Bestattung in den Niederlanden bevorzugen?

vom 07.04.2019, 16:40 Uhr

Dass vor allem für grenznah lebende Personen die Niederlande (und sicherlich auch andere Nachbarländer) oftmals als günstigere Bestattungsalternative gewählt werden, ist vielleicht einigen bekannt. Doch außer der Kostenersparnis bietet dieses Nachbarland durchaus größere Auswahlmöglichkeiten. Eigentlich ist so ziemlich alles möglich.

So besteht keine Urnenpflicht wie auf vielen deutschen Friedhöfen. Man kann die Asche der Verstorbenen auch auf Friedhöfen verstreuen lassen oder selbst verstreuen. Ebenso gibt es Möglichkeiten die Urne mitzunehmen, die Asche mit einem Heißluftballon aufsteigen zu lassen, unter Wasser zu bestatten und scheinbar sind so ziemlich alle Möglichkeiten denkbar. Habt ihr euch damit schon mal auseinandergesetzt? Oder sogar selbst Erfahrungen gesammelt?

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» Trisa » Beiträge: 3203 » Talkpoints: 72,87 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Geht denn das so einfach? Ich meine wenn man in Deutschland lebt darf man sich doch trotzdem keine Urne eines Deutschen hinstellen nur weil das irgendwie über das Ausland gelaufen ist oder? Ich finde man sollte dem Wunsch des Verstorbenen nachkommen. Wenn dieser das so wollte, dann kann man das gerne machen, aber nur weil etwas günstiger ist, würde ich das nicht machen. Das finde ich dann auch irgendwie albern so etwas an einem Ort zu machen, mit dem keinerlei Zusammenhang herrscht nur um Geld einzusparen. Ich kenne es nur so, dass man entweder in der Stadt beerdigt wird in der man lebt oder mit der man sich verbunden fühlte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones, sei doch bitte mal realistisch. Tote werden aus Kostengründen quer durchs Land und ins benachbarte Ausland gekarrt. Und das erfahren die Angehörigen oft nicht. Was meinst du, warum man im Krematorium Meißen oft genug im Dreischichtbetrieb arbeitet? So viele Menschen sterben da in der Nähe nicht. Im Westen geht es eben nach Venlo.

In den Niederlanden gibt es keinen Friedhofs - oder Bestatterzwang. Wenn man den Verstorbenen wie vorgeschrieben per Bestatter in die Niederlande schickt, dann kann man einiges mit der Asche tun. Denn man kann die selbst abholt. Bringt man die Urne nach Deutschland zurück, gilt wieder der Friedhofszwang. Aber das merkt man ja nicht zwangsläufig, wenn die Urne am Kamin steht.

Meine Mutter ist im Ausland verstorben. Wir hätten sie eine Woche daheim aufgebahrt und dann selbst eingesargt. Das war sehr gut zum Abschied nehmen. Die Asche haben wir mitten in der Natur in einen schönen Fluss verstreut. Solche Regelungen sind sehr angenehm.

» cooper75 » Beiträge: 13372 » Talkpoints: 508,32 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ramones hat geschrieben: Ich meine wenn man in Deutschland lebt darf man sich doch trotzdem keine Urne eines Deutschen hinstellen nur weil das irgendwie über das Ausland gelaufen ist oder?

Es ist für deutsche Regeln unabhängig, ob es sich um Asche eines Deutschen oder Afrikaners handelt. In Deutschland gilt Friedhofszwang. Auch darf man Asche soweit ich weiß nicht privat einführen. In den Niederlanden gilt lediglich eine mehrwöchige Aufbewahrung der Urne, dann kann diese abgeholt werden oder man kann die Asche gemäß den Wünschen des Verstorbenen unter Wasser oder in die Luft bringen lassen.

Die Niederländer sind nicht verantwortlich dafür, was mit der abgeholten Asche passiert. Ob man selbst damit über die Grenze käme und diese Ordnungswidrigkeit mit seinem Gewissen vereinbaren kann, muss jeder selbst entscheiden. Aber gerade sowas wie Urnenamulette (ein Anhänger, in dem sich ein wenig Asche des Verstorbenen befindet) werden kaum als solche erkannt und ich habe auch noch nicht gehört, dass damit jemand erwischt wurde.

Und bei dem Luftballon mit Asche gefüllt, so gibt es Krematorien in den Niederlanden, die anbieten diese bei Windrichtung Richtung Deutschland steigen zu lassen nahe der Grenze. So würde die Asche dann über die Grenze geweht werden. Was auf deutschem Grund verboten ist, kann der deutsche Staat in den Niederlanden vermutlich nicht verbieten.

Günstiger sind solche Bestattungen nicht unbedingt. Je nachdem wie die Asche verstreut oder versenkt werden soll, kann man durchaus auch mehr Geld ausgeben als in Deutschland. Dafür ist es wesentlich liberaler und auch auf den Friedhöfen ist mehr möglich. Wiesenfelder gibt es auch in Deutschland einige, wo Asche verstreut werden kann. Dies wirkt jedoch immer sehr bürokratisch auf mich.

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» Trisa » Beiträge: 3203 » Talkpoints: 72,87 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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