Bereits bestellte Ware verschenken - ist das noch normal?

Bei meinem Freund in der Familie hat sich dieses Jahr etwas trauriges ereignet. Es gab zwar auch Leute, die darüber lachen konnten, aber ich finde es eher erbärmlich. Es war so, dass die Tante meines Freundes letzte Woche im Internet gesucht hatte. In einem Onlineshop gab es Schmuck von Pandora den sie sammelte im Angebot. Sie bestellte sich eine Auswahl davon nach Hause.

Der Schmuck kam dann auch und sie suchte sich aus der Auswahl drei Anhänger heraus, die sie behalten wollte. Als ihr Mann das sah, nahm er ihr die Anhänger kurzerhand weg und meinte, er könnte ihr diese ja zu Weihnachten schenken. Im ersten Moment hört sich das für einen Außenstehenden vielleicht so an, als hätte die Familie Geldprobleme und als stünde es der Tante nicht zu sich solche Dinge ohne Anlass zu kaufen.

Das ist aber nicht der Fall. Der Mann hat einfach nur keine Geschenkideen und die meisten Jahre ist es sogar so, dass er seiner Frau nichts kauft, sondern ihr einfach sagt ''such dir etwas aus''. Wenn man aber ein gemeinsames Konto hat, dann besteht die einzige Geschenkmöglichkeit eben darin jemandem etwas auszusuchen, worüber dieser dann auch überrascht ist. Wenn man sich selbst etwas aussucht und es bezahlt, ist das kein Geschenk.

Auf jeden Fall war die Tante sehr empört über seine Handlung und hat es auch der Familie erzählt. Ändern wird sich daran wahrscheinlich nichts, sie wird die Anhänger kriegen, für die sie die Überweisung gestern noch ausgefüllt und selbst eingeworfen hat. Das ist wirklich ein miserables Geschenk, aber manche wissen es eben nicht besser.

Habt ihr so was auch schon mal in der Familie erlebt? Wie würdet ihr darauf reagieren? Könntet ihr euch darüber noch freuen? Ich denke ich würde gar nicht zulassen, dass jemand mir Dinge wegnimmt, die ich mir einfach so bestellt habe, nur um sie mir dann zu schenken. Wie findet ihr das?

Genau aus diesem Grunde schenken wir uns an Weihnachten und an Geburtstagen nichts mehr. Wir haben auch gemeinsame Konten und wenn wir was haben möchten, dann wird das besprochen und gekauft. Diese ganze Schenkerei ist für mich sowieso überbewertet und ich finde es viel schöner, wenn man harmonisch miteinander umgeht und sich schöne Tage macht. Dass man gemeinsam füreinander da ist.

Unter uns Erwachsenen wird sich nichts mehr geschenkt und so kommen wir auch nicht darauf, dass man etwas verschenkt, was der andere sich schon bestellt hat. Vielleicht sollten die beiden auch einfach mal ausmachen sich gar nichts zu schenken und dass sich eben jeder das kauft, was er schön findet. Ich brauche kein Geschenk. Ich finde Harmonie, Rücksicht, Kompromissbereitschaft usw. viel viel wichtiger. Wenn das nicht da ist, kann das teuerste Geschenk nichts ausrichten.

Und was hat das mit dem gemeinsamen Konto zu tun? Am Ende geht es doch wohl eher darum, dass der Mann sich einfach keine Gedanken machen mag und hier die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat, um ein Geschenk präsentieren zu können. Wer es nun am Ende bezahlt, könnte man hier kleinlich über die Einnahmen und Ausgaben ausrechnen, aber das sollte wohl nicht der Sinn der Sache sein.

Mein Mann und ich haben kein gemeinsames Konto, aber wir haben uns von Beginn an keine Geschenke gemacht. Nachdem wir zusammen gekommen waren, stand halt als erstes der Geburtstag meines Mannes an. Da habe ich das Thema direkt angesprochen und gefragt, wie wir das machen wollen. Wir waren uns da schnell einig, dass wir eben auch keine gegenseitigen Geschenke machen.

Klar, kann man den Partner auch mal mit was überraschen. Das habe ich letztes Jahr zum Geburtstag meines Mannes gemacht. Er hatte schon seit längerer Zeit laut darüber nachgedacht, dass es im Winter schön wäre, wenn man den Schuppen mit einem Heizstrahler etwas wärmen könnte. Aber da es nicht unbedingt notwendig war, hat er so ein Teil eben nicht gekauft. Im späten Herbst waren die Sachen für den Garten extrem im Preis reduziert und ich habe es dann eben zum Geburtstag überreicht.

Ich bin zwar nun kein Sammler von Schmuck oder anderen hochwertigen Dingen. Aber wenn mir etwas besonders gefällt, dann kann ich es mir kaufen, wann es mir gefällt, auch wenn mein Mann dann vielleicht die Rechnung übernimmt. Dafür brauchen wir kein Weihnachten oder einen Geburtstag.

Ich würde dem Mann gar keine böse Absicht unterstellen. Ich glaube, ihm ist einfach nicht eingefallen, was er ihr schenken soll und hat die Chance genutzt. Finde ich eigentlich nicht schlimm, denn es ist eine erwachsene Frau, die offensichtlich in der Lage ist, sich selber zu kaufen, was sie braucht oder möchte.

Von daher ist es schwer, etwas wirklich schönes zu Weihnachten zu finden. Wobei ich das sowieso doof finde, wenn ich etwas möchte, kaufe ich es mir. Da warte ich nicht auf Weihnachten oder sonstige Gelegenheiten.Geschenke sind somit gerade bei Erwachsenen mit Geld eigentlich unnötig.

Wir schenken uns nur etwas, damit den Kindern nichts auffällt. Sonst hätte ich meine neue Tasche schon vorher genutzt. Mein Mann hat sein Geschenk sogar schon genutzt und zur Tarnung unter den Baum gelegt.

Wir haben keine gemeinsamen Konten und ich finde diese Situation gar nicht so erbärmlich. Mir wurde der Geldbeutel gestohlen und ich habe mir vor Kurzem den identischen Geldbeutel noch einmal gekauft und als ich nach Hause kam, wurde er gleich abgenommen und zu meinen Geschenken gelegt. Das heißt, ich bekam den Geldbeutel erst heute, das Geld bekam ich natürlich so zurück, aber das Geschenk konnte ich nicht nutzen.

Ich war auch zuerst mal etwas stinkig, habe mich aber dann letztendlich umso mehr auf den Geldbeutel gefreut, auch wenn ich ihn selbst abholen war. Aber ich denke, dass es auch einen Unterschied macht, ob man das Geld zurückgeschenkt bekommt oder ob man das Geschenk einfach abnimmt und dann davon ausgeht, dass man ja eh ein gemeinsames Konto hat und das Geschenk damit einfach verrechnet wird.

Ich würde dem Mann auch keine böse Absicht unterstellen, sondern er war einfach etwas gedankenlos und wusste vielleicht wirklich nicht, was er seiner Frau schenken sollte. Deswegen hätten die Beiden sich einfach absprechen müssen und ich denke, dass einfach nur ein Kommunikationsproblem vorliegt. Wir haben uns immer abgesprochen und geeinigt, wer wem was schenkt. So wusste man zwar was man bekommt, aber man hat die Wünsche miteinander geteilt und ich denke, dass der Mann und die Frau das auch so handhaben sollten. Dann kommen solche Situationen vielleicht gar nicht vor.

Etwas merkwürdig finde ich die Situation schon, aber so richtig dramatisch finde ich es eigentlich nicht. Ich finde ja, dass die Geschenke an Weihnachten überbewertet werden und dass es um wichtigere Dinge geht. Aber wenn die Frau nun dem Mann ein schönes Geschenk gekauft hat und sich vorher richtig Gedanken darüber gemacht hat, was ihm wohl gefallen könnte, dann könnte ich es schon verstehen, dass sie sich ärgert. Wenn der Mann dann hergeht und einfach etwas nimmt, was die Frau sich selber gekauft hat, um es ihr zu schenken, dann ist es schon sehr einfallslos.

Ich habe so etwas in der Familie noch nicht erlebt, aber bei meinen Eltern ist es schon mal so ähnlich, dass sich mein Vater zum Beispiel eine neue Jacke kauft und dann zu meiner Mutter sagt, dass sie diese zu Weihnachten als Geschenk verpacken soll. Aber in dem Moment ist es gemeinsames Einvernehmen und ich kann mir nicht vorstellen, dass einer dem anderen etwas gerade gekauftes einfach weg nimmt, um es dann unter dem Baum als tolles Geschenk zu präsentieren. Wenn es schon so weit ist, dann sollte man vielleicht mal darüber reden, sich einfach nichts mehr gegenseitig zu schenken.

Ich empfinde das schon als nachvollziehbar, wenn man das so macht. Die Frau hätte ja auch einfach eine Liste machen können, mit Dingen, die sie gerne haben wollen würde und dann soll er sich eben etwas aussuchen, aber etwas zu nehmen, was sie sich selber bestellt hat finde ich dann auch schon etwas blöd, auch wenn es dann besser ist als irgendwelchen Mist zu schenken.

Wir machen es eigentlich auch so, dass wir gezielt das sagen, was wir wollen und das wird dann gekauft. So bekommt man keinen Mist und man hat auch keinen Stress, das kann man denke ich schon so machen und bei Kindern läuft es ja eigentlich auch nicht anders.

Etwas für den Ehepartner zu finden ist oft richtig schwer. Ich sehe dies bei meinen Eltern, sie hatten das gleiche Problem, dass sie nie wirklich wussten was sie dem anderen schenken sollen und dann wurde Weihnachten in der Hinsicht einfach zur Qual. Daher haben die zwei auch ausgemacht, sich nichts mehr zu schenken, was ich auch wirklich gut finde. Sie schenken dem anderen eigentlich nur noch etwas, wenn ihnen zufällig etwas wirklich Tolles einfällt oder wir Kinder uns das Geschenk alleine nicht leisten können. Daher kommt es auch vor, dass nur einer dem anderen was schenkt. So finde ich es am besten. Man muss sich nicht quälen und riskieren dem anderen was zu schenken, was dieser doof findet.

Natürlich hat er es nicht gerade geschickt gemacht. Ihr die Sachen einfach weg zunehmen und zu sagen, die schenke ich dir und sie dann auch noch zahlen lassen ist wirklich eher ungünstig. Ich hätte es besser gefunden, wenn er sie einfach nett gefragt hätte, ob es denn in Ordnung ist, wenn er ihr diese zu Weihnachten schenkt, denn ihm fällt nichts ein, und er möchte ihr natürlich auch nichts blödes schenken. Aber Männer sind bei so etwas öfter einmal etwas schwerfällig, zumindest meiner Erfahrung nach. Vielleicht ist ihm das gegenseitige schenken auch einfach nicht wichtig und er hat deswegen etwas doof gehandelt.

Ich finde dieses schenken wenn man ein gemeinsames Konto hat irgendwie auch seltsam. Wenn es wenigstens etwas Persönliches ist. Wir Geschwister untereinander fragen auch immer was der andere will und schenken ihm dies und fragen auch unsere Eltern was sie möchten. Meistens fällt auch außer meinem Vater immer jedem etwas ein, dass er gerne bekommen würde. Ich finde es auch nicht schlimm, man sich sein Geschenk selber aussucht, immerhin weiß der Schenker, dann wenigstens, dass es gefällt.

Wie gesagt er hat es definitiv etwas doof gemacht, allerdings denke ich nicht, dass ich deswegen sauer wäre. Mir ist es auch nicht wichtig etwas Besonderes geschenkt zu bekommen und habe auch kein Problem damit, gar nichts zu bekommen. Und lieber werde ich gefragt was ich möchte, wie wenn mir jemand etwas total unpassendes schenkt und ich so tun muss als würde es mir gefallen, damit ich denn anderen nicht verletze. Eine Geschichte wie deine, habe ich in unserer Familie noch nicht erlebt, allerdings fragen wir uns mittlerweile eben auch alle gegenseitig was wir möchten. So ist am Ende niemand enttäuscht.

Vielleicht sollten Onkel und Tante einfach mal das Gespräch suchen? Der eine will unbedingt etwas schenken und schießt dabei über die Grenzen und die andere findet das zwar nicht gut, scheint aber nicht direkt mit dem Verursacher über das Problem zu sprechen. Das scheint mir das eigentliche Problem zu sein.

Erwartet denn die Tante Geschenke? Wenn nicht könnte sie das ganz einfach mal kommunizieren. Wenn sie dagegen etwas geschenkt bekommen haben möchte, dann sollten die beiden als Paar klären, wie sie das Schenken künftig handhaben wollen.

Der Onkel hingegen sollte unter Umständen zum bringen, dass er sich von seiner Frau unter Druck gesetzt fühlt. Vielleicht sollte er sich auch davon lösen unbedingt etwas verschenken zu wollen.

Aber egal, was die Lösung des Problems ist, der Schlüssel zur Lösung ist die fehlende Kommunikation.

Ich finde, die ganze Situation hätte sich vermeiden lassen, wenn die beiden von Anfang an offen und ehrlich miteinander geredet haben. Mag sein, dass er keine Ahnung hatte, was er ihr schenken könnte.

Aber ich hätte an seiner Stelle das der Frau direkt gesagt und sie dann gebeten sich etwas auszusuchen, das ich dann bezahlen und sie dann im Endeffekt zu Weihnachten bekommen würde. So problematisch finde ich das ehrlich gesagt nicht. Er ist das einfach nur falsch angegangen und schon ist die Situation eskaliert und sie ist beleidigt.

Ich verstehe sowieso nicht, warum manche Menschen immer meinen, dass Geschenke grundsätzlich Überraschungen sein müssen. Ich gehöre eher zu der Sorte, die Überraschungen hassen und sich viel lieber selbst aussuchen, was sie haben möchten.