Bestimmt Schulabschluss über Erfolg im Leben?

vom 25.09.2016, 16:06 Uhr

Heutzutage gehen Forscher immer stärker davon aus, dass die später zu besuchende Schule stark über die Zukunft einer Person entscheidet. Jetzt stelle ich mir hier die Frage, ob die Schule die ihr besucht habt, tatsächlich über euer Leben und die Berufschancen maßgeblich entschieden hat? Meiner Ansicht nach hängt der Erfolg im Leben und die Schule nicht unbedingt zusammen.

» BNight » Beiträge: 30 » Talkpoints: 16,57 »



Unser Schulsystem ist sehr durchlässig. Man hat durchaus die Möglichkeit mit einem Hauptschulabschluss das Abitur zu machen und später zu studieren. Von daher ist der Weg gar nicht so sehr vorbestimmt wie man den Leuten immer erzählen will.

Forscher haben oftmals das Problem, dass sie mit rein statistischen Methoden arbeiten. Dabei kommt es nicht selten vor, dass sie Ursache und Wirkung verwechseln oder durch eine statistische Korrelation auf einen Zusammenhang schließen, der aber nur rein zufällig ist. Im Falle des Schulabschlusses könnte das durchaus der Fall sein.

So könnte es sein, dass Leute, die nicht die Fähigkeiten haben, die beruflicher Erfolg erfordert, eine andere Schulform wählen als Menschen, die diese Fähigkeit haben. Wenn jemand aber diese Fähigkeiten hat und trotzdem die "falsche" Schulform wählt, kann er dennoch Erfolg haben, auch wenn die Statistik etwas anderes sagt. Schließlich lässt jede Statistik auch Ausnahmen zu.

Außerdem kann man Erfolg im Leben sehr unterschiedlich definieren. Beruflicher Erfolg oder ein hohes Bildungsniveau ist jeweils nur ein Aspekt davon, und je nach persönlicher Vorliebe ist der vielleicht gar nicht so wichtig. Ein Handwerker mit Hauptschulabschluss kann auch sehr viel Erfolg im Leben haben, und kann sogar beruflich und finanziell besser dastehen als so mancher Akademiker, wenn er zum Beispiel einen eigenen Betrieb erfolgreich gründet.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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Natürlich hängt das ganze zusammen. Schau dir alleine einmal die unterschiedlichen Bundesländer an. So bekomme ich einen Lachkrampf wenn ich jemanden mit einem Abitur aus dem Osten sehe der dann nicht einmal in der Lage ist Potenzen zu rechnen während das in Bayern bereits in der 7. Klasse Realschule gelehrt wird.

Das Schulsystem ist einfach nur eine Landessache und entsprechend kommt in jedem Bundesland auch etwas anderes vor, in einigen ist der Abschluss schwerer zu erreichen weil mehr gefordert wird und in anderen einfach, dass es Schüler aus den schweren Bundesländern bereits nach der 8. oder 9. Klasse vom Wissensstand her das Abitur ablegen könnten.

Auch der Ruf der Schule macht dabei einen Unterschied. Man kann zwar einen guten Abschluss haben, wer aber von einer Problemschule kommt der hat es erst einmal schwer mit dem Einstieg ins Berufsleben. Aber genau da ist der springende Punkt, man muss den Umstieg aufs Berufsleben schaffen und wenn man erst einmal arbeitet, dann ist die Schule nach 10 Jahren Berufserfahrung wenn man seinen Job gut macht auch egal oder welchen Ruf diese hatte. Aber aller Anfang ist schwer wenn man solch einen schweren Start hat.

Somit kann man schon sagen, dass die Schule schon einen enormen Einfluss auf den Erfolg hinterher hat im beruflichen Sinne. Denn bekommt man nach der Schule nie einen Job, rutscht irgendwann ins Hartz 4 und macht rein gar nichts, dann spricht das nicht unbedingt für Erfolg. Daran muss man noch nicht einmal selbst Schuld sein, Klischees reichen dafür teilweise schon aus nur damit man gar nicht eingeladen wird zu einem Vorstellungsgespräch und dort überzeugen zu können, dass man eben kein "Problemschüler" war.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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