Besser laktosefreie Milch kaufen, da diese süßer ist?

Ich habe eine Laktoseintoeranz, so dass ich ohnehin nur laktosefreie Milch nehmen kann. Normalerweise greife ich aber immer auf pflanzliche Milch zurück. Wie nicht-laktosefreie Milch schmeckt, weiß ich schon gar nicht mehr, da ich sie schon seit so vielen Jahren nicht mehr nehmen kann. Auf der Packung der laktosefreien Milch steht aber oft dabei, dass diese süßer schmeckt als herkömmliche Milch, so dass sie auch für nicht-laktoseintolerante Personen empfohlen wird.

So könnte man sich dann eben das nachträgliche Süßen von Getränken oder Speisen sparen und so dann vielleicht auch seinen Zuckerkonsum zurückschrauben. Nutzt ihr gerne laktosefreie Milch aufgrund ihrer Süße, auch wenn ihr eigentlich normale Milch vertragt?

Auf der Packung der laktosefreien Milch steht aber oft dabei, dass diese süßer schmeckt als herkömmliche Milch, so dass sie auch für nicht-laktoseintolerante Personen empfohlen wird.

Dir ist schon klar, was "Werbung" ist, oder? Ist doch klar, dass da nicht steht, dass nur laktoseintolerante Menschen das Zeug konsumieren sollten. Damit verschreckt man potentielle Käufer und macht damit weniger Umsatz. Dementsprechend wird man solche neuartigen "besseren" Produkte immer entsprechend darstellen, um den Absatz anzukurbeln. Ich verstehe nicht, wie man das nicht hinterfragen kann. Das ist doch mehr als offensichtlich. Du solltest nicht alles glauben, nur weil das auf einer Produktverpackung drauf steht.

So könnte man sich dann eben das nachträgliche Süßen von Getränken oder Speisen sparen und so dann vielleicht auch seinen Zuckerkonsum zurückschrauben.

Das verstehe ich nicht. Warum sollte man seinen Zuckerkonsum herunterfahren (wollen) nur weil die laktosefreie Milch süßlich schmeckt? Noch nie davon gehört, dass Süßes Appetit auf noch mehr Süßes macht? Dementsprechend halte ich diese Milch für ziemlich ungesund und wenn man nicht darauf angewiesen ist wegen Unverträglichkeiten, würde ich so ein Zeug weder kaufen noch empfehlen.

Mein Mann ist laktoseintolerant, der Rest der Familie nicht. Deshalb nutze ich für Kuchenteig oder Pudding durchaus laktosefreie Milch, damit der Gatte mitessen kann. Und die Reste bleiben immer an mir hängen. Die Kinder wollen die süße Milch nur, wenn die als Kakao oder so sowieso Geschmack bekommt.

Ich nehme die auch nur mit langen Zähnen, weil sie das nussige Aroma der Haferflocken total übertünchen und es mir zu süß ist. Dabei stehe ich total auf Zucker. Wenn es sich anbietet, Friede ich die ein. Im Teig fällt der Geschmack nicht auf.

Der Zucker in laktosefreier Milch ist weder besser, noch schlechter, sondern nur anders. Ich vertrage auch keinen Milchzucker, aber der einzige Unterschied besteht ja darin, dass der Zucker schon in der Packung und nicht erst im Darm des Endverbrauchers durch Enzyme in Galaktose und Glukose gespalten wird.

An der "Gesundheit" oder an den Kalorien ändert sich gar nichts. Genauso kann man "normale" Milch trinken und mit Laktasetabletten nachhelfen. Die bewirken das Gleiche, nur dass sich der Geschmack erst da verändert, wo wir es nicht mehr bemerken, also in den Eingeweiden des Konsumenten. Die generelle Frage, ob man die fettreduzierte, pasteurisierte, laktosefreie "Milch" noch als Naturprodukt ansehen kann oder eher als weißes Wasser mit Geschmack, bleibt hier natürlich unbeantwortet.

Wenn man also laktosefreie Milch wegen des Geschmacks kauft, ist doch eigentlich alles in Ordnung. Sie schmeckt jedoch, wie ich finde, nur geringfügig süßer, sodass der Unterschied zumindest mir kaum auffallen würde, wenn ich nicht dieses lästige Bauchweh von unbehandelter Milch bekommen würde.

Es ist also nicht so, als würde man etwas schlabbern, was wie Ahornsirup schmeckt und jeden Heißhunger auf Süßes ein für allemal abtötet. Man kann auch generell darüber streiten, ob Milch nun gesund ist, aber laktosefreie Milch ist verglichen mit der Alternative auch nicht gerade der Achselschweiß des Satans, was Geschmack und Verträglichkeit angeht.

Ich habe in der Vergangenheit ab und an in Cafés meinen Kaffee, Latte Macchiato oder Kakao mit laktosefreier Milch bestellt, weil das gegen einen geringen Aufpreis möglich war und tatsächlich einen von Natur aus süßeren Geschmack dazu gegeben hat. Gerade Kaffee ist mir ungesüßt einfach zu bitter und bevor ich Unmengen an Zucker und Süßstoff aus Tüten und Spendern dazupacke, nutze ich Milch gerne als Puffer, um einen Teil der Bitterkeit zu neutralisieren. Da erfüllt laktosefreie Milch irgendwie schon einen doppelten Zweck. Auch finde ich manche Joghurt- und Puddingdesserts in der laktosefreien Variante leckerer, weil sie etwas süßer sind.

Allerdings wären das keine Gründe für mich, entsprechende Produkte für den Privathaushalt zu kaufen. Zum einen finde ich es immer befremdlich, wenn sich Personen, die sich eigentlich völlig normal ernähren könnten, krampfhaft an laktose-, gluten- oder zuckerfreie Austauschprodukte klammern; und zum anderen sind diese Waren einfach im Vergleich zu den herkömmlichen Produkten teurer und schwieriger zu bekommen. Diesen Mehraufwand wäre ich im Alltag nicht bereit, zu leisten, nur weil ich so vielleicht ein paar Gramm Zucker einsparen kann.

Auswärts im Café sehe ich das nicht so eng, weil es für mich keinen relevanten Unterschied macht, ob ich für meinen Milchshake, den ich einmal im Vierteljahr trinke, nun 30 Cent Aufpreis zahle oder nicht. Aber bei einem Milchverbrauch von einigen Tüten pro Woche im Privathaushalt rechnet sich das schneller, als man denkt.

Laktosefreie Milch schmeckt tatsächlich süßer als normale Milch, das ist keine Werbung sondern eine Tatsache. Sie ist auch nicht "ungesünder" als normale Milch, weil sie nicht mehr Zucker enthält, der Milchzucker liegt nur in anderer Form vor und schmeckt deshalb süßer. Und ja, man könnte dadurch wohl tatsächlich Zucker sparen, wenn man dadurch zum Beispiel auf zusätzlichen Zucker im Müsli verzichten kann. Warum sollte das nicht funktionieren?

Ich bin jetzt allerdings kein großer Fan von süßen Getränken, trinke meinen Kaffee zwar mit Milch aber eben nicht mit Zucker. Außerdem benutze ich Milch teilweise auch zum Kochen und da ist ein süßer Geschmack dann natürlich unerwünscht.