Bewerbungsmappe zu Wohnungsbesichtigung mitbringen?
Bei sehr vielen Wohnungsbesichtigungen, bei denen ich bisher war, wollte der Vermieter direkt eine Art Bewerbungsmappe dazu haben. Bisher dachte ich immer, dass das relativ unüblich sei, wobei ich nun auch schon von Freunden und Bekannten gehört habe, dass sehr viele Vermieter so etwas wollen. Und auch wenn sie so etwas nicht explizit anfordern, soll man somit wohl seine Chancen erhöhen.
In dieser Mappe sollen sich wohl am besten eine Auskunft vom vorherigen Vermieter befinden, sowie ein Foto, eine Einkommensbescheinigung, ein Bürgschaftsnachweis und dergleichen. Nehmt ihr zu Wohnungsbesichtigungen immer eine Bewerbungsmappe mit? Oder haltet ihr das für völlig übertrieben?
Ich finde diese Bewerbungsmappen bei einer Wohnungsbesichtigung völlig übertrieben, es ist nicht notwendig ein Foto dabei zu haben oder den Einkommensnachweis bei der Besichtigung schon dabei zu haben. Ich würde dies auf keinen Fall machen.
Kann es sein, dass das in manchen Gegenden weiter verbreitet ist als bei anderen? Ich bin schon mehrmals umgezogen und war entsprechend schon auf mehreren Wohnungsbesichtigungen. Ich musste bisher noch nie so eine Bewerbungsmappe mitbringen und das wurde auch noch nie verlangt. Ich kenne auch niemanden, der eine Bewerbungsmappe mitbringen musste. Deswegen finde ich das auch ein wenig übertrieben, gerade bei der Wohnungsbesichtigung. Wozu? Es geht ja auch ohne.
@Olly173: Das kann gut sein und hängt wahrscheinlich auch davon ab, wie es mit dem Wohnungsmarkt aussieht. In meiner jetzigen Stadt ist der Wohnungsmarkt extrem schlecht, genauso wie in meiner alten Unistadt. Es wird schon überall von einem richtigen Wohnungsnotstand geschrieben, wobei sich locker fünfzig Leute auf eine Wohnung bewerben.
Da kann sich der Vermieter natürlich auch nicht merken, wer nun wer ist und wer überhaupt vorbeigekommen ist, was die Leute machen und so weiter. Da ist es schon verständlich, dass er etwas in der Hand haben möchte, um dann im Nachhinein quasi den bestmöglichen Mieter für sich auszusuchen, ohne sich selbst Notizen machen zu müssen, was bei so vielen Leuten ziemlich nervig und schwer machbar wäre, gerade dann, wenn mehrere Leute gleichzeitig eine Wohnung besichtigen.
Ich war letztes Jahr über Monate auf Wohnungssuche und da ist nie sowas verlangt worden. Ich hätte sicherlich eine Bewerbungsmappe mitgebracht, wenn dies meine Chancen erhöht hätte, aber es wurde halt nirgendwo gefordert und die meisten Vermieter hatten da kein Interesse dran.
Bei vielen Besichtigungen musste ich allerdings eine Mieterauskunft abgeben. Dort wurden dann auch alle wichtigen Daten eingetragen, die die Vermieter für relevant hielten. Offenbar reichte das schon. An sich finde ich eine Mappe mit Foto und Einkommensnachweis auch ein wenig übertrieben.
Ich nehme sowas nicht mit. Dinge wie ein Gehaltsnachweis gehen dem Vermieter nichts an und eine Bürgschaft ist für mich ein No-Go. Auch meinen Ex-Vermieter würde ich nicht damit belästigen, dass er mir irgendwas schreibt.
Bei meiner Wohnung, die ich vermiete verlange ich sowas auch nicht. Mich interessiert sowas nicht. Reicht mir, wenn mit der Interessent Name und Telefonnummer da lässt.
Ich habe es auch noch nie mit einer Bewerbungsmappe versucht, wobei das durchaus Sinn machen kann, wenn man in einer Gegend lebt in der der Wohnungsmarkt recht angespannt ist. Immerhin bleibt man so vielleicht ein bisschen besser im Gedächtnis. Letztendlich sollte man aber auch einen guten Eindruck machen und auf diesen kommt es eben auch an.
Hier brauchst du gar nicht erst ohne Mappe ankommen. Entweder du musst die Informationen wie die Selbstauskunft, einen Lebenslauf und eine Bescheinigung vom Vermieter vorher zukommen lassen oder direkt mitbringen. Ansonsten bekommst du teilweise nicht einmal eine Einladung ausgesprochen damit du dir eine Wohnung ansehen darfst. Gerade wenn die genauen Vorstellungen existieren wie der Traummieter aussehen soll, kann man das daran richtig gut festmachen und aussieben mit wenig Aufwand als Vermieter oder Makler.
Hier ist es wie gesagt schon eine Pflicht so etwas zu haben und das Mindeste was man mit dabei haben muss, sind eine aktuelle Schufa Auskunft, die Einkommensnachweise der letzten 3-6 Monate wie auch die Selbstauskunft. Bei manchen wird noch der Lebenslauf gefordert, Bilder sind Optional erhöhen aber die Chancen als wenn man nur Text vor sich hat.
Du suchst auch mit dieser Weise lange genug. Für eine Wohnung der Stadt wartest du hier inzwischen 12 Jahre, Baugenossenschaft 8 Jahre mit genug Anteilen und Sozialwohnungen 10 Jahren bis eine frei wird. Hier wurde es einfach verpasst Wohnraum zu bauen in den letzten 20 Jahren und seither ist dieser knapp und was neu gebaut wird, wird zu horrenden Mieten angeboten oder Kaufpreise. Alleine wenn man sich die letzten 20 Jahre hier anschaut, hast du hier ein Grundstück für 100.000 Euro in der Stadt gekauft, dann ist es heute das 10-20 fache Wert.
Ich denke, dass es einfach von der Region abhängt. Wenn man händeringend einen Mieter für seine Immobilie sucht und den Bewerbern praktisch einzeln die Hand geben kann, sind die Ausgangsbedingungen natürlich völlig anders als in gewissen Ballungsräumen. Bezahlbarer Wohnraum ist absolute Mangelware, und dies gilt nicht nur für Leute mit geringem Einkommen, sondern je nach dem, wo man in Deutschland hinschaut, auch fast für die ganze Mittelschicht. Und wenn dann tatsächlich mal eine Wohnung angeboten wird, bei der die Miete nicht ein ganzes Monatsgehalt verschlingen würde, kommen eben auch nicht ein paar Interessenten im Laufe der Zeit angetröpfelt, sondern Dutzende bis Hunderte.
Und bei einer derartigen Nachfrage können die Vermieter und Besitzer logischerweise nicht nur nach Belieben Anforderungen stellen, sondern ich kann mir sogar vorstellen, dass Bewerbungsmappen schon allein deswegen nötig sind, damit die nötigsten Informationen gleich zur Stelle sind. Welcher Makler hat schon die Zeit und die Nerven, die grundlegenden Informationen zu 120 Bewerbern persönlich zu erfragen und zusammen zu stellen.
Wenn man in manchen Gegenden eine Wohnung will, muss man schon alle Register ziehen und den Anbietern so weit wie irgend möglich entgegenkommen, damit die auch ja sehen, dass man es ernst meint und planvoll an die Sache herangeht. Das liegt eben an der immensen Nachfrage.
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