Bewerbungen schlecht schreiben um abgelehnt zu werden
Kobe hat geschrieben:Aber wenn man sich das Ganze mal wirklich durch den Kopf gehen lässt, ist es doch absolut verständlich. Ich würde auch nicht zu einer Arbeit gehen wollen, die ich nicht machen möchte. Sicherlich ist die Einstellung nicht die richtige wenn man das macht nur um zu Hause zu bleiben. Aber auf der anderen Seite sollte man vielleicht auch eher mal das System in Deutschland hinterfragen. Warum lässt es das System zu das Menschen auf so eine Idee kommen?
Und es gibt auch Leute, die angeblich dauernd blau machen und welchen Schwachsinn man sich sonst noch anhören darf. Hier werden einfach Gerüchte in die Welt gesetzt, um die Realität zu verschleiern: Viele Arbeitslose haben auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance mehr und können Bewerbungen schreiben wie sie wollen. Die gesamte Diskussion ist eine Phantomdebatte, die sich um etwas dreht, dass es in der Realität überhaupt nicht gibt.
Ich kenne dieses Verhalten, denn ich habe es damals ähnlich gemacht, war aber auch in einer bisschen anderen Position. Nach dem Abschluss meines Studiums kamen meine Eltern, insbesondere mein Vater, mit ganz großartigen Vorschlägen an, wo ich mich bewerben sollte. Diese Vorschläge gefielen mir überhaupt nicht, denn sie entsprachen absolut nicht meinen Neigungen, Interessen und teilweise nicht mal meinen Qualifikationen.
Ich habe erst versucht, die Bewerbungen dort einfach nicht zu schreiben, was bei meinem damals leicht jähzornig veranlagtem Vater zu mittleren Erdbeben geführt hat und großem Familienkrach. Also habe ich die gewünschten Bewerbungen geschrieben, mir aber nicht besonders Mühe gegeben. Sie waren auch nicht wirklich schlecht, aber es waren eben 08/15-Bewerbungen, fast wie vom Fließband.
Nebenbei habe ich dann natürlich auch noch Bewerbungen geschrieben auf Positionen, wo ich wirklich hin wollte und mir dabei richtig Mühe gegeben, mir viel Arbeit damit gemacht. Wie zu erwarten wurde ich bei den befohlenen Bewerbungen abgelehnt, hatte dann aber bei einer meiner selbst gesuchten Stellen Erfolg. Mein Vater hat dies zum Glück nie herausgefunden.
@ SonjaB: Das ist eben nicht die gleiche Sache. Wer heute jung, gesund und gut ausgebildet ist, hat absolut kein Problem auf dem Arbeitsmarkt, eine Stelle zu finden, wo er ein Vielfaches von Hartz IV verdient. Sobald man allerdings gesundheitlich angeschlagen ist oder nicht mehr voll mitkommt, fangen die Probleme erst richtig an.
Wer nimmt einen denn noch, wenn man nur noch 6 oder 3 Stunden arbeiten kann und keine einzigartigen Kenntnisse vorzuweisen hat? Da kann man Bewerbungen ohne Ende schreiben und bekommt nur Absagen. Das macht dann nur noch Nerven und Gesundheit kaputt.
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