Berufsschule führt Erziehungsmaßnahmen durch

vom 01.04.2015, 20:02 Uhr

Meine Berufsschule ist der Meinung, dass erwachsene Schüler an einer Berufsschule dennoch erzieherisch noch erzogen werden müssen. Wird ein Blatt Papier, welches gefordert wird, zu spät, also nicht am genannten Termin, abgegeben, wird dies mit einer sechs gemaßregelt. Sie meinen so die Schüler erziehen zu müssen.

Nun ist ja gerade der Fall, dass sich die Berufsschule an ihre eigenen genannten Termine sich nicht hält. Die Prüfungsschwerpunkte für dieses Jahr hätten schon längst heraus gegeben wurden sein. Aber bisher ist nichts in Sicht.

Unsere Klasse findet es leicht übertrieben. Manchmal sind es eben Ereignisse, die die Abgabe verschieben lassen. Was soll's? Sie nehmen es aber auch sehr wörtlich. Es muss dann eben abgegeben sein. Gerade ärgert es uns, dass sie sich selbst nicht an ihre Absprachen halten können. Sie fordern nur, aber jetzt wo sie gefragt sind, kommt nichts.

Findet ihr es in Ordnung, wenn die Berufsschule für solche Aktionen die Schüler maßregelt und sie erziehen will? Müsste nicht jeder erwachsene Mensch selbst wissen, was er da macht? Wie findet ihr es erst recht, dass sie Erziehungsmaßnahmen durchführen, und sich dann selbst nicht an ihre Absprachen (Herausgabe der Prüfungsschwerpunkte) halten?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Sind das wirklich Erziehungsmaßnahmen? Wer zu spät abgibt, wird halt bestraft, das ist sowohl in der Berufsschule wie auch in der Erwachsenenbildung so. Ich muss jede Woche Abgaben machen, kann mir meine Zeit zwar frei einteilen, aber wenn ich mal zu spät dran bin, wird das halt mit einer negativen Bewertung gemaßregelt.

Wer zur Berufsschule geht, sollte sich an die Spielregeln halten oder zumindest an Einige. Okay, wir waren in der Berufsschule auch nicht sonderlich pünktlich oder fleißig, der Großteil des Berufsschultages bestand darin, die eintrudelnden Mitschüler zu begrüßen, die teilweise vier Stunden später aufgetaucht sind.

Mich regt es bei meinem Abiturkurs auch tierisch auf, dass Absprachen nicht eingehalten werden. Die Lehrer sind zumindest so konsequent und geben ihre Abgabedaten korrekt weiter, aber so manche Dinge funktionieren nicht korrekt. Ich warte zum Beispiel immer noch auf den Eintrag meiner aktuellen Noten in das Zeugnis-Dokument. Aber wer sich auf eine Schule einlässt, muss halt nach deren Regeln spielen, was die Schule macht, ist leider eine andere Sache.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12590 » Talkpoints: 11,78 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich würde in dem beschriebenen Fall auch nicht von Erziehungsmaßnahmen sprechen. Ich finde es völlig normal, dass man eine Sache pünktlich abgeben muss und wenn das nicht passiert, dass es dann Probleme gibt. Das ist doch im späteren Berufsleben, aber auch im Privatleben nicht anders. Wenn man zum Beispiel vertraglich die Abgabe bis zu einem gewissen Termin vereinbart, dann kann man das ja auch nicht einfach später abgeben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das was du beschreibst, ist doch eine nicht erbrachte Leistung. Das wird doch schon ab der Grundschule entsprechend benotet. Also warum sollte man es bei erwachsenen Menschen dann durchgehen lassen? Das sind keine Erziehungsmaßnahmen, sondern ist einfach das Leistungsprinzip.

Was das mit den Prüfungsschwerpunkten zu tun hat, erschließt sich mir nicht so ganz. Und soweit ich das von Prüfungen kenne, werden die auch nicht von den Schulen selbst zusammen gestellt. Also kann man eventuell davon ausgehen, dass die Berufsschule selbst noch auf die entsprechenden Unterlagen wartet. Oder wisst ihr genau, dass sie vorhanden, aber noch nicht an euch ausgegeben wurden?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



@Punktedieb: Die Berufsschule erstellt für das Landesprüfungsamt aber die Aufgaben und Fragen der Prüfungen. Diese werden eingesendet und das Prüfungsamt segnet es ab. Damit kann die Schule dann auch die Schwerpunkte heraus geben. Worin besteht das Problem?

Mit den erzieherischen Maßnahmen: Es ist nur ein Teil dessen, was die Schule sich leistet. Man kann manchmal gar nichts dafür, wenn die Praxis einem nicht die Beurteilung bis zu diesem Tag ausschreibt, erhält man selbst die schlechte Note. Manchmal liegt es dann ja nicht an einem selbst.

Auch so versuchen sie uns zu erziehen und an einer Erwachsenenbildung denke ich, dass dies nicht mehr sein muss. Jeder ist alt genug und sollte es wissen. Einige aus unserer Klasse tragen im Unterricht eine Mütze. Es ist eine Form der Höflichkeit diese abzunehmen. Wenn derjenige es nun nicht verstanden hat, sollte man dies nicht erzieherisch erzwingen, oder?

Dies ist für mich eher die Grundlage für die Eltern und der "richtigen" Schule. Auch wird hier dauernd diskutiert. Die Schulleitung hat aber den Endschluss schon längst. Warum sagt man dann nicht einfach, so ist das und wenn ihr euch daran nicht hält, gibt es diese Konsequenzen.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Übertragen wir das Ganze mal auf einen Beruf. Nehmen wir einen Maler. Wenn dieser am Tag X malern soll, kann er auch nicht 2 Tage später kommen und sagen, dass ihm etwas dazwischen gekommen ist. Er kann sich das nicht leisten, weil der Kunde dann einen anderen Maler nimmt und darauf will man euch mit solchen Maßnahmen eben hinweisen, weil es in jedem Beruf so läuft und im echten Leben mit Ämtern und so weiter ja auch.

Ich verstehe nicht, warum man nun so einen Aufstand machen muss, weil man Prüfungsschwerpunkte nicht genannt bekommt. Generell solltest du das, was man dir über Jahre beigebracht hat, auch wissen und somit auch für deine Endprüfung wissen, da muss dir keiner Schwerpunkte nennen. So extrem schwer ist das ja nicht, man muss es nur lernen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@Ramones: Du verstehst das Problem weiterhin nicht. Aber es interessiert dich scheinbar auch nicht. Ein Versprechen ist ein Versprechen. An fast allen Berufsschulen bekommt man eben Prüfungsschwerpunkte, an denen man sich orientieren kann. Das man alles wissen muss, weiß ich auch. Und wärst du an dieser Berufsschule würdest auch du mit den Augen rollen!

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich habe es auch immer unfair gefunden, wenn die Schule immer gefordert hat und die Lehrer aber selber ziemlich unzuverlässig waren. Allerdings kann man sich auf gewisse Gesetze berufen, die auch von den Lehrern eingehalten werden müssen. So würde es in deinem Fall sicher auch ein Gesetz geben, wo du vorgehen könntest.

Ob es sinnvoll oder rentabel ist, weiß ich aber nicht. Meistens kommt am Schluss noch mehr Theater heraus und außerdem kann es auch ziemlich lange dauern, bis so eine Verhandlung dann schlussendlich statt findet, wenn es überhaupt so weit geht.

Deshalb, ich verstehe deinen Ärger, aber es bringt dir nichts, dich über solche Dinge aufzuregen. Es hat mir damals schon nichts gebracht. Schone deine Nerven und entspanne dich! Versuche auch weiterhin deine Dinge positiv zu machen und zum Termin abzugeben, denn dann hast du dir wenigstens nichts vorzuwerfen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also ich habe es auch immer unfair gefunden, wenn die Schule immer gefordert hat und die Lehrer aber selber ziemlich unzuverlässig waren. Allerdings kann man sich auf gewisse Gesetze berufen, die auch von den Lehrern eingehalten werden müssen. So würde es in deinem Fall sicher auch ein Gesetz geben, wo du vorgehen könntest.

Danke für diesen Tipp. Nur so weit waren wir auch schon. Wir haben schon die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung durchgelesen. Leider steht dort nichts zu den Prüfungsschwerpunkten. Es ist also nicht gesetzlich verankert. Demnach können wir so nichts gesetzlich einfordern. Die Berufsschule macht es aus Kulanz.

Ob es sinnvoll oder rentabel ist, weiß ich aber nicht. Meistens kommt am Schluss noch mehr Theater heraus und außerdem kann es auch ziemlich lange dauern, bis so eine Verhandlung dann schlussendlich statt findet, wenn es überhaupt so weit geht.

Die Verhandlung findet am 7.4. nun statt. Die Klassenlehrerin wird sich mit der Schuldirektorin unterhalten. Heute hat sie uns aber gesagt, dass die Prüfungsschwerpunkte bis 10.4. vorzuliegen haben. Mehr wird sich dann ja zeigen.

Deshalb, ich verstehe deinen Ärger, aber es bringt dir nichts, dich über solche Dinge aufzuregen. Es hat mir damals schon nichts gebracht. Schone deine Nerven und entspanne dich! Versuche auch weiterhin deine Dinge positiv zu machen und zum Termin abzugeben, denn dann hast du dir wenigstens nichts vorzuwerfen.

Ich bin auch zuverlässig, aber dennoch stört es mich ein wenig. Wenn jemand es ausnutzt und es immer wieder so spät abgibt, kann ich es verstehen. Aber wenn jemand darunter bestraft wird, weil er mal einen wichtigen Grund hat, stört es mich schon.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@iggiz18: Wenn die Schule erst die Mitteilung von diesem Landesprüfungsamt benötigt, kann sie doch nicht vorher die Schwerpunkte an euch raus geben. Was würde denn passieren, wenn ihr euch daran haltet, aber die eingereichten Schwerpunkte so nicht abgesegnet werden?

Ansonsten sehe ich das durchaus etwas anders. Ihr wisst doch sicherlich bis wann Beurteilungen zum Beispiel vorgelegt werden müssen. Und da habt ihr doch vermutlich nicht nur ein paar Tage Zeit um diese anzufordern. Also liegt es doch auch an euch, wenn ihr euch in den Betrieben nicht kümmert, dass ihr die Unterlagen rechtzeitig bekommt.

Auch wenn du der Meinung bist, dass man erwachsene Menschen dabei nicht mehr erziehen muss, so gelten doch im Arbeitsleben entsprechende Regeln. Die sind meist in der Erwachsenenbildung ähnlich und wie stellst du dir denn die Berufsschule vor, wenn sich niemand mehr an Regeln halten müsste?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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