will und mir darüber erst klar werden möchte wo meine Reise hingeht, wenn dann der Alltag normal weiter geführt werden soll als Schauspiel und der Partner weiter munter herum springt und mich vom Nachdenken abhält durch seine pure Anwesenheit. Von daher wäre ich da auch jederzeit mit dabei bei solch einem Vorschlag wenn er gemacht werden würde. Aber ich bin auch nicht der Typ der klammert und dauerhaft Partner an seinem Händchen braucht damit er nachts einschlafen kann, wie so manch anderer für den das ein Weltuntergang darstellt, wenn der Partner mal für eine Weile aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und das direkt mit Schluss machen gleich setzt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen, ob eine Beziehungspause bei anderen gut oder schlecht ist. Ich bin da persönlich kein Freund von und lehne die Pausen komplett ab. Entweder zusammen an Probleme arbeiten oder Trennung, basta. Da bin ich sehr voreingenommen und ich verschwende nicht meine Zeit mit Pausen, die ich anderweitig hätte nutzen können. Tut mir wirklich leid, da bin ich eben ein etwas anderes Kaliber von Beziehungstyp.

Ich hatte solche Pausen auch in der Jugend und im kurzen Erwachsenenleben zugestimmt und was kam dabei raus? Weniger als zu erwarten war. Darauf habe ich keine Lust und meine Zeit ist eben auch kostbar. Ich möchte wissen, woran ich bin oder woran nicht. Entweder man findet gemeinsam eine Lösung an der wir arbeiten können, aber eine Pause? Das ist für mich Kindergarten und brauche ich nicht. Das ist jedoch nur meine Meinung, die andere natürlich anders sehen können.

Wenn man sich jedoch für eine Pause entscheidet, darf man dem Gegenüber nicht ständig unterstellen, dass dieser nach einer neuen Frau sucht oder sie nach einem neuen Mann. Das macht zum einen das Problem wirklich nicht gerade gut und zum anderen gibt es dadurch Streitigkeiten. Wer sich auf Pausen einlässt, der muss sich eben offen dafür zeigen und schauen, wo einen der Weg hinführen wird. Wohin das sein mag? Das kann ich hier kaum beurteilen und es steht mir eben auch nicht zu!

Wenn die Beziehung festgefahren ist, könnte man auch mal schauen, dass man mehr getrennt macht, vielleicht auch mal getrennt einen Urlaub usw. Schauen, was man vermisst und was nicht. Etc. Ich mag diese Beziehungspausen nicht, aber das ist ja auch nur meine Ansicht. Mein Freund mag das auch nicht, daher glaube ich, dass ich im Augenblick dafür den richtigen Partner gefunden habe, der gleich tickt wie ich oder nicht richtig tickt, kann jeder sehen wie er mag.

Wer eine Beziehungspause nimmt, der sollte auch wirklich schauen, wo die Probleme der Festgefahrenheit stecken, was verändert werden kann, wo was besser wäre usw.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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