Besorgt euer Dozent bei Blockseminaren Kaffee?
Ich hatte schon mehrere Blockseminare in meiner Studienlaufbahn. Einige haben dabei an der alten Universität stattgefunden, einige an der aktuellen Universität. Mir ist dabei schon aufgefallen, dass es da Unterschiede zwischen den Dozenten gibt, wobei ich mich frage, ob das dann eher an der Person des Dozenten liegt oder an der Universität selbst.
An der alten Universität gab es hin und wieder Pausen während den Blockseminaren, aber jeder Student war für sich selbst verantwortlich. Man musste selbst Kaffee oder etwas zu essen kaufen gehen, wenn man etwas wollte. Problematisch fand ich das nicht, ich habe es eben als gegeben angenommen und auch so akzeptiert.
An der jetzigen Universität habe ich dieses Semester allerdings schon das zweite Blockseminar und komischerweise scheint sich die Dozentin sehr um das Wohl der Studenten zu kümmern. Ich sage deswegen komischerweise, weil ich so ein Verhalten vorher noch nicht kannte. Bei meinem ersten Blockseminar hatte die Dozentin extra selbstgemachte Muffins mitgebracht und es standen mehrere Kannen mit Kaffee bereit sowie Becher für die Studenten. Sie meinte einfach, sie hätte keine Lust, dass sich die Studenten in alle Himmelsrichtungen verstreuen und nach Kaffee suchen und so die Fortsetzung des Unterrichts verzögert wird, weil es eben dauert bis jeder einzelne wieder da ist. Es gab auch Kekse zum knabbern für Zwischendurch.
Das zweite Blockseminar hatte ich vor kurzem bei einer anderen Dozentin. Diese Dozentin hatte auch im Nebenraum Kaffee und Tee vorbereitet, auf einem kleinen Tischchen lagen auch unzähliche Mandarinen und Knoppers bereit sowie verschiedene Sorten Kekse. Das kannte ich von meiner früheren Universität definitiv nicht, aber ich finde diese Geste irgendwie interessant.
Wie ist das an eurer Universität? Besorgen eure Dozenten bei Blockseminaren Kaffee und andere Kleinigkeiten oder ist jeder Student sich selbst überlassen? Welche Variante findet ihr besser und warum?
Olly173 hat geschrieben:Bei meinem ersten Blockseminar hatte die Dozentin extra selbstgemachte Muffins mitgebracht und es standen mehrere Kannen mit Kaffee bereit sowie Becher für die Studenten. Sie meinte einfach, sie hätte keine Lust, dass sich die Studenten in alle Himmelsrichtungen verstreuen und nach Kaffee suchen und so die Fortsetzung des Unterrichts verzögert wird, weil es eben dauert bis jeder einzelne wieder da ist. Es gab auch Kekse zum knabbern für Zwischendurch.
Ehrlich gesagt hätte ich da mehr das Gefühl, bei einem Kaffeekränzchen zu sein, als bei einem wichtigen Seminar in der Uni. Bei uns ist noch nie ein Dozent auf die Idee gekommen, uns mit irgendwelchen Leckereien zu versorgen und so etwas kenne ich dann doch nur aus der Schule. Bei uns ist jeder für sich selbst verantwortlich und den Dozenten ist es auch mehr als egal, was wir in den Pausen zu treiben. Bei uns geht es da schon etwas "strenger" zu und Seminare sind auch meistens nicht besonders familiär.
Die Fortsetzung des Seminars musste bei uns aber auch nie verzögert stattfinden, weil irgendjemand Kaffee gesucht hatte. Irgendwann weiß man ja auch, wo sich die ganzen Kaffeeautomaten an der Uni befinden und eigentlich sollte man in dem Alter auch in der Lage sein, pünktlich wieder im Raum zu erscheinen, damit das Seminar weitergehen kann. Das hat bei uns auch immer problemlos geklappt und oftmals wurden die Pausen dann sogar gekürzt, wenn die Dozenten festgestellt hatten, dass wir schon alle da sind und gar nicht so lange Pause brauchen. So konnten wir dafür früher wieder gehen.
Eine Verpflegung von Dozenten brauche ich nicht und irgendwie finde ich das auch komisch. Ich bin ja da, um etwas zu lernen und nicht, um es mir mit Kaffee und Kuchen gemütlich zu machen. Von daher bringe ich immer mein eigenes Essen mit und nutze die Pausen so, dass ich mindestens fünf Minuten vorher wieder im Raum bin, so dass es dann auch zügig weitergehen kann.
Mich würde mal interessieren, wie da die Umstände sind. Ich würde vermuten, dass es an der zweiten Universität keinen Campus gab und die Studenten sich ansonsten in alle Himmelsrichtungen verstreut hätten, um etwas zu essen oder zu trinken zu finden. Wobei ich es auch hier übertrieben finde, dass die Dozentin euch da quasi betüttelt. Wenn man studiert ist man alt genug und damit erwachsen, also müsste man dazu in der Lage sein, sich entsprechende Selbstverpflegung selbst zu organisieren.
Ich bin nun kein Student mehr, nehme aktuell aber an einer Fortbildungsreihe mit Wochenend-Blöcken teil, die jeweils Freitag, Samstag und den halben Sonntag einnehmen. Da man bis zu 10 Stunden am Tag mit einer 90-minütigen Mittagspause im Seminar verbringt, ist es fest vorgesehen, dass Kaffee, Tee und Wasser bereitgestellt wird. Die Organisation übernimmt der Dozent gemeinsam mit einem Kursassistenten aus der Reihe der Teilnehmer. Dieser Assistent ist entsprechend einige Zeit vor Start der Veranstaltung an Ort und Stelle, kocht Kaffee und Wasser und richtet einen Wagen mit der Verpflegung. Ab und zu werden auch Snacks vom Dozenten oder den Gruppenmitgliedern mitgebracht.
Ich finde das ehrlich gesagt sehr angenehm, da sich ein solches Blockseminar ohne die Gelegenheit zur schnellen Stärkung doch sehr anstrengend gestaltet und man sich als Proviant nur bedingt Heißgetränke und Wasser einpacken kann, um 10 Stunden zu überbrücken. Die Bereitstellung zusätzlicher Häppchen ist ein Bonbon, das es sicher nicht in jeder Gruppe und bei jedem Dozenten gibt, was aber die Stimmung über den Tag aufrecht erhält und eine einfache, aber nette Geste darstellt. Demnach bin ich recht glücklich darüber, dass wir diese Regelung und Einstellung haben.
Natürlich kann man von erwachsenen Menschen, die eine Pflichtveranstaltung zur Weiterbildung und nicht ein Picknick im Park besuchen, prinzipiell auch verlangen, dass diese sich eigenständig um ihre Verpflegung kümmern; aber was spricht denn dagegen, die Atmosphäre durch zwischenzeitliche gemeinsame Kaffee- und Kekspausen auf Kosten des Instituts aufzulockern? Man muss nicht immer maximal geizig oder überkorrekt und -ambitioniert sein. Nur, weil man ab und an einen Schluck Kaffee genießt oder einen Snack verdrückt, ist man nicht weniger lernwillig - sondern im Gegenteil vermutlich sogar besser motiviert.
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