Beschwerden wegen Massenbesichtigung sinnvoll?

A und B sind auf Wohnungssuche in einer anderen Stadt, da sie aus beruflichen Gründen umziehen müssen und es in einigen Monaten erst soweit sein wird. Um die Suche zu beschleunigen, haben sich die beiden bei der örtlichen Wohngenossenschaft gemeldet und haben bisher ganz gute Erfahrungen mit anderen Genossenschaften gemacht.

Die beiden sind es gewöhnt, dass man von der Wohngenossenschaft und den Mitarbeitern dort bevorzugt behandelt wird. Soll heißen, wenn eine Wohnung frei ist, dann wird sie einem Interessenten angeboten und nicht direkt der ganzen Welt. Daher laufen Wohnungsbesichtigungen dort in der Regel auch einzeln ab und erst wenn eine Absage an die Wohnung erteilt wird, wird anderen Interessenten von der Wohnung erzählt.

Vor kurzem bekamen die beiden einen Anruf von einer neuen Sachbearbeiterin der Genossenschaft, die auch zur Wohnungsbesichtigung geladen hat. Anders als erwartet fanden sie jedoch eine Massenbesichtigung vor, was den beiden nicht so gut gefallen hat. Ob die beiden die Wohnung kriegen werden, entscheidet das Los. A ist gar nicht begeistert und möchte sich beschweren, A findet das übertrieben. Würdet ihr euch wegen Massenbesichtigungen beschweren? Wie sinnvoll wäre das?

Es wird sicherlich nicht irgendwo Vorschrift sein, dass eine Wohnungsbaugesellschaft verpflichtet ist, Wohnungsbesichtigungen nur mit einem Interessenten alleine abzuhalten. Daher halte ich in dem Fall eine Beschwerde doch für ziemlich sinnlos.

Es bringt A und B doch nichts mehr, wenn sie sich jetzt darüber beschweren, dass bei der Besichtigung noch andere Interessenten zugegen waren. An der Situation, ob sie die Wohnung nun bekommen oder nicht, wird das ja nichts verändern. Vielleicht ist die Sachbearbeiterin dann sogar sauer über die Beschwerde und versucht eher A und B für die Wohnung aus dem Rennen zu nehmen.

Ich denke, dass man in größeren Städten mit solchen Massenbesichtigungen rechnen muss. In einer Kleinstadt oder auf dem Land ist das sicherlich noch etwas anderes. Ich fände eine Wohnungsbesichtigung auch schön, wenn ich der alleinige Interessent dort bin. Das ist aber leider nicht immer möglich. Ich denke, dass sich A und B die Beschwerde sparen können.

Wozu soll das Sinnvoll sein und wo möchtet ihr euch beschweren? Direkt bei der Genossenschaft, dann macht das einmal bitte damit fliegt ihr direkt von der Liste und werdet gar nicht mehr eingeladen zu einer Besichtigung. Die Genossenschaften haben auch andere Termine wahrzunehmen anstatt mit jedem Interessenten einzeln die Wohnung zu besichtigen und es ist normal geworden, dass Massenbesichtigungen stattfinden. Teilweise sogar ohne festen Termin, man bekommt nur einen Zeitraum genannt wann man sich das ganze ansehen kann.

Warteschlagen von 100 Menschen und mehr sind hier keine Seltenheit wenn man sich eine Wohnung ansehen möchte. Vor 2 Jahren war es hier noch schlimmer, dort standen die Termine öffentlich in der Zeitung und im Internet mit einem Zeitraum von 2 Stunden zur Besichtigung. Wollte man diese Wohnung ansehen, dann musste man bereits 4 Stunden vor dem eigentlichen Zeitraum an der Wohnung warten, da man ansonsten diese nicht einmal mehr sehen konnte. Bei Interesse musste ein Formular ausgefüllt werden, welches in ein Korb vor der Wohnung gelegt wurde. Makler oder andere Beauftragte waren für Fragen nicht zur Verfügung gestanden, dort mietete man wie gesehen ohne eine Frage beantwortet zu bekommen.

Nur weil A und B es gewöhnt sind bevorzugt behandelt zu werden, muss es nicht immer nach ihrer Pfeife gehen. Das waren dann wohl eher Zufälle mit einzelnen Besichtigungen bei den Genossenschaften, normalerweise hat man dort mindestens fünf weitere Interessenten die zeitgleich die Wohnung mit ansehen und zwischen denen es entschieden wird. Auch mit dem auslosen ist inzwischen gängige Praxis, auf eine Absage zu warten bis es sich jemand überlegt hat und dann erst die Wohnung jemand anderen zu zeigen, dieses leistet sich kein Vermieter mehr.