Bestellungen als Gast im Restaurant über Tablet machen?
Ich habe mich neulich mit einer Freundin getroffen, wobei wir ein neues Restaurant in meiner Stadt ausprobiert haben. Das Konzept fand ich sehr innovativ und kannte ich in der Form noch gar nicht. Dort sind an jedem Tisch für jeden Gast jeweils ein Tablet in den Tisch integriert. Per Touch erhebt sich das Tablet aus dem Tisch und man kann seine Bestellung eingeben und auch individualisieren. So kann man einstellen, welche Größe das Glas haben soll, aus dem man trinken kann. Man kann aber auch einstellen, ob man gewisse Zutaten ergänzen (gegen Aufpreis) oder weglassen möchte. Im Endeffekt schickt man dann die Bestellung ab über das Tablet und lässt das Tablet dann wieder in den Tisch verschwinden.
Mit den Kellnern hat man so gar nichts zu tun, höchstens wenn man das System nicht kennt und es sich erklären lässt oder aber, wenn diese eben das Essen und die Getränke an die Tische bringen. Man kann über das Tablet sogar das Personal rufen lassen mit der entsprechenden Taste. Ich habe jedenfalls meinem Partner von diesem Konzept erzählt und er war direkt begeistert und möchte das selbst demnächst mal testen.
Wie verbreitet ist diese Technik? Ich habe im Internet nachgesehen und dieses Restaurant soll es in Deutschland exakt zweimal geben. Ob andere Restaurants so innovativ sind weiß ich gar nicht, ist mir jedenfalls nicht bekannt. Kennt ihr dieses Konzept ebenfalls? Wie schnell wird es sich verbreiten und würdet ihr so ein Restaurant auch aufsuchen oder wäre das euch eher zu unpersönlich?
Das gab es in Nürnberg auch mal und da kam gar kein Personal zum Einsatz was hinterher die Sachen an den Tisch gebracht hat, sondern es kam über eine Rutsche an den Tisch. Bestellt hast du dort ebenfalls an einem Tablett und das schon vor rund 10 Jahren, inzwischen gibt es das Restaurant dort nicht mehr da es dicht gemacht wurde und da alles neu war, hast du dort spontan auch keinen Platz bekommen sondern musstest immer vorher reservieren.
In Ellwangen in einem Kino habe ich das ganze vor 10-12 Jahren auch schon gesehen und gehabt, dass an jedem Platz ein Tablett integriert gewesen ist wo man seine Bestellung aufgegeben hat. Hinterher kam dann noch ein Mitarbeiter und hat die Bestellung gebracht und so musste man dort vorher auch nicht anstehen, wenn man Popcorn und etwas zu trinken haben wollte oder auch ein kleines Finger Food. Die Auswahl war doch sehr begrenzt und ob es das Kino inzwischen noch so gibt, ist mir auch unbekannt da ich seit dem einen Lehrgang der Bundeswehr dort nicht mehr gewesen bin.
McDonalds und Burger King bieten das ganze doch ebenfalls schon mit an und in der Regel läuft es darauf hinaus, dass man sich weitere Personalkosten dafür einsparen kann. Denn wenn am Ende jeder noch sein Essen selbst abholen muss, es geliefert wird über Rutschen und sonstiges, dann braucht es wesentlich weniger Personal und damit spart der Anbieter sich auch diese Kosten ein. Daher wird das auch immer weiter ausgebaut vom System her und geht in die Richtung des voll automatischen. Hier sind auch schon zwei weitere Restaurants gerade im Umbau, dass es hinterher dort ebenfalls so vonstatten gehen soll und das Essen über ein Förderband dann an den richtigen Tisch gelangt.
Ich kenne dieses System von einigen All-You-Can-Eat-Sushi-Restaurants. Dort hat man auf dem Tisch ein Tablet stehen und kann sich durch das gesamte Sortiment an Makis, Nigiris, gegrillten Häppchen, Desserts und Getränken klicken. Man hat eine bestimmte Anzahl an Bestellrunden zur Verfügung und kann pro Runde in der Regel 5 Items bestellen, wobei Getränke meist nicht davon abgezogen werden. Zwischen zwei Runden gibt es dann eine Sperrzeit von ca. einer Viertelstunde, die man abwarten muss, bis man die nächste Ladung in Auftrag geben kann. In dieser Phase kann man seine Bestellung verzehren und sich etwas neues aussuchen.
Prinzipiell finde ich das System ziemlich praktisch. Gerade beim Sushi ist das Buffet mit Laufband meiner Meinung nach das unterlegene Konzept, denn zum einen ist es Glückssache, ob die favorisierten Happen an einem Tag auch zubereitet werden und bis zum eigenen Sitzplatz von niemand anderem beschlagnahmt werden, und zum anderen laufen einige unbegehrtere Speisen Runde um Runde unangetastet herum, bis sie irgendwann wegen Zeitüberschreitung entfernt und entsorgt werden müssen. Das Tablet-System hat hier den Vorteil, dass man die volle Auswahl zur Verfügung hat und wirklich nur das bestellt, was man auch verzehren möchte und mag.
Allerdings sehe ich auch ein paar Nachteile. Zum einen ist diese Bestellweise sehr unpersönlich. Der Kontakt zum Kellner beschränkt sich auf die wenigen Minuten des Begrüßungs- und Bezahlungsvorgangs; die Teller werden meist zufällig von irgendwem an den Tisch gebracht, der gerade Zeit hat. Ich tue mich da mit dem Trinkgeld-Geben etwas schwer, wenn ich mir so gar kein Bild von der Servicequalität machen kann, was den Angestellten gegenüber ja aber auch nicht völlig fair ist. Andererseits verleitet das System etwas mehr dazu, sich größere Mengen zu bestellen, als man eigentlich schafft. Da man alle 15 Minuten die Chance hat, 5 Teller auf einmal zu ordern, wird das meistens auch ausgeschöpft, und wenn man dann irgendwann in Runde 4 bei seinem zweiten von 5 Tellern schlapp macht, muss man den Rest noch irgendwie herunterwürgen oder zurückgehen lassen. Am Band nimmt man meist doch eher einen Teller nach dem anderen und merkt das Sättigungsgefühl besser.
Außerdem habe ich erlebt, dass die Bestellungen manchmal mit erheblicher Zeitverzögerung erst ankommen oder ganz untergehen. Warme Speisen brauchen natürlich länger als kalte, und so war es öfter der Fall, dass ein Teller, den ich in der zweiten Runde bestellt hatte, erst nach Abschluss der 4. Runde ankam. Da hatte ich manchmal schon wieder völlig vergessen, dass ich das bestellt hatte, oder hatte gar nicht mehr so viel Hunger darauf. An anderen Tischen kamen teilweise auch Sachen doppelt oder dreifach an oder wurden völlig vertauscht, was bei mir zum Glück nicht der Fall war. Aber diese Missverständnisse und Zeitlatenzen hat man am Band eben auch nicht.
Generell finde ich das System also ganz gut und praktikabel, aber es könnte noch etwas ausgereifter sein. Beispielsweise wären Hinweise darauf, dass manche Speisen eben länger dauern, recht hilfreich, oder man könnte die aufwändigeren Sachen in eine separate Bestellkategorie einsortieren. Der Verschwendung durch Überbestellung wird in den Lokalen, die ich kenne, durch eine Strafgebühr pro unverzehrtem Teller entgegengewirkt, was ich auch vernünftig finde.
Ich habe von solchen Restaurants schon gehört, aber selber ein solches noch nicht besucht. Ich denke, dass ich mich durchaus erst einmal an ein solches System gewöhnen müsste, aber da ich für technische Neuerungen in der Regel schon zu haben bin, würde ich das auf jeden Fall auch mal ausprobieren wollen. Zu unpersönlich finde ich das nicht. Mit Kellnern hat man doch nicht unbedingt so viel zu tun, als dass ich sie beim Aufnehmen der Wünsche groß vermissen würde.
Ich kann es mir schon vorstellen, dass einige Restaurants vermehrt auf die Bestellung per Tablet-PC und solche Dinge umstellen werden. Damit können sie noch etwas Besonderes bieten und Kunden anziehen und gleichzeitig dann auch Personalkosten sparen, wenn das alles so klappt. Das kann ich sogar auch ein Stück weit verstehen, aber trotzdem finde ich Kellner auch wichtig.
Ich sehe es nämlich auch so, dass es in einem richtigen Restaurant einfach dazu gehört, dass man von Kellnern betreut wird und dass man auch jemanden hat, an den man sich wenden kann, wenn man noch etwas möchte und der auch fragt, ob alles in Ordnung ist. Das kann ein Tablet-PC alles nicht so leisten und so fände ich es schon schade, wenn der Beruf des Kellners tatsächlich aussterben sollte.
Ich habe auch mal eine Reportage über ein Restaurant gesehen, in dem man das Essen mit Tablets bestellt hat und die dann auf einer Rutsche aus der Decke zum Tisch gekommen sind. Vielleicht war das ja das aus Nürnberg, das weiß ich nicht mehr. Das ist nämlich schon ein paar Jahre her, dass ich diese Reportage gesehen habe.
Aber in einem anderen Thread wurde ja etwas ähnliches diskutiert. Ich würde das prinzipiell auch gerne mal ausprobieren, nur um es mal gemacht zu haben. Ob ich das dann öfter machen würde, würde ich dann entscheiden. Denn wenn man nur mit Tablets interagiert und so seine Speisen und Getränke bekommt, hat man nur noch halb so viel mit dem Service zu tun. Wenn nicht sogar weniger, weil die Kellner einfach nur das Essen auf den Tisch stellen. Oder wie in dem Restaurant aus der Reportage, gar nicht mehr. Das kann schon nachteilig sein.
Andersherum ist es eigentlich nur konsequent, dass man die smarte Technologie nutzt, um damit auch Kosten und dadurch leider auch Personal zu sparen. Wobei das nur eine Mutmaßung ist, weil ich nicht weiß, wie viele Kellner in besagtem Restaurant tatsächlich rumgelaufen sind.
Auch wenn ich es nicht unbedingt als Ersatz oder als Technologie, die in der nächsten Zeit in "richtige" Restaurants (also gehobener) Einzug halten wird, sehe, würde ich es gerne mal ausprobieren. Weiß aber leider auch nicht, wo es so etwas bei uns in der Nähe gibt.
In Deutschland habe ich so etwas noch nicht gesehen, allerdings ist es auch so, dass ich, wenn ich hier in ein Restaurant o.ä. gehe, das meist in meinem Heimatdorf mit meiner Familie passiert. Und in einem kleineren Ort kommen solche Neuerungen wahrscheinlich meist etwas später an, als sie das in einer Großstadt tun, weil es sich in den größeren Städten sicher auch mehr lohnt.
So ein Bestelltablet hatte ich dagegen in einem Sushirestaurant in Japan. Da konnte man die einzelnen Sushisorten sowie "Beilagen" wie Takoyaki, Pommes und dergleichen am Tablet eingeben, je nach Geschmack mit oder ohne Wasabi, und gebracht wurde es dann mit einem kleinen Shinkansen- oder Busmodell. Zusätzlich gab es da aber auch noch ein Laufband, von dem man sich Sushi herunternehmen konnte.
Mir gefällt das System eigentlich ganz gut, wobei es in Restaurants, in denen man viele Kleinigkeiten ist, wahrscheinlich noch mehr Sinn macht als in den "klassischen", in denen man eher ein großes Gericht isst. Aber auch da würde ich mich wohl darüber freuen, und sei es nur, weil ich mich eher mäßig gerne mit Fremden unterhalte und kein Problem damit habe, eine persönliche Bestellung durch eine digitale zu ersetzen.
Wir haben ein Eiscafé direkt vor der Haustür, die versuchen, die Bestellungen über ein Tablet zu machen. Doch es funktioniert bisher hinten und vorne nicht. Man kann in dem Café unter anderem Waffeln mit Eis, Obst, einer Soße und einem Topping bestellen. Dafür wäre ein Tablet eigentlich sinnvoll. Doch es fängt damit an, dass man erst einmal warten muss, bis die Kellnerin einem das Tablet bringt.
Die App kann man dann noch einigermaßen bedienen, wobei meine Freundin und ich auch schon Erfahrungen mit Apps haben. Ohne Erfahrung wird es schon etwas schwieriger. Hat man die Bestellung abgeschickt, dann bekommt man keine Rückmeldung, ob es wirklich funktioniert hat. Dazu kommt, dass in der App nicht die tagesaktuellen Eissorten stehen. Manchmal ist auch eine Obstsorte ausverkauft. Das meldet das Tablet allerdings nicht.
Dann kommt dazu, dass das Tablet einen Countdown anzeigt, innerhalb dessen man seine Bestellung bekommen soll. Der Countdown läuft bei uns immer ab, ohne dass wir etwas bekommen haben.
Insgesamt dauert die Bestellung meist länger als mit dem Kellner. Und mit der Wartezeit wären wir eigentlich völlig zufrieden in dem Café. Vor allem haben wir ja auch Verständnis, wenn es voller ist und alle damit mehr zu tun haben. Aber der ablaufende Countdown stimmt einen doch unzufrieden, denn das Versprechen wird nicht eingehalten.
Ich denke, viele der Probleme haben mit der verwendeten App zu tun. Die ist einfach nicht optimal. Und wenn die Tablets auch fest im Tisch integriert wären und man nicht schon darauf warten müsste, wäre es auch besser. Ob es sich durchsetzen wird, weiß ich nicht. Viele Personen haben vielleicht auch noch Vorbehalte dagegen oder sind einfach nicht so geübt im Umgang.
Ich kenne dieses Konzept auch von einem Sushi-Restaurant in meiner Stadt und habe das auch selbst schon genutzt. Bei Sushi-Restaurants finde ich es generell immer besser, wenn man der Bedienung nicht das sagen muss, was man will, sondern es auf einem Block oder eben auf dem Tablet ankreuzt. Denn ganz oft ist es so, dass ich mir kein Menü bestelle, sondern ganz viele verschiedene kleine "Sets".
Oft bestelle ich dann auch mal sechs verschiedene kleine Hauptspeisen, die vielleicht aus je zwei Sushi-Röllchen bestehen, dann noch eine Vorspeise und noch ein Getränk. Das alles aufzuzählen, würde nicht nur lange dauern, sondern die Wahrscheinlich wäre auch da, dass irgendetwas durcheinander kommt und man etwas vergisst oder etwas Falsches bekommt.
Beim Tablet finde ich es schon besser, wenn man sich in aller Ruhe aussuchen kann, was man will und die Bestellung dann aufgegeben wird, ohne dass man nun alles selbst aufzählen muss, was man haben will. Im Prinzip ist das ja wirklich nur die modernere Variante mit Block und Stift. Das kenne ich auch noch von einigen Sushi-Restaurant und auch von einem spanischen Restaurant, in dem man verschiedene Tapas bestellen kann.
Ich kenne dieses Konzept mittlerweile aus den größeren Sushi-Restaurants hier in der Stadt und wende es auch munter an. Man bekommt ein Tablet, welches kurz eingerichtet wird und ordert über dessen Oberfläche. Alle 15 Minuten kann man eine neue Runde bestellen.
Über das Tempo bis das Essen bei mir am Tisch ist, kann ich mich nicht beschweren. Das geht sogar recht schnell. Klar, manche Speisen benötigen einen Moment länger, aber das funktioniert ganz gut. Auch kommt mittlerweile alles am Tisch an. Nur in einer größeren Runde führt dies manchmal zu Problemen.
Trinkgeld gebe ich in solchen Restaurants keins. Das mag unfair gegenüber den Bedienungen klingen, aber andererseits haben sie sich dazu entschieden dort zu arbeiten und könnten damit rechnen, dass nicht jeder Kunde mangels persönlichen Kontakts einen Obolus locker macht.
Ich persönlich gehe gerne in dieses Restaurant. Das Konzept kenne ich übrigens auch aus dem '"Achterbahn-Restaurant" aus Hamburg, bei dem das Essen über eine Achterbahn an den Tisch kommt. Hat als ich dort war auch recht gut funktioniert.
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