Bereut man Look-Änderungen nach einer Trennung schnell?

Eine neue Frisur, ein neuer Stil, neues Outfit etc. gelten nicht selten als Empfehlung, wenn man gerade eine Trennung erlebt hat. Ich kenne das auch von einigen, gerade Frauen, die sich kurz nach der Trennung eine ganz neue Frisur schneiden ließen oder gar die Haar färbten und sich mit dieser Änderung meist auch wohlgefühlt haben, es gab ihnen das Gefühl eines neuen Ichs, mit dem sich die Trennung dann etwas besser bewältigen ließ oder zumindest haben sie sich einfach generell verändert und besser gefühlt.

Nun habe ich aber auch gelesen, dass diese Look-Veränderungen eher ein No-Go bei Liebeskummer sind. Viele Frauen würden so etwas dann doch schnell wieder bereuen. Wenn man sich plötzlich eine Kurzhaarfrisur schneiden lässt, bereut man das schnell, weil man ja meist aus Gründen bislang keine kurzen Haare wollte. Wenn man so etwas tut, dann also erst ein paar Monate später, wenn die Trennung schon komplett vergessen ist.

Kennt ihr Leute, die solche Look-Änderungen im Zuge einer Trennung bereut haben? Oder habt ihr da eher positive Erfahrungen gemacht und findet ihr, so etwas gehört durchaus dazu?

So ganz schlimm krasse Veränderungen habe ich in meinem Umfeld nicht mitbekommen. Letztendlich war es wohl niemand wert, dass man die langen Haare abscheidet oder sonst irgendetwas macht, was man danach bereuen könnte. Ich sehe es so, dass ja alles wieder in den Zustand gebracht werden kann. Haare wachsen nach und wenn man sich neue Kleidung kauft, kann man diese auch wieder verkaufen. Ich würde das also nicht so eng sehen bei mir selber.

Mir erschließt sich nicht, was das Bereuen zwangsläufig mit einer Trennung zu tun haben soll. Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun. Meiner Ansicht nach bereut man die Entscheidungen, die total überstürzt und wenig durchdacht waren. Eben die, wo man eine Impulshandlung gehabt hat ohne erst einmal alles wirken zu lassen.

Wenn man sich frisch getrennt hat und dann meint, jetzt unbedingt die Haare pink färben zu müssen, weil der Ex was gegen Pink gehabt hat und man endlich seine Freiheit auf diese Weise feiern und genießen möchte, ist es doch klar, dass das in die Hose gehen kann und man die Entscheidung durchaus bereuen könnte, wenn man selbst unter normalen Umständen sich nie für Pink als neue Haarfarbe entschieden hätte.

Impulshandlungen können immer ärgerlich sein, da man sie ja im Vorfeld nicht durchdacht hat. Ich habe mir die Haare nach einer Trennung auch wieder braun färben lassen und habe mich von den blonden Haaren verabschieden müssen. Ich mochte meine blonden Haare ganz gern und habe es im ersten Moment nach dem Färben trotz meiner Überlegungen schon etwas bereut. Nun sehe ich es anders und bin ganz froh, dass meine Haare wieder braun sind. So muss ich meine Haare nicht alle paar Wochen wieder nachfärben lassen und es sieht immer ordentlich aus, da man keinen Ansatz mehr sehen kann.

So richtig bereut hat auch in meinem Freundeskreis noch niemand etwas. Wir haben uns ja untereinander auch gut beraten und es gab keine massiven Impulshandlungen. Überlegt waren somit alle Veränderungen und bis jetzt habe ich meine Entscheidungen noch nicht wirklich bereuen müssen. In dies nach einer Trennung war oder nach anderen Dingen oder Situationen. Zudem sind ja die meisten Dinge wieder rückgängig zu machen, wenn sie einem wirklich nicht mehr gefallen.

Da kann man es ja nach einer Trennung eher bereuen, dass man sich den Namen seines Partners tätowieren lassen hat. Da ist es dann eher schwierig es rückgängig zu machen. Somit sage ich mir immer wieder, dass alles was ich mache überlegt sein muss und Dinge, die bleiben, auch wenn der Partner weg ist, die würde ich wohl auch nicht machen lassen. Nach einer Trennung besteht ja auch die Möglichkeit sich neu zu entdecken, alte Gewohnheiten abzulegen und neue Interessen zu finden. Sich hängen zu lassen bringt ja auch nichts. Und eine Veränderung bedeutet ja in den meisten Fällen auch nichts schlimmes.

Ich kenne einen Fall von einer Frau, die die Klischeenummer mit den kurzen Haaren nach der Trennung durchgezogen hat. Die Begeisterung für den neuen Haarschnitt war schnell verflogen, denn kurze Haare sind nicht unbedingt pflegeleichter als lange Haare wenn man ordentlich aussehen will. Und es war nicht nur ihren Ex egal was sie mit den Haaren gemacht hat, sie hat auch gemerkt, dass sie für andere Männer nicht mehr so attraktiv war mit dem Männerhaarschnitt.

Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass man nach einer Trennung etwas in seinem Leben ändern möchte, aber dafür gibt es ja viele verschiedene Möglichkeiten, die sinnvoller sind als kopflos zum Friseur zu rennen. Wenn man statt dessen zum Beispiel öfter mal durch den Park rennt ist man abgelenkt und der neue Look kommt mit der Zeit von alleine.

Für mich hat das auch nicht zwangsläufig etwas mit einer Trennung zu tun. Unüberlegte Handlungen kann man doch immer schnell bereuen. Man macht sich keine großen oder gar keine Gedanken über einen für einen selbst wichtigen Schritt und bekommt am Ende die Quittung. Einem muss eben klar sein, dass Veränderungen Konsequenzen nach sich ziehen, mit denen man eben leben muss. Von daher sollte man sich über gewisse Dinge schon ausreichend Gedanken machen.

Es bringt einem ja nichts, direkt zum Friseur zu rennen, nur weil der Partner sich vor einer Stunde von einem getrennt hat und man das Gefühl hat, etwas Dramatisches tun zu müssen. Die Gelegenheit, sich die Haare abschneiden zu lassen, läuft einem doch nicht weg und man kann das im Prinzip jederzeit machen. Von daher sollte man sich erst einmal beruhigen und sich in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, ob man das wirklich möchte.

Viele haben ja sicher nicht in erster Linie das Bedürfnis danach, sich selbst optisch zum Besseren zu verändern, sondern sie wollen etwas Dramatisches machen, um sich selbst als neuen Menschen zu sehen oder darzustellen oder ob sich vom Schmerz abzulenken. Ob sie spontan für ein paar Tage in den Urlaub fliegen oder sich die Haare kurz schneiden, ist nicht unbedingt etwas anderes.