Betriebswirtschaftslehre ein Notfallstudiengang?
Man hört ja immer wieder von Menschen, auch oft im eigenen Umfeld, dass diese Betriebswirtschaftslehre studieren. Oftmals denke ich mir dann: "Du und BWL? Was ist denn da schief gegangen?"
Gerade wenn man hört, dass dieser Studiengang zu den meist begonnenen Studiengängen gehört, so hört ebenfalls auch häufig, dass viele dieses Studium wieder abbrechen, weil ihnen dann auffällt, dass es einfach nicht zu einem passt. Aber was stellen sich die Abiturienten unter einem solchen Studium vor?
Einige meiner Freunde, die in der Schule schon allein Gemeinschaftskunde so schnell wie möglich abgewählt haben, was ja bereits einen kleinen Einblick in ein mögliches betriebswirtschaftliches Studium liefert, haben sich für BWL eingeschrieben und siehe da: lang hat es nicht gedauert, bis sie völlig entmutigt und auch lustlos waren, weil es eben nicht passte.
Mir stellt sich die Frage, ob sich immer wieder Abiturienten für BWL einschreiben, weil es zum einen oftmals NC-frei ist, weil es auch wirklich viele Möglichkeiten bietet, wenn man es besteht, oder weil es eben doch sehr populär ist. Es scheint mir auch immer wieder wie ein Notfallstudiengang für diejenigen, die für kein anderes Fach die Zulassung bekommen haben und hauptsächlich irgendetwas studieren wollen.
Kennt ihr Menschen, die Betriebswirtschaftslehre studieren und eigentlich total unzufrieden sind? Wie kamen diese zu einem solchen Studiengang? Ist dieses Studium für euch auch wie ein Notfallstudiengang anzusehen?
Die Theorie von Notfallstudiengängen halte ich für unsinnig. Das Leben ist viel zu kurz um es in einem Beruf zu vergeuden, den man gewählt hat, weil einem nichts besseres einfiel. Da sollte man lieber ein Notfall-Praktikum machen und sehen, was man wirklich will.
Bei BWL fürchte ich eher, dass das viele Leute wählen, weil sie denken, dass man damit total leicht die krasse Karriere beginnen kann und einem der Reichtum quasi zufliegt. Sicher ist BWL ein guter Weg dahin, aber wenn man kein Händchen dafür hat, wird man auch frustriert sein, dass andere viel erfolgreicher sind, die sich in dem Metier pudelwohl fühlen.
Mein Partner wird den Studiengang wechseln und dies zu BWL. Für ihn ist das die bessere Variante, weil er damit ein ruhigeres Leben führen kann. Natürlich ist das Studium an sich auch schwer, aber nicht so schwer wie das was er bisher studiert hat. Es war schon immer seine zweite Wahl und so ist es für ihn nicht nur eine Alternative, sondern etwas, was ihn auch erfüllen wird.
Gerade bei Studienanfängern ist es aber oftmals so, dass BWL genommen wird, weil es nach außen hin leicht wirkt und man damit vieles machen kann, wobei man dann auch Interesse haben sollte und das ist eben, wie du ja auch schon geschrieben hast, nicht immer vorhanden.
Ich halte es schon einmal für ein Gerücht, dass BWL meist zulassungsfrei ist. Zumindest in Bayern hat Betriebswirtschaftslehre meistens eine Zulassungsbeschränkung. Ich weiß dies, da ich es selber studiere. Und auch ich kenne dieses Vorurteil, dass wer nicht weiß was er werden will Betriebswirtschaft studiert. Und in manchen Fällen mag dies auch stimmen, aber eben nicht in allen.
Betriebswirtschaftslehre ist auch nicht so einfach, wie viele Leute denken. Von meinem Startsemester würde ich schätzen, dass ca. die Hälfte der Leute nicht mehr da sind. Manche wurden auch im 6ten Semester noch exmatrikuliert. Natürlich studieren viele Betriebswirtschaft, man muss aber auch bedenken, dass Betriebswirtschaftslehre ein reißen fällt an möglichen Stellen bietet. Man kann sich auf sehr viele Bereiche spezialisieren, Controlling, Rechnungswesen, Personal, Marketing, Steuern, Finanzen und vieles mehr. So gut wie jeder wird eine Vertiefung finden, die ihm liegt.
Gerade das Grundstudium ist allerdings alles andere als leicht, da man eben all diese Fächer eben auch im Grundstudium einmal hat und das nicht gerade leicht ist. Denn bei so vielen verschiedenen Richtungen, hat jeder mindestens ein Fach, welches ihn einfach absolut nicht liegt.
Ich wusste zum Beginn des Studiums wo ich hin möchte, was ich später machen möchte. Aber ja es gibt viele, die dies nicht wussten, was aber auch einfach eben daran liegt, dass es so viele Möglichkeiten gibt. Bei anderen Studiengängen wie zum Beispiel Lehramt, weiß man natürlich was man will, weil es nicht viele Möglichkeiten gibt. Übrigens gibt es das Vorurteil auch bei vielen andern Fächern, zum Beispiel bei Lehramt, bei uns hieß es eben auch immer, wer nicht weiß was er werden möchte, studiert seine zwei besten Fächer auf Lehramt. Hier gibt es übrigens meistens wirklich keinen NC und hinterher wundern sie sich, dass so viele Lehrer gar nicht benötigt werden.
Ich finde, wer irgendetwas studiert, weil er nicht weiß was er tun möchte, oder weil er einfach nicht arbeiten will, wird nicht Glücklich damit. Oder auch etwas nur zu studieren, weil die Berufsaussichten gut sind, ist absolut keine gute Idee. Man sollte studieren was einem gefällt, etwas wo man sich vorstellen kann noch viele Jahre in dem Bereich zu arbeiten, auch wenn die Aussichten nicht ganz so toll sind, wie bei anderen Fächern.
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