Beruf der Eltern ergreifen - Vorteile, Nachteile?

vom 06.08.2021, 09:06 Uhr

Ich habe einen anderen Beruf als meine Eltern. Meine Mutter hatte gar keinen Beruf und nur sechs Jahre Volksschule. Mein Vater war Maschinenbauingenieur und saß den ganzen Tag am Zeichenbrett, was mich nicht so gereizt hat. Ich kenne aber auch Leute, die den Beruf ihrer Eltern ergriffen haben. Darunter ist zum Beispiel ein Musiker und ein Zahnarzt, der die Praxis seines Vaters übernommen hat. Die Praxisübernahme war natürlich ein Vorteil, weil er keine Kosten für die Ausstattung hatte und einen festen Patientenstamm übernehmen konnte.

Ich kann mir allerdings auch Nachteile vorstellen, wenn man den Beruf seines Vaters oder seiner Mutter wählt. Sie könnten einem zum Beispiel immer reinreden und keinen Platz für eigene Ideen lassen. Habt ihr den Beruf eines Elternteils gewählt? Hat das Vorteile für euch? Oder eher Nachteile, weil zum Beispiel Dinge von euch erwartet werden, hinter denen ihr eigentlich gar nicht steht?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Eigentlich wollte ich immer Tischlerin werden, da mir die Arbeit mit meinem Papa immer viel Spaß gemacht hat. Ich habe mich aber aufgrund aussagekräftiger Argumente gegen diesen Beruf entschieden. Zum einen das Gehalt, dann die körperliche und schwere Arbeit und zum anderen hätte ich dann die Werkstatt meines Vaters übernommen und wäre durch die Selbstständigkeit viel arbeiten gegangen. Heute mache ich die Arbeit in der Werkstatt eher als Hobby und es ist ja auch schön, wenn man als Frau auch handwerklich begabt ist.

Ich hatte mehrere Wünsche. Etwas mit Tieren, etwas mit Autos oder etwas mit Kindern zu lernen. Da wir eine Pflegestelle für verschiedene Tiere haben, habe ich ausreichend Tiere um mich und mit den Jungs bastele ich gern an unseren Autos. Der Job als Automechatroniker ist zudem rausgefallen, da man die Fachhochschulreife nicht dabei erwerben konnte und weil ich gesehen habe, wie schwer es für meinen Bruder nach der Ausbildung war, einen festen und unbefristeten Vertrag zu erhalten.

Meine Mutter hat damals Sozialassistentin gelernt. Somit habe ich diesen Weg eingeschlagen. Ich habe danach noch die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin absolviert und nebenbei meine Fachhochschulreife erworben. Ich musste viel allein lernen, aber meine Mutter hat mich immer so gut unterstützt, wie sie konnte. Wenn es mal etwas auszuarbeiten gab, hat sie mir gern geholfen. Ich denke, dass es für mich eher einen Vorteil dargestellt hat.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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