Bekommt jeder Arzt gleich viele Impfdosen? Wie ist das?

Ich habe meinen Hausarzt in einer größeren Stadt. Dort sind wirklich viele Menschen, die regelmäßig hingehen. Nun kann sich ja bald jeder beim Hausarzt gegen Corona impfen lassen, zumindest in der Theorie und man konnte sich da auf eine Liste setzen lassen, was ich auch getan habe. Mir stellt sich aber die Frage, ob mein Arzt in der Stadt genauso viele Impfdosen bekommt, wie der Arzt bei uns im Dorf.

Das würde ich nämlich schon als unfair empfinden, weil der Arzt im Dorf ja viel weniger Menschen hat, die zu ihm kommen und der Arzt in der Stadt viel mehr Menschen hat, die dann vielleicht auch eine Impfung bekommen wollen. Gibt es dazu nachzulesende Aussagen oder ist das alles irgendwie undurchsichtig geregelt und jeder macht seine Sache?

Ich habe gerade mal geschaut, ob das irgendwie fest gelegt ist, allerdings habe ich dazu selber auch keine Information gefunden. Bei uns im Dorf ist es jedenfalls so, dass die Ärzte offiziell so viele Impfdosen bekommen, wie sie selber anfordern. Manche Ärzte sind leider sehr überfordert mit der Organisation, sodass sie gar keine Impfungen anbieten, diese werden dann auf andere Praxen verteilt.

Ganz sicher bin ich mir nicht. Aber in der Regel gibt es ja eine festgelegt Quote nach der verteilt wird. Also sollte theoretisch in etwa jeder Arzt die gleichen Impfdosen bekommen, sofern er nicht von sich aus dankend ablehnt.

Warum auch sollte man da einen Unterschied machen? Es stimmt ja auch nicht, dass der Arzt auf dem Dorf weniger Patienten hat als einer in der Stadt. Es wird ja bei der Zulassung der Ärzte nicht nach Stadt oder Dorf unterschieden, sondern danach wie viele Patienten sie haben. Und da ist es auf dem Dorf nun einmal so, dass es da zwar mal einen Arzt auch in einem Dorf mit nur 500 Einwohnern gibt, aber dafür betreut er dann in der Regel auch noch die Einwohner der anderen 20 Dörfer ringsherum gleich mit. In der Stadt gibt es dafür dann eben viel mehr Ärzte. Das gleicht sich schon aus.

Es kann natürlich regional immer mal unterschiedliche Verteilungsquoten geben. Ich denke die Ärzte wissen ja in etwa auch schon, was sie verimpfen könnten und was im Zweifel übrig bleiben würde. Da kann ich mir schon vorstellen, dass es da auch die ein oder andere Absprache gibt, dass einige Ärzte mehr Impfstoff bekommen und andere nur wenig. Die Frage ist ja auch immer ob die Ärzte überhaupt die Zeit dafür haben. Wenn man mal bedenkt, dass die Corona-Impfstoffe zum Teil deutlich komplexer sind, kann man das nicht mal eben nebenbei machen. Wenn man zum Beispiel bei Biontech eine Ampulle anbricht hat man ja sofort 6-7 Impfdosen daraus aufgezogen und muss diese dann ja auch verimpfen. Da muss man sich also schon sicher sein, dass man an dem Tag auch immer so viel Impfwillige zur Verfügung hat.

Da macht es dann schon Sinn, dass der eine dann eben sagt, ich impfe lieber nur 30 Leute am Tag und nehme deswegen weniger Dosen ab und ein anderer impft vielleicht den ganzen Tag. Und das Gemauschel gibt es definitiv auf lokaler Ebene. Und solange dadurch möglichst wenig weggeschmissen und möglichst viel geimpft wird finde ich das auch gut so.

In meinem Bundesland ist es so, dass man als Arztpraxis Impfstoff bestellen muss und dabei natürlich auch angeben muss wie viel man gerne hätte. Und dann wartet man auf die Lieferung und schaut, wie viel man tatsächlich bekommen hat.

Von daher gehe ich schon davon aus, dass der vorhandene Impfstoff gleichmäßig verteilt wird. Ansonsten würden ja einige Praxen komplett leer ausgehen wenn weniger Impfstoff als bestellt geliefert wurde.

Anders sieht es natürlich aus wenn es keine Lieferengpässe mehr gibt. Dann wird man sich natürlich schon daran halten wie viel eine Praxis bestellt hat. Macht ja keinen Sinn wenn man 100 Dosen liefert aber die Praxis nur Kapazitäten für 50 Impfungen pro Woche hat, neben dem regulären Praxisbetrieb.