Bestimmen eure Gedanken regelmäßig eure Stimmung?

Ich bin schon ein sehr grüblerischer Mensch und neige dazu, viel vor mich hin zu träumen, mir aber auch zu viele Sorgen über alles Mögliche zu machen. Es ist bei mir tatsächlich so, dass meine Gedanken dabei ganz enorm meine Stimmung lenken.

Wenn ich ins Grübeln verfalle und dann darüber nachdenke, was noch alles zu erledigen ist oder ich an irgendwelche negativen Sachen denke, dann bekomme ich auch oft direkt schlechte Laune. Umgekehrt ist es aber auch so, dass sich meine Laune schlagartig bessern kann, wenn ich vor mich hin träume und beispielsweise an Urlaube oder bevorstehende Ereignisse denke, auf die ich mich freue.

Da ich durchaus gute Laune bekommen kann, indem ich positive Gedanken habe, sollte ich natürlich damit aufhören, so oft an Negatives zu denken. Leider passiert das ja meistens ganz automatisch und ich ertappe mich dann auch erst nach einigen Minuten des Grübelns, wobei es dann aber auch schon wieder zu spät ist. Bestimmen eure Gedanken regelmäßig eure Stimmung oder ist das bei euch gar nicht so extrem?

Dass spezielle Gedanken meine Stimmung nachhaltig bestimmen geschieht eigentlich nur ganz selten und dann auch nicht einfach mal so auf die Schnelle. Dazu muss ich mich schon wirklich in diese Gedanken hineinsteigern und es reicht definitiv nicht aus, dass ich zum Beispiel kurz an einen verstorbenen Menschen denke und dann direkt schlechte Laune bekomme, traurig werde und sich dieses Gefühl dann auch den ganzen Tag über hält.

Natürlich beeinflussen die Gedanken bis zu einem gewissen Grad die Stimmung, was ja auch absolut normal und in Ordnung ist. Daran gibt es überhaupt nichts auszusetzen und ich würde mir deshalb auch nicht komisch vorkommen. Meiner Meinung nach sollte man nur aufpassen, dass es nicht ständig einen sprunghaften Wechsel der verschiedenen Emotionen gibt, nur wenn man gerade an A und danach an B denkt. Solche sprunghaften Emotionen sind ja oftmals ein Zeichen dafür, dass die Psyche nicht ganz gefestigt ist.

Bei mir ist es schon so, dass meine Gedanken auch meine Stimmung beeinflussen. Das gilt aber leider eher für negative Gedanken, dass ich dann in eine negative Stimmung gebracht werde, wenn ich zum Beispiel an etwas negatives denke, das mir an dem Tag noch bevorsteht. Bei positiven Gedanken funktioniert es aber nicht immer, dass ich dadurch gute Laune bekomme.

Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich gar nicht so genau sagen, ob meine Gedanken meine Laune beeinflussen, oder doch eher umgekehrt. Auch Umweltfaktoren spielen im Hinblick auf meine Stimmung eine beträchtliche Rolle, und persönlich habe ich auch noch den Glauben, dass die Grundstimmung eines Menschen auch von seiner Veranlagung abhängt. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass manchen Zeitgenossen quasi grundlos und ständig die Sonne aus sämtlichen Körperöffnungen scheint, während ich mich bestenfalls milde an etwas erfreue.

Beispielsweise kommt es bei mir schon vor, dass ein Gedanke an den bevorstehenden Zahnarzttermin mir zumindest vorübergehend das Herz in die Hose rutschen lässt. Andererseits jedoch komme ich erkennbar weniger auf unangenehme Gedanken, wenn ich gute Laune habe, welche wiederum auch von äußeren Umständen wie der Frage abhängt, ob ich sechs oder acht Stunden geschlafen habe. Von daher bin ich mir gar nicht so sicher, ob man wirklich mit letzter Genauigkeit sagen kann, was hier was bestimmt.

Gedanke, Gefühle und Handlungen beeinflussen sich alle gegenseitig. Daher glaube ich nicht, dass bei einigen Menschen Gedanken die Stimmung nicht beeinflussen können. Irgendeine Auswirkung hat es bestimmt immer, bei einigen stärker, bei anderen vielleicht schwächer.

Bei mir ist es auf jeden Fall so, dass die Gedanken meine Stimmung beeinflussen. Wenn ich grübel oder an ein schlechtes Erlebnis denke, werde ich schlechter gelaunt. Umgekehrt können schöne Gedanken auch meine Stimmung anheben, auch wenn das weniger gut funktioniert als umgekehrt.