Beziehung merkwürdig, wenn Heiratsantrag abgelehnt wurde?

vom 22.08.2015, 23:18 Uhr

Ich kenne ein Paar, bei dem sie einen Heiratsantrag nach fünf Jahren Beziehung spontan abgelehnt hatte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Partner der Typ dafür ist und fühlte sich fast ein wenig überrumpelt. Dabei stand aber trotzdem für sie fest, dass sie mit ihm alt werden möchte. Die beiden sind jetzt, sieben Jahre später, immer noch zusammen und haben Kinder. Dass sie abgelehnt hat schien den Partner damals zu verletzen, sie erklärte ihm aber auch, dass sie einfach kein Mensch fürs Heiraten ist, sich nie eine Hochzeitsfeier gewünscht hat und mit dem Thema einfach wenig anfangen kann.

Für ihn scheint die Situation heute auch völlig okay zu sein. Hätte er vorher gewusst, dass ihr das Thema generell nicht zusagt, hätte er den Antrag auch nicht gemacht. Es kann also durchaus alles problemlos weitergehen. Würde ich persönlich einen Antrag ablehnen, würde das bedeuten, mir wären letztendlich zu große Zweifel bezüglich der Zukunft der Beziehung gekommen. In diesem Fall würde es wohl auch nicht weitergehen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde man sollte hier auch beleuchten, warum der Heiratsantrag abgelehnt worden ist.

Natürlich ist es nicht schön, wenn ein Partner heiraten möchte und eben dementsprechend mühevoll einen Heiratsantrag vorbereitet, der dann abgelehnt wird, aber hier kommt es stark auf den Grund an.

Wenn der Partner den Antrag ablehnt, weil er keine Zukunft mit diesem Menschen sieht, so bedeutet es wahrscheinlich das Ende der Beziehung. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ein Paar zusammenbleibt, wenn die Zukunftspläne unterschiedlich sind und die Liebe nicht ausgeglichen.

Bei einer Bekannten war es der Fall, dass ihr schon nach einem halben Jahr des Zusammenseins ein Antrag gemacht worden ist, sie sich aber noch nicht dafür bereit gefühlt hat, sodass sie eben den Antrag zuerst abgelehnt hat. Ihr Freund hat es akzeptiert und dann noch einige Jahre gewartet, ehe er einen neuen Antrag in Angriff genommen hat.

Ob die Beziehung deswegen merkwürdig war, kann ich nicht sagen, aber die beiden sind zumindest zusammen geblieben. Ich denke, dass es für beide ok war, weil sie schließlich generell schon heiraten wollte, aber eben erst noch warten wollte, bis sie ihrem Freund ein Ja-Wort geben konnte.

Solange es der Partner dann auch so akzeptiert und nicht trotzdem davon ausgeht, dass er mit ihr keine Zukunft hat, sehe ich kein Problem in der Beziehung.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe schon Anträge abgelehnt und die Beziehungen waren nicht direkt mit der Absage dann vorbei oder sind nicht weniger harmonisch verlaufen. Klar sind die Männer dann erst einmal vor den Kopf gestoßen gewesen, hatten verletze Gefühle aber andererseits konnte ich auch meinen Standpunkt klar machen, dass es für mich nicht der richtige Zeitpunkt ist, der andere mich nicht kennt ansonsten wäre kein Kniefall und Co gekommen.

Im Endeffekt war das nur ein kleiner Bestandteil warum es auf die lange Sicht dann nicht mehr geklappt hat, einer der Herren ist hinterher Fremd gegangen und da war es dann für mich vorbei. Beim anderen hat man sich einfach nach und nach auseinander gelebt, da wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben und somit ein gemeinsames Leben nicht mehr vorstellbar war nach einer Zeit. Hätte ich direkt ja gesagt und angenommen, dann wäre es auch so gekommen und hinterher hätte dafür die Zeche mit Ausgleich und Unterhalt auch noch gezahlt werden müssen. So konnte jeder ohne weitere Verpflichtungen von dannen ziehen.

Eine Ehe ist nichts, was ich pauschal mit jeder Beziehung haben möchte. Vorstellungen und Entwicklungen gehen in unterschiedliche Richtungen auch über die Jahre hinweg was sich nicht immer abzeichnet. Auch die Meinungen können unterschiedlich sein mit den Jahren, so mag man vielleicht mit 20 keine Kinder und mit 30 sieht es wieder anders aus?

Das sind alles variablen bei denen ein Partner dann mitziehen muss oder es eben nicht macht, nur weil ich einen Antrag vorzeitig angenommen habe, heißt es noch lange nicht das sich der andere so entwickelt wie ich. Dann hat man die Pflicht aber noch an der Backe kleben und von daher finde ich Beziehungen ohne Trauschein unverbindlicher, flexibler und auch nicht schlechter, als wenn man den Wisch unterschrieben hat. Vorteil sind damit nicht nur gegeben, sondern auch Nachteile die viele in ihren romantischen Vorstellungen einfach ausblenden oder sich nie damit vorher befasst haben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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