Betonen, dass man glücklich verheiratet ist?
Ich habe es schon erlebt, dass jemand immer betonte, dass er glücklich verheiratet sei. Er meinte, dass ja jeder sagen könnte, dass er verheiratet wäre, aber dies eben etwas anderes wäre, wenn die Ehe auch glücklich wäre. Dies könnte man ja dann dazu sagen und sich so mehr oder weniger von anderen abheben.
Für mich klingt es schon irgendwie sympathisch, wenn man eben betont, dass man glücklich verheiratet ist. Auf der anderen Seite sieht es aber sicher so aus, als müsste man das irgendwie betonen, weil es vielleicht doch gar nicht der Fall ist. Bisher habe ich mir nie darüber Gedanken gemacht. Ich würde wohl sagen, dass ich verheiratet bin, wenn mich jemand fragt. Aber oftmals hört man ja, dass jemand sagt, dass er glücklich vergeben sei.
Findet ihr es auch wichtig, dass man bei seinem Beziehungsstatus mit angibt, dass man glücklich ist? Sagt ihr auch immer, dass ich glücklich vergeben oder glücklich verheiratet seit? Findet ihr es wichtig, dies immer dazu zu sagen? Oder legt ihr da keinen besonderen Wert drauf?
Wichtig ist es sicher nicht, aber ich neige auch dazu. Manchmal ergibt es sich einfach so, dass man das gerne dazu sagen möchte. Beispielsweise, wenn man von einem Mann angesprochen wird, der gerne mit einem einen Kaffee trinken würde. Da lehne ich ab und sage eben dass ich glücklich verheiratet bin. Schlimm finde ich das auch nicht. Ansonsten muss ich nun im Alltag eigentlich nicht ständig betonen das ich glücklich bin, das sieht man einer Person ja auch an.
Nelchen hat geschrieben:Für mich klingt es schon irgendwie sympathisch, wenn man eben betont, dass man glücklich verheiratet ist. Auf der anderen Seite sieht es aber sicher so aus, als müsste man das irgendwie betonen, weil es vielleicht doch gar nicht der Fall ist.
Ich denke es kommt auf den Kontext an. Also im Beispiel von Ramones wäre es sicherlich nicht absolut verkehrt eben zu sagen, wenn man glücklich vergeben ist. Eine Freundin von mir hatte auch schon den Fall miterlebt, dass sie angebaggert worden ist und als sie eben meinte, dass sie vergeben ist kam nur als Antwort "Ein Freund ist ein Grund, aber noch lange kein Hindernis". Es nimmt eben nicht jeder die Treue so ernst und manchmal manchen sich Männer oder auch Frauen eben Hoffnungen was eine Affäre angeht. Die wollen dann nichts festes und da ist dann jemand, der schon in einer Beziehung ist, eigentlich "ideal".
Aber wenn man das je nach Kontext und Situation zu oft betont hat das "glücklich" sein in einer Beziehung für mich persönlich irgendwie einen negativen und faden Beigeschmack. So als würde man es selbst nicht wirklich glauben und müsste sich das dann einreden. Manche Menschen machen ja auch eine Diät um Gewicht zu verlieren und reden sich dann ein, dass der Diät-Fraß lecker schmeckt oder dass sie eigentlich keinen Hunger haben und wenn man das dann ständig betont, wirkt das auch merkwürdig wie eine Art Selbsthypnose.
Ich verstehe nicht, was an so einer abgedroschenen Floskel sympathisch sein soll. Das ist ja nichts persönliches, originelles, das sich tatsächlich auf die eigene Beziehung bezieht sondern etwas, das wirklich jeder sagt. Oder hast du schon mal gehört, dass jemand sich als "unglücklich verheiratet" bezeichnet, wenn nicht gerade die Scheidung ansteht?
Mir sind Leute, die immer betonen müssen wie glücklich sie doch in ihrer Beziehung sind, irgendwie suspekt. Ich finde das nicht sympathisch sondern frage mich dann eher, warum die Person andere und vor allem auch sich selber von ihrer Zufriedenheit überzeugen muss.
Mir geht es dabei wie Täubchen und auch Cloudy. Wenn es jemand immer betonen und sagen muss, wie glücklich er doch vergeben oder verheiratet ist dann ist das für mich direkt unehrlich und fasse ich auch so auf. Für mich ist es das gleiche, dass man es sich selbst schön reden muss damit man es auch glaubt. Und selbst das entsprechende Bild was man dazu liefert kann eben aus diesem Einreden und Überreden von einem selbst stammen, dass man die gute Mine zum bösen Spiel macht.
Jeder der von sich behauptet so glücklich vergeben oder verheiratet zu sein, dem unterstelle ich genau das Gegenteil, eben das er nicht glücklich ist und sich davon nur versucht selbst zu überzeugen und damit zu belügen. Sympathisch finde ich daran nichts, aber wenn dann solche Sprüche kommen mit Fremdgehen, dann muss man sich nicht wundern da man die Vorlage mit seinem glücklich liefert, da es mehr Menschen eben negativ auffassen als positiv.
Für mich handelt es sich hier auch eher um eine hohle Floskel, die nicht viel mehr bedeutet als "Guten Morgen". Ich kenne auch niemanden, der diese ständig verwendet. Der Beziehungsstatus kommt in meinem Umfeld auf ganz andere Art zur Sprache, etwa indem man seinen Lebensgefährten vorstellt oder im Gespräch die Worte "mein Mann" oder ähnliches verwendet. Sprich, ich empfinde es eher als normal, wenn jemand sagt: "Ich bin der Hannes, und das ist meine Frau Hildegard!" als wenn es heißt "..und ich bin glücklich verheiratet!".
Ich würde mich in diesem Zusammenhang auch eher fragen, wen die Person denn genau davon überzeugen möchte, dass sie ach so glücklich verheiratet ist. Mich bestimmt nicht, mir ist meistens überdeutlich anzusehen, dass ich mich für kaum etwas weniger interessiere als den Beziehungsstatus eines anderen. Auch als Warnung verstanden finde ich es eher lächerlich, da ich auch wirklich nicht jedem Mannsbild gleich an die Wäsche will, egal ob "glücklich verheiratet" oder ständig am Fremdgehen. Diese Floskel ist also in meinen Augen entweder total krampfig oder zum Erbrechen süßlich, und beides brauche ich nicht.
Das kommt immer auf die Situation an. Wenn man von jemandem angegraben wird, ist es naheliegend zu betonen, dass man glücklich verheiratet ist um die andere Personen endlich auf Abstand zu bekommen.
Aber ich kenne auch Pärchen die ach so glücklich waren und bei denen es ständig Schatzi hier und Schatzi da hieß und plötzlich waren sie getrennt, weil es schon seit Ewigkeiten nicht mehr gepasst hat. Es reicht wenn das Ehepaar glücklich ist. Das muss nicht ständig nach außen hin betont werden.
Was soll so eine Floskel denn aussagen? Verheiratet zu sein, ist ein Familienstand. Der sagt über den tatsächlichen Beziehungsstatus doch gar nichts aus. Manche Leute sind extrem glücklich verheiratet, weil sie den Ehepartner seit zehn Jahren nicht mehr gesehen haben und mit einem neuen Partner oder allein leben.
Wenn der Familienstand etwas aussagen würde, dann wären alle Ledigen und Verwitweten Singles. Und Ehepaare könnten nicht dauerhaft getrennt lebend sein, wobei letzteres kein Familienstand ist aber steuerrechtliche Konsequenzen hat. Aber auch dauerhaft getrennt Lebende können sehr glücklich sein und den Status Verheiratet schätzen.
Natürlich bin ich glücklich vergeben, sonst wäre ich längst über alle Berge und hätte mir einen neuen Partner gesucht oder werde in Zukunft lieber alleine bleiben, was aber nicht der Fall ist. Ich bin so zufrieden mit meiner Beziehung, dass ich über diese eigentlich kaum noch rede, denn ich bin in dieser Hinsicht einfach entspannt und ich habe meine Mitte gefunden. Mir ist auch egal, was andere denken, denn ich kenne mein Privatleben selbst auch am besten.
Mir ist es egal, ob ich angebaggert werde und der Mann mit Ablehnung nicht klarkommt und mich zum Fremdgehen überreden möchte. Wenn der flirtende Fremde meint, dass eine Beziehung kein Hindernis ist, dann sage ich ihm einfach, dass er mir nicht auf die Nerven gehen soll. Zwingen kann er mich doch nicht und wenn ihn eine Beziehung nicht abschreckt, dann wird eine glückliche Beziehung ihn auch nicht überzeugen. Für solche Kerle würde ich nicht meinen Atem verschwenden.
Ich frage mich da eher, wie oft man in die Verlegenheit kommen kann von seinem Beziehungsstatus zu berichten. Wenn ich verheiratet bin, dann wissen meine Freunde davon und das muss ich nur einmalig erzählen. Von daher finde ich es komisch, wenn man ständig betonen muss, dass man glücklich verheiratet ist, da Freunde, Familie und Bekannte es doch wissen müssten. Außerdem begegnen mir nicht so viele fremde Menschen, denen ich ständig meinen Beziehungsstatus unter die Nase reiben kann. Deswegen finde ich es komisch, wenn man ständig erzählt, dass man glücklich verheiratet ist.
Ich finde es sowieso immer suspekt, wenn ich in einer Bar mit meinem Freund sitze und dort ein Ehepaar ist, welches sich mit uns im Gespräch befindet. Manchmal stelle ich fest, dass Mann sich gerne mit mit unterhält. Das liegt auch häufig daran, dass ich einen sehr lockeren Charakter habe und entsprechend asozial, versaut, nett, charakterstark, locker weg und mehr bin. Daher fällt dann oft auch der Satz: "Die ist geil" usw.
Spätestens dann hab ich schon zweimal den Satz gesagt bekommen, dass "wir glücklich verheiratet sind". Ich kapiere dann nie, wo das Problem ist. Ich habe meinen Freund an der Seite und will nichts. Ich flirte nicht, sondern unterhalte mich nett. Ich wirke eher wie der beste Kumpel, die beste Freundin und eine Saufkumpanin in einem für die Kerle, nicht mehr und weniger. Kapiere daher auch nie, wieso man den Satz in diesem Kontext sagen muss, aber das liegt sicherlich daran, weil so viele Weiber glauben, Mann und Frau können kein Spaß ohne "vögeln" haben.
Ansonsten beim Kennenlernen und Gesprächen fällt mir der Satz auch oft auf. Ich frage mich immer, was der Satz sagen soll? Soll er davon ablenken, dass man vielleicht doch nicht glücklich ist, aber man es gerne schön reden möchte, um anderen zu imponieren? Wenn ich das mal wüsste.
Ich sage ja auch nicht, wenn mich eine Bekannte fragt, wie lange seit ihr jetzt zusammen? Als Beispiel 10 Jahre und glücklich wie am ersten Tag. Das mache ich doch auch nicht. Hat doch sicher seine Bedeutung, wenn ich noch verheiratet bin, glücklich usw. muss man doch nicht betonen, finde ich.
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