Berühren euch Trennungen in eurem Umfeld?

vom 25.10.2016, 16:21 Uhr

Ich muss sagen, dass es mich schon berührt hat, als sich mein Bruder von seiner langjährigen Freundin getrennt hat. Immerhin kannte ich seine Freundin auch und fand sie sehr sympathisch. Es hat bei den Beiden wohl einfach nicht mehr gepasst und die Trennung hat sich irgendwie dann eingeschlichen.

Mich berühren generell Trennungen in meinem Umfeld. Mir tut es dann für das Paar durchaus Leid und oft kommt es ja auch überraschend, wenn beide nach Außen hin immer glücklich gewirkt haben. Oft ist es sicherlich besser, aber schade finden, kann man so eine Trennung dann natürlich trotzdem. Es gibt natürlich Menschen, denen ist so eine Trennung von anderen egal, auch wenn diese eben aus seinem Umfeld kommen. Ich bin da wohl doch ein bisschen sensibler.

Wie es denn bei euch? Berühren euch Trennung in eurem Umfeld? Macht ihr das von den Personen und den Umständen abhängig? Oder meint ihr, dass das Paar schon weiß was es tut und ist es euch eigentlich eher egal?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn man diese Personen mag, finde ich es ganz selbstverständlich, dass es einen berührt. Immerhin ist keine Trennung einfach, auch wenn sie dann mittlerweile der bessere Weg ist. Aber für beide war das so nicht geplant und sie hatten sich das anders vorgestellt, als sie zusammengekommen sind. Und ihr Leben ändert sich jetzt nun mal. In den meisten Fällen erst mal nicht zum Guten.

Von daher finde ich das sehr irritierend, wenn das jemandem egal ist. Demnach ist demjenigen die ganze Person egal. Das mag ja unter Bekannten noch normal sein, aber Freundschaft ist was anderes und in der Familie ist es auch sehr schade, wenn einem jemand so egal ist.

Die Umstände sind natürlich auch von Belang. Je nachdem geht es demjenigen nach der Trennung tatsächlich besser als während der Beziehung. Aber dann ist es mir auch nicht egal, dann habe ich halt positive Gefühle statt negative. Und klar muss es das Paar selber wissen und ich würde nie jemanden zur Trennung oder zum Zusammenbleiben überreden oder ähnliches. Aber man kann doch Gefühle dazu haben.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich muss ehrlich sagen, dass mich das wenig berührt. Denn es ist jedem seine eigene Sache ob er weiterhin mit dem Partner zusammen sein möchte oder nicht und ich habe mich entsprechend dort nicht einzumischen wenn es nicht mehr funktioniert. Wenn ich mich mit den Personen gut verstanden habe, dann kann der Kontakt doch weiterhin aufrecht erhalten bleiben und trifft sich halt nur noch einzeln mit den Personen anstatt als Paar. Wenn man sie ohnehin nicht leiden konnte, dann eben nicht.

Ich wüsste ehrlich gesagt nicht warum ich dort großartige Gefühle entwickeln sollte, denn was ändern sie schon daran? Das Paar wird auch nicht wieder zusammen kommen wenn ich mich schreiend und weinend auf den Boden werfe und "Warum" brülle oder anfange zu heulen nur wegen einer Trennung.

Ich bin doch davon nicht betroffen mit der Trennung und so sehr mische ich mich auch nicht in das Leben anderer ein, dass mich das großartig bewegen würde. Die Trennungsgründe sind mir ebenfalls komplett egal, denn ich finde, so etwas geht das Umfeld auch gar nichts an. Daher muss und möchte ich so etwas auch nicht wissen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Mir ist das eigentlich eher egal. Denn ich habe ja durch die Trennung keinen Nachteil, warum soll mir das nahe gehen? Wenn ich die Person mochte, dann kann ich weiter versuchen, mit ihr Kontakt zu haben. Meistens ist es aber ohnehin so, dass ich mich besser mit einzelnen Personen verstehe als mit Paaren und daher sehe ich dann keinen Verlust, wenn bei jemandem der Partner weg ist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mir sind Trennungen eigentlich so ziemlich egal. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob es eine Trennung von Fremden ist, also irgendwelche Prominente, Kollegen oder Nachbarn oder jemand aus dem unmittelbaren persönlichen Umfeld. Mir tun nur immer die Kinder Leid, falls diese involviert sind. Ich hoffe dann immer für die Kinder das Beste und dass die Eltern sich zusammenreißen und den Kindern nicht indirekt das Leben zur Hölle machen mit dem ganzen Rosenkrieg und der Schlammschlacht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Die letzte Trennung in meinem direkten Umfeld hat mich emotional nicht weiter berührt. Da es aber meinen Schwager betraf, war ich in die Folgen ein wenig mit eingebunden. Denn ich habe die erste Zeit danach seine Wäsche mit gewaschen. Er selbst besaß zu dem Zeitpunkt keine eigene Waschmaschine und wir sind familiär halt seine ersten Ansprechpartner.

Davor gab es bei einem guten Bekannten eine Trennung, wo ich auch emotional mit involviert war. Er selbst hatte mit dieser Beziehung schon kein gutes Gefühl und nachdem ich die damalige Partnerin persönlich kennen gelernt hatte, habe ich ihm das auch so bestätigt. Allerdings kam diese Bestätigung auch nicht von mir allein, sondern auch andere Freunde waren zu dem Urteil gekommen, dass das nicht passt.

Ansonsten gehen mir Trennung von anderen Paaren in meinem Umfeld emotional nicht sehr nah. Solange ich vorher zu beiden Partnern einen guten Kontakt hatte, pflege ich diesen auch weiter. Das hat ja mit der Trennung dann nichts zu tun und Freundschaften muss man deswegen ja nicht aufgeben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin ein bisschen verwirrt angesichts eurer Antworten, wenn nicht geschockt. Vielleicht verstehen wir die Frage aber auch nur unterschiedlich.

Wir reden doch hier davon, dass sich ein Mensch, den man gerne mag oder im Fall von Nelchen und ihrem Bruder sogar liebt, von jemandem trennt. Trennungen sind nie einfach. Dieser Mensch geht also durch eine schwierige Zeit, er ist traurig, enttäuscht, verzweifelt, hoffnungslos, wütend oder ähnliches. Das wird wieder besser werden, aber in dem Moment geht es ihm beschissen. Das kann einem doch nicht egal sein, wenn man diesen Mensch mag.

Ganz unabhängig davon, ob man selber nun die Freundin gemocht hat oder nicht, ob man selber dadurch Nachteile hat, ob man sich einmischt oder ob man die Wäsche waschen muss. Und natürlich helfen die eigenen Gefühle dem sich trennenden Paar oder auch nur der einen Person, der man nahe steht, nicht weiter. Aber Gefühle lassen sich doch nicht an- und abstellen, wenn man sie gebrauchen kann.

Und ich werfe mich auch nicht "schreiend und weinend auf den Boden". Aber ich frage mich eben, wie es der Person geht, ob sie es gut verkraftet, hoffe, dass sie bald darüber hinweg ist und das Ganze positiv sieht. Ich hoffe, dass sich die beiden bei der Trennung fair verhalten und nicht durch eine Schlammschlacht im Nachhinein die ganze Beziehung in den Dreck ziehen. Also dass es so verläuft, dass die Person, die ich mag, nicht mehr leidet als nötig.

Es hat auch nichts damit zu tun, ob mich das was angeht. Das einzig Positive, was hier erwähnt wurde, war die Hoffnung, dass eventuelle Kinder bei einer Trennung nicht zu sehr leiden. Das geht einen ja eigentlich auch nichts an. Also man ruhig Gefühle über Dinge haben, die einen nichts angehen. Man muss sie ja nicht ausleben, in der Form, dass man sich einmischt. Man kann doch einfach nur ein paar Gefühle und Gedanken dazu haben.

Also, ist das hier ein Missverständnis oder ist es euch allen wirklich egal, wenn jemand, den ihr mögt, eine schwere Zeit hat? Wenn derjenige seinen Job verliert, sagt ihr dann auch, dass es euch egal ist, weil ihr durch den Job keinen Vorteil hattet, beispielsweise indem er euch heimlich seinen Mitarbeiterrabatt gewährt hat? Dass derjenige aber erst mal enttäuscht ist, Angst hat, keinen neuen Job zu finden oder auch froh ist, den alten Scheißjob los zu sein und sich auf was Neues freut, ist euch egal?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Mich berühren Trennungen in meinem Umfeld schon. Das Problem dabei ist ja, wenn man eine Person mag, die mit einem Freund zusammen war und man dann das Gemecker vom Freund ertragen muss, weil es ja eine Trennung gab und man dann dennoch mit der Person befreundet bleiben möchte.

Es gab aber auch schon Trennungen, bei denen mir meine Freunde unglaublich leid getan haben, weil dann so Sachen wie Betrug stattgefunden haben und sie nichts mitbekommen hatten und es selber für die große Liebe gehalten haben. Das bewegt mich dann schon und lässt mich nicht kalt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@Bienenkönigin: Ich finde, dass es bei dieser Fragestellung zwei Ebenen gibt und offensichtlich hast du die eine betrachtet und ich die andere. Du fokussierst dich dabei auf das Individuum an sich, in dem Fall auf Nelchens Bruder und den durch die Trennung bedingten Liebeskummer. Ich habe die Fragestellung jedoch ganz anders aufgefasst. Ich beziehe mich bei meiner Antwort daher auf das Konstrukt der Beziehung an sich. Ich sehe im Fall einer Trennung also nicht die Gefühlslage des Individuums, sondern die Beziehungsebene bzw. die darüber geordnete Ebene.

So habe ich Nelchens Frage zum Beispiel so verstanden, ob man im Falle einer Trennung der Beziehung hinterher trauern würde. Wenn mein Bruder sich von dessen Frau trennen würde oder umgekehrt, würde ich meiner Schwägerin nicht hinterher trauern im Sinne von: "Aber das war doch das perfekte Paar, die müssen unbedingt wieder zusammen kommen, sonst geht die Welt unter!". Ich bin der Meinung, dass jeder das tun sollte, was ihn glücklich macht und wenn mein Bruder mit einer anderen glücklicher wäre, dann wäre ich es auch und würde meiner Schwägerin nicht hinterher weinen und diese ehemalige Beziehung unnötig lange idealisieren und damit jeder weiteren Partnerin meines Bruders das Leben schwer machen. Das hlift doch auch niemandem, verganenen Partnern hinterher zu trauern, man sollte das Kapitel abschließen und weiter machen, daher würde mich ein Beziehungsende auch nicht betroffen machen.

Ich bin der Meinung, dass jeder erwachsene Mensch, der reif genug für eine Beziehung ist, auch reif genug ist, sich genau zu überlegen, mit wem er eine Beziehung eingeht und warum. Dasselbe gilt auch für Trennungen. Die Gründe warum wir Beziehungen eingehen oder eben auflösen, sind eben vielfältig und da hat sich niemand einzumischen. Sofern man sich nicht gerade für das Leben des Einsiedlers entscheidet, wird man ab und an immer mit Trennungsschmerz und Liebeskummer zu tun haben, daher finde ich jedes Mal Mitleid zu haben auch ein wenig übertrieben. Jeder Mensch hat mindestens einmal im Leben Liebeskummer, da muss man durch. Davon geht die Welt nicht unter und als Erwachsener kann man eine Beziehung ja aktiv mitgestalten oder auflösen, bei involvierten Kindern sieht das anders aus, das sind nur die unbeteiligten Dritten. Daher hätte ich mit den Kindern auch mehr Mitleid, als mit den Erwachsenen einer Beziehung.

Wenn eine Freundin sich deswegen bei mir ausheulen würde, würde ich sie natürlich trösten und für sie da sein. Aber eigentlich muss da doch jeder durch und es ist nicht der Rede wert finde ich. Was anderes wäre es, wenn es sich dabei um irgendetwas handeln würde, wofür man nichts kann, wie eine Krebserkrankung oder man wurde ausgeraubt oder so. Aber eine Beziehung kann jeder direkt beeinflussen, schon vorher bei der Partnerwahl. Wenn man sich bei der Partnerwahl für eine treulose Tomate entscheidet, dann braucht man sich hinterher nicht zu wundern, dass die "Tomate" tatsächlich fremd gegangen ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


@Bienenkönigin: Es mag sicherlich die Auffassung der Frage sein. Denn wenn mich etwas berührt, dann bin ich emotional eingebunden und lasse mich da auch beeinflussen. So versuche ich das aber emotional recht nüchtern zu sehen und vermeide damit auch, dass ich für einen der beiden Partner Partei ergreife. Was vermutlich in jedem Trennungsfall wichtig ist, dass man sich als unbeteiligte Person nicht einnehmen lässt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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