Besser ehrlich und direkt als gelogen und hintenrum

vom 28.06.2017, 17:51 Uhr

Der Umgang mit Menschen ist nicht immer einfach. Ich bin ein Mensch, der immer sehr direkt und ehrlich ist und Leute, die lügen und hintenrum sind einfach nicht mag. Aber viele Leute können Ehrlichkeit und Direktheit nicht verarbeiten. Ich versuche zwar immer dabei diplomatisch zu sein und keinen zu verletzen, aber manchmal geht es auch nicht anders.

Ich kenne ein paar Leute, die immer darauf aus sind doch Komplimente zu erhaschen. Sie zeigen dann was und wollen eine angeblich ehrliche Meinung haben und wenn man dann ehrlich ist, sind sie wütend und sauer. Wenn man umschreibt und dann doch raus kommt, dass es nicht so toll ist oder dass man es persönlich nicht als so toll empfindet, dann ist es auch nicht gut. Deswegen umschreibe ich kaum noch und sage dann, dass es mir persönlich nicht gefällt oder das etwas unvorteilhaft ist. Ich mag es nicht, wenn man lügt, ach wie toll etwas ist, wenn man es nicht so empfindet.

Ich erwarte von meinem Gegenüber genauso Ehrlichkeit und würde sauer sein, wenn ich merke, dass es doch nicht ehrlich war. Ebenso mag ich Direktheit und keine Menschen, die eher hintenherum reden als es mir selber zu sagen.

Mit meiner Art bin ich auch schon angeeckt, aber ich denke, dass ich mich da nicht ändern muss. Eckt ihr mit eurer direkten Art auch schon mal an oder redet ihr den Leuten nach dem Mund und sagt dass, was sie hören wollen? Findet ihr es besser ehrlich und direkt zu sein oder findet ihr es nicht schlimm, wenn jemand das Gegenteil lebt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde es auch viel besser, wenn man ehrlich ist und nicht hinten herum. Auch wenn die Wahrheit oft schwer zu ertragen ist, sind mir Menschen, die ehrlich sind, oft lieber, als diejenigen, die das nicht sind. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich auf die Dauer gut fühlen würde, wenn ich ständig Menschen anlügen würde, nur um sie nicht zu verletzen.

Es verlangt zwar oft die gute Erziehung und der Anstand, dass man nicht immer ehrlich ist. Aber es ist eine Eigenschaft, die ich habe und die andere genau so an mir schätzen, wie ich an ihnen. Und lieber habe ich Freunde, die es ehrlich mit mir meinen, wie welche, die mir nur ins Gesicht lügen.

Es ist so, finde ich, dass es schon manchmal weh tun kann, die Wahrheit zu erfahren. Es kommt aber auch darauf an, wie man sich ausdrückt. Man kann wirklich diplomatisch sein und jemandem sagen, was man denkt, ohne einen dabei zu verletzen. Das möchte ich auch noch mehr lernen.

Ich selber bin immer sehr direkt und ab und an tut es mir dann hinterher auch wieder leid, weil ich im Affekt einfach Dinge, die ich mir denke, so ausgedrückt habe, wie sie eigentlich gar nicht rüber kommen sollten. Aber die Menschen, die mich kennen, nehmen mir das Gott sei Dank nicht übel.

Ich finde es gibt auch einen Unterschied, zwischen Ehrlichkeit und bloß stellen. Durchaus habe ich in meinem Leben schon Menschen kennen gelernt, die sich damit rühmen ehrlich zu sein und dann einfach beliebig Menschen, die ihnen nicht in den Kram passen, bloß stellen, weil sie angeblich etwas falsch gemacht haben.

Also wenn ich genug Selbstbewusstsein habe, dann kann ich derjenigen Person, die es betrifft, selber sagen, was ich von ihr halte. Das muss ich dann nicht vor gesammelter Mannschaft machen. Es gibt aber welche, die dadurch ihr Ego aufputschen, wenn sie einen so richtig fertig machen.

So eine bin ich natürlich nicht. Ich versuche, es immer gleich ehrlich zu klären, wenn mich etwas stört. Und zwar mit der Person, die es betrifft und mit niemandem anderen sonst. Sollte es doch jemand mitbekommen, dann ist es meistens Zufall und nicht geplant. Außer die Person möchte selber jemanden dazu holen um eine zweite Meinung einzuholen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe auch schon unschöne Erfahrungen gemacht, weil ich die Wahrheit ausgesprochen und nicht beschönigt habe. Das war dann im Nachhinein alles andere als wirklich schön, aber es war eben ehrlich. Nur denke ich, dass ich das hätte anders verpacken sollen und da einfach zu direkt war.

Generell bin ich eher ein Mensch, der lieber gar nichts sagt, bevor er anderen vor den Kopf stößt. Ich würde dann nur etwas sagen, wenn ich direkt nach meiner Meinung gefragt würde. Aber dann bin ich auch ehrlich. Allerdings möchte ich selbst auch, dass man ehrlich zu mir ist und mir etwas direkt sagt, statt hinter dem Rücken zu reden. Ich denke, dass man alles sagen kann, so lange man dabei höflich bleibt und eben auf seine Wortwahl achtet.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mich hat es schon in meiner Schulzeit absolut angenervt, wenn ich die Mädels hinter dem Rücken anderer sprechen hören habe. Am schlimmsten fand ich es immer wenn Mädchen A mit Mädchen B über Mädchen C gelästert hat und Mädchen A dann zu Mädchen C lief und mit ihr dann über Mädchen B gelästert hat.

Meiner Ansicht nach ist das definitiv vollkommen daneben und ich kann mich glücklich schätzen, dass ich mich aus so einem Mist rausgehalten habe. Leider passiert es dann doch sehr häufig, dass man dann als Opfer ausgesucht wird. Aber mal ganz ehrlich? Muss das sein? Kann man nicht einfach auf jemanden zugehen und ihm sagen, was einem nicht passt?

Wenn man es nicht kann, dann ist der Grund des Lästerns wohl auch eher unangebracht und aus Langeweile entstanden. Ich bin ein absoluter Gegner davon mit Freunden über andere zu sprechen, die es dann vielleicht über sie erfahren und nicht durch mich. Auch ich persönlich finde es schöner, wenn mich jemand ehrlich auf etwas anspricht, als dass dieser jemand hinter meinem Rücken spricht und ich es dann mal wieder über andere erfahre.

Klar kommt es mal vor, dass ich mir unsicher bin, wie ich es ansprechen soll. In solchen Fällen spreche ich gern mit meiner Mutter und höre mir ihre Meinung dazu an. Im Anschluss daran suche ich dann einen passenden Moment um es bei Freunden anzusprechen. Glücklicher Weise kennen mich meine Freunde so direkt und finden es gut, dass ich sie auf alles anspreche oder mich über alles mit ihnen austausche. Natürlich gibt es solche Situationen nicht jeden Tag und sicherlich auch nicht jeden Monat, aber wenn sie entstehen kann ich sie auch ansprechen.

Natürlich muss man immer darauf achten, wie man sein Anliegen verpackt. Wenn man es natürlich zu hart oder unangemessen anspricht, können daraus natürlich auch Konflikte entstehen. Also ist meine Devise dabei nachdenken, die Person vernünftig darauf ansprechen, ehrlich sein und nicht hinter ihrem Rücken reden.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde diese Art, mit anderen Leuten über eine dritte Person zu lästern, einfach furchtbar. Gerade weil ich fast nur mit Frauen zusammenarbeite, habe ich das auch ständig im Alltag. Eine Kollegin hat mir auch schon gesagt, dass es eine Person gibt, die über alles und jeden, auch über mich, herzieht. Als ich dann bei Gelegenheit mal zu ihr gesagt habe, dass sie bei Problemen oder Differenzen gerne auf mich zukommen kann, war sie direkt erschrocken und meinte nur, dass doch alles super wäre.

Ja klar, bestimmt. Inzwischen denke ich nicht mehr zu viel darüber nach. Das ist doch deren Problem, wenn sie ein Problem mit mir hat und sich nicht traut, mich anzusprechen.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder damit zurecht kommt, wenn man demjenigen ehrlich und direkt sagt, was man von einer Sache hält. Das sind dann oft auch diejenigen gewesen, die selber nicht direkt etwas sagen, sondern bei denen man es dann hinten herum vielleicht erfährt, was sie wirklich von einem halten.

Das ist etwas, womit ich gar nicht klar komme. Ich bin schon ziemlich direkt und natürlich ecke ich damit auch schon mal an. Das ist dann einfach so und mir ist es einfach nur wichtig, dass ich niemanden mit meiner Direktheit verletze. Dann würde ich mich schon schlecht fühlen und so versuche ich schon, die Dinge auch zwar direkt, aber nicht knallhart zu sagen, wenn mir etwas nicht gefällt.

Aber ich finde es viel verletzender, wenn vor einem gesagt wird, dass alles toll ist und man dann hinten herum von jemand anderem erfährt, was diese Person wirklich von einem hält. Das finde ich wirklich schlimm und darum mag ich es viel lieber, wenn Menschen direkt sind und eben sagen, was sie meinen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde es falsch, dass immer nur diese beiden Alternativen gesehen werden - entweder man sagt Gemeines vorn herum oder hinten herum. Entweder man ist direkt und sagt alles ins Gesicht oder hinter dem Rücken. Haben denn die Leute immer den Drang, zu allem eine Meinung zu haben und die - entweder vorne oder hinten herum - auch mitzuteilen. Man kann auch Dinge hinnehmen, akzeptieren oder seine Meinung für sich behalten. Man muss nicht alles kommentieren.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich gehe wirklich nach dem Leitsatz "Lieber ein ehrliches Arschloch, als ein verlogenes". So handhabe ich eigentlich alles und ich gebe dir damit Recht, dass der Umgang mit Menschen im Allgemeinen nicht einfach ist. Denn es gibt zartbesaitete Menschen, dann wiederum sehr forsche Menschen oder einfach alles in einem. Ganz geil auch die Marke Mensch, die alles gerne in den falschen Hals kriegt oder die Menschen, die sich für etwas besseres halten.

Ich bin immer ehrlich. Sei es dreckig ehrlich und gemein, lieb ehrlich, offen oder eben komplett ehrlich mit sensibler Seite. Auf Menschen, die ich kenne, kann ich mich natürlich auch entsprechend einspielen. Das macht es mir persönlich dann auch einfacher, in meiner saloppen Ruhrpottmanier nicht zu weit übers Ziel hinauszuschießen, auch wenn das Gesagte das ist, was ich denke. Es kommt halt auch gerne mal auf den Ton an.

Freitag waren wir zum Beispiel feiern. Da waren zwei Kerle, die sich zu uns setzten, was Okay war. Der eine ging mir aber den ganzen Tag auf den Keks. Als er dann fragte, ob ich kein Interesse an ihm hätte meinte ich, dass er für mich ein unwichtiges Individuum ist, der sich hier an den Tisch setzt, mir von seiner schwangeren Frau erzählt und mich anbaggern möchte. Ich nannte ihn wortwörtlich ein "Arschloch" und ein ganz kleines Würstchen.

Klar mein Freund und meine Freunde haben sich kaputt gelacht und meinten dann, das hättest Du auch netter sagen können, aber wieso? Wer so dämlich fragt, kriegt so dämlich eine Antwort. Hinzu kommt, ob ich durch die Blume gesagt hätte, du bist ein böser Fremdgeher und deine arme Frau trägt gerade deine Brut in sich oder eben in meiner Manier. Ich sage doch, ich bin ehrlich und das auch gerne mal sehr direkt, wenn die Situation es so erfordert.

Ich versuche nett zu bleiben, in allen Lebenslagen. Ehrlich, nett und trotzdem direkt. Das klappt nicht immer und kommt bei mir auf jeden Fall auch auf das Gegenüber an. Wenn da ein Punkt erreicht ist, der mich zur Weißglut treibt, dann sage ich es etwas forscher. So war ich immer, so kenne ich nur Leute in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und selbst meine Familie sowie Arbeitskollegen sind so. Ob das Ruhrpott-Ghetto ist? Ich weiß es nicht, aber wir sagen das alle immer bewusst genau so.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich ecke oftmals an mit dem was ich sage aber ich bleibe bei der Wahrheit und sage den Leuten nicht das, was sie hören wollen sondern bin dabei ehrlich und sage auch das, was ich dabei denke. Damit macht man sich nicht immer Freunde aber ich kann damit besser umgehen und damit leben, als wenn ich einfach nur das plappere was andere mir vorschreiben und mich damit zu ihrer willenlosen Puppe machen die keine eigene Meinung haben darf. Hinter dem Rücken geht gar nicht, vor allem dann nicht, wenn vorne herum auf die dickste Freundin gemacht wird die einem nichts schlechtes will, richtig Heimtückisch und unangebracht, ohne jedes Niveau und Anstand.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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