Bezeichnet ihr eure Berufstätigkeit als Job oder als Beruf
Wenn man Stellen im Internet sucht, dann durchstöbert man Seiten, die die angebotenen Stellen oft als Job bezeichnen und die Suche als Jobsuche, nicht als Stellenanzeige. Auch die Arbeitsagenturen werden Jobcenter genannt. Mit Job assoziiere ich eher eine kurzfristige Tätigkeit, für die man keine besondere Ausbildung braucht, wie etwa einen Ferienjob oder einen Studentenjob.
Würdet ihr euren Beruf als Job bezeichnen? Oder ist euch Beruf immer noch lieber? In welchen Fällen könnte man bei einem ausgeübten Beruf von Job reden?
Ich muss sagen, dass ich darüber noch gar nicht großartig nachgedacht habe, wenn ich ehrlich bin. Aber wenn ich mal darüber nachdenke, dann nutze ich eigentlich beide Bezeichnungen gleichermaßen und es kommt einfach darauf an, welches Wort mir zuerst einfällt oder so. Für mich bedeuten aber beide Bezeichnungen das gleiche und ich würde mit der Bezeichnung "Job" nicht assoziieren, dass es nur eine befristete Tätigkeit ist.
Wenn ich so darüber nachdenke, bezeichne ich das, was ich gelernt habe, als Beruf, aber was ich jeweils konkret mache oder gemacht habe, als Job. Da ich einen relativ exotischen Beruf habe, versuche ich ein analoges Beispiel zu basteln. Also sagen wir einfach, ich sei Verwaltungsfachangestellte von Beruf, aber mein aktueller Job sei Sachbearbeiterin im Finanzamt.
Und dazu kommt noch mein Studienabschluss, der an und für sich brach liegt und weder für meinen gerade ausgeübten Beruf noch für meinen konkreten Job von Bedeutung ist. Würde ich diesen Abschluss nützen, wäre ich Historikerin von Beruf und hätte beispielsweise einen Job an einer Uni oder einem Museum.
Das, was ich im Studium nebenbei gemacht habe und auch meinen jetzigen Nebenjob würde ich als Nebenjob bezeichnen, weil ich alleine davon nicht leben könnte, sondern mir nur ein paar Groschen dazu verdiene. Wenn ich im Monat 150 Euro vom Sofa aus mit Tippen verdiene, bezeichne ich das nicht als meinen Beruf.
Ob ich von Beruf oder Job spreche, das hängt vom Gesprächspartner ab. Im beruflichen Kontext bleibt es bei Beruf. Auch Kunden gegenüber übe ich meinen Beruf aus und mache nicht nur meinen Job. Privat ist es allerdings nur ein Job. Zwar habe ich durchaus einen Beruf, der auch viel Fachwissen und idealerweise ein Studium voraussetzt, aber ich tue das für's Geld. Würde ich im Lotto gewinnen, wüsste ich Besseres mit meiner Zeit anzufangen, was aber leider nicht oder nicht so gut vergütet wird.
Ich weiß nicht, ob das die offizielle Definition ist, aber für mich ist der Beruf das, was man mal studiert oder gelernt hat. Wenn du arbeitslos bist, aber mal Bäcker gelernt hast dann bist du von Beruf Bäcker, auch wenn du diesen Beruf aktuell nicht ausübst.
Ein Job ist hingegen das, was man im Moment macht um Geld zu verdienen. Wenn dein Job Bäcker ist bedeutet das, dass du aktuell in einer Bäckerei arbeitest. Und natürlich auch immer noch Bäcker von Beruf bist.
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