Betriebsausflug oder Fest eine Kann- oder Mussveranstaltung?
Bei A im Betrieb gelten Betriebsausflüge als Mussveranstaltung. Diese beginnen auch während der regulären Arbeitszeit und das Ende ist dann offen. A hat aber keine Lust mehr zu diesen gezwungenen Fröhlichsein-Veranstaltungen. A möchte einfach nicht mehr mit Leuten, die während der Arbeitszeit nicht sehr kollegial sind die Freizeit gestalten.
Da aber diese Veranstaltung eine Mussveranstaltung ist und erwartet wird, dass man auch nicht direkt nach der regulären Arbeitszeit verschwindet, blieb A bisher immer dabei. Ist ein Fest, welches durch den Betrieb veranstaltet wirklich rechtens eine Mussveranstaltung? Wie wird das bei euch gehandhabt? Sind eure Betriebsfeste auf Freiwilligenbasis oder müsst ihr dort hin kommen?
Bis auf die ein oder andere Weihnachtsfeier, die in der Freizeit stattfand und wo eine rege Teilnahme erwünscht war und manche nicht erschienenen Kollegen sich vielleicht in ein etwas schlechteres Licht geworfen hatten, gab es bei mir erst eine wirkliche Betriebsveranstaltung. An den Weihnachtsfeiern habe ich meist gerne teilgenommen, da ich mich auch gut mit dem Kollegium verstanden hatte.
Als ich in der Spedition gearbeitet hatte, wurde ein sogenanntes Sommerfest für eine Abteilung des Betriebes angesetzt. Diese Abteilung setze sich aus zwei Standorten zusammen und zunächst wurde angefragt, an welchen Terminen jemand eventuell verhindert sein könnte. Schließlich wurde ein Tag (Samstag) angesetzt, an dem ich regulär arbeiten hätte müssen und zwischendurch wurde der Ort der Veranstaltung auf meinen Standort verlegt. Die Feier sollte gegen 11 Uhr beginnen - mein Arbeitstag hätte um 10 Uhr begonnen.
Nun hatten unsere arbeitswütigen Mitarbeiter sowie die Teamleiterin aus dem anderen Standort ansässig gemeint, das Telefon von dort auf unseren Standort umleiten zu müssen, da man ja trotz Sommerfest noch arbeitsmäßig verfügbar sein muss. Und da ich vorher noch einen Termin gehabt hatte, bin ich erst gegen 11 Uhr erschienen, da ich davon ausgegangen bin, dass am Tage des Sommerfestes arbeitsfrei sein sollte.
Zunächst gab es eine Rüge, dass ich hätte zeitig zu Arbeitsbeginn erscheinen müssen und dementsprechend sämtliche umgeleiteten Anrufe entgegen nehmen hätte müssen. Als wir draußen beim Grillen saßen wurden die Anrufe auf ein Firmenhandy umgeleitet, welches in Reichweite deponiert war und abwechselnd stürmten die Mitarbeiterinnen ins Büro um Kundenanfragen zu klären.
Obwohl die Feier recht öde verlaufen ist, war ich gezwungen bis zum bitteren Schluss zu bleiben und das über meinen Feierabend hinaus, da meine Vorgesetzten sich bereits verabschiedet hatten und ich somit als Einzige noch über einen Büroschlüssel verfügte. Aus verschiedensten Gründen wollte ich damals schon schnellstmöglich aus dem Betrieb heraus wechseln und dieser Tag, der mir quasi aufgezwungen wurde trug seinen Beitrag dazu.
In jenem Fall hätte ich es auch lieber gehabt, dass ich von der Teilnahme an der Veranstaltung befreit gewesen wäre und diese meinetwegen an einem ganz anderem Ort stattgefunden hätte, sodass ich nicht Gefahr gelaufen wäre an ihr teilnehmen zu müssen.
Ganz einfach könnte man sich die Sache so machen: wird die Zeit bezahlt, ist es eine "Pflichtveranstaltung". Ist man freiwillig in seiner Freizeit da (als reiner "sozialer Event") mag man versichert sein, aber es ist keine "Pflichtveranstaltung" und es muss auch mit keinen rechtlichen Konsequenzen gerechnet werden, wenn man der Veranstaltung fern bleibt. Wobei selbst dann wenn es bezahlt wird, könnte man unbezahlt fernbleiben weil es wohl nicht dem entspricht, wozu man sich im Arbeitsvertrag verpflichtet hat.
Natürlich ist es so, dass man durchaus davon ausgehen kann, soziale Konsequenzen ziehen zu müssen. Das bedeutet, dass das eigene Ansehen in der Firma dadurch sicher nicht steigt. Hat man Ambitionen bzgl. eines Aufstiegs, so ist so ein Verhalten in den seltensten Fällen förderlich. Man wird kaum Karriere machen können, wenn man sich nicht um (intensive) Kontakte bei Kolleginnen und Kollegen - aber auch bei Vorgesetzten - bemüht.
Grundsätzlich würde ich auch dann zu solchen Veranstaltungen hingehen, wenn klar ist, dass man dort eben keine Freundinnen und Freunde trifft sondern "nur" Kolleginnen und Kollegen. Wenn man privat nicht wirklich dringend etwas anderes geplant hat, kann man auch bei solchen Firmenveranstaltungen auftauchen und braucht ja nicht als letztes zu gehen. Das sollte keinem schaden, kostet maximal ein wenig Überwindung und bringt daher immer mehr als es kostet. Im schlimmsten Fall verabschiedet man sich eben gleich nach dem Essen.
Bei uns im Betrieb findet jedes Jahr im Sommer ein Betriebsausflug statt. Entweder man geht dort mit, nimmt sich Urlaub oder geht ganz normal arbeiten. Die Teilnahme daran ist also freiwillig und jedem selbst überlassen. Betriebsausflüge sind zwar gut um das Betriebsklima zu stärken aber ich finde es besser, wenn man selbst entscheiden kann. Das Ende ist immer offen und ich konnte dieses Jahr beispielsweise nicht teilnehmen, da ich an dem Tag schon längst privat etwas geplant hatte.
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