Bekommt ihr bei zu viel Essen ein schlechtes Gewissen?
In diesem Thread wird thematisiert, ob man nach dem ganzen üppigen Essen der Feiertage wegen seinem schlechten Gewissen das Bedürfnis verspüren würde, durch mehr Sport die zusätzlichen Pfunde wieder loszuwerden. Ich kann diese Logik dahinter ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen.
Ich bekomme nämlich nur ein schlechtes Gewissen, wenn eine andere Person durch mich direkt oder indirekt einen Nachteil hat, den ich verursacht habe. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn in der Schule jemand nach den Hausaufgaben fragt und man falsche Auskunft erteilt oder bei anderen Situationen wie bei Diebstahl oder Mord von mir aus.
Wenn ich zu viel esse und deswegen zunehme, hat doch niemand unmittelbar in meinem Umfeld einen Schaden davon. Es ist ja nicht so, dass wir uns hier um Essen prügeln würde und dass ich eben ein "Sieger" einer solcher Prügelei wäre und nachdem ich gegessen und zugenommen habe, stirbt der Verlierer dieses Kampfes den Hungertod oder so.
Daher finde ich es total übertrieben, wenn man ständig von einem schlechten Gewissen redet, nur weil man etwas zugenommen hat. Gewichtszunahme ist ja auch nicht strafbar oder so. Ich finde die Moral in dieser Gesellschaft total verquer, dass einem ständig eingeredet werden soll, dass zu viel Essen "Sünde" ist. Wie seht ihr das? Bekommt ihr ein schlechtes gewissen, wenn ihr zunehmt? Warum ist das so? Findet ihr das normal?
Ein schlechtes Gewissen bekomme ich durch zu viel Essen nicht unbedingt. Ich fühle mich dann nur etwas mies und wenn es deutlich zu viel Essen war, dann befinde ich mich halt tagelang in einer mieslaunigen Stimmung und mache mir Gedanken, wie ich meine Verdauung wieder geregelt bekomme. Aber wegen ein paar Kilo mehr, mache ich mir keinen Kopf, es geht bei mir eher darum, dass ich mir dann mal wieder die Verdauung durcheinander gebracht habe und das hat mit Gewissen nichts zu tun.
Ich finde es auch absurd, dass ausgerechnet beim Essen noch Vorstellungen von "Moral", Sünde und Bestrafung ins Spiel kommen, die sonst in unserer Gesellschaft kaum noch eine Rolle spielen. Wenn beispielsweise jemand etwas stiehlt, wird es ja auch nicht mehr als "Sünde" gesehen, obwohl es gegen das - Moment! - siebte Gebot verstößt, sondern nur noch ganz profan als Straftat.
Und beispielsweise Sex vor der Ehe oder Ähnliches gilt außerhalb von sehr konservativen und religiösen Kreisen schon lange nicht mehr als "unmoralisch". Aber ausgerechnet, wenn es um etwas so Alltägliches wie Essen geht, werden diese Vorstellungen und Ideen wieder wach gerufen.
In meinen Augen fördert es falsches Essverhalten und Ess-Störungen geradezu, wenn man gewisse Lebensmittel quasi als "böse" ansieht und sie nur mit schlechtem Gewissen isst. Eine etwas objektivere Haltung halte ich hier für angemessen und gesünder. Fett und Zucker sind nicht vom Satan persönlich in die Welt gesetzt worden, und man wird nicht zu einem schlechten Menschen, wenn man Kohlehydrate zu sich nimmt.
Man merkt also, ich bekomme garantiert kein schlechtes Gewissen, wenn ich über die Feiertage gut und üppig esse. Schließlich gibt es Plätzchen und Co. bei mir garantiert nur einmal im Jahr, und die meiste Zeit ernähre ich mich halbwegs gesund. Wieso sollte ich mich also psychisch schlecht fühlen? Maximal beschwert sich mein Magen, aber normalerweise futtere ich nicht so viel, dass mir tatsächlich schlecht wird.
Ein schlechtes Gewissen bekomme ich nicht, wenn ich zu viel esse. Ich denke mir, dass ich mir ab und zu einfach etwas gönnen möchte und wenn das Essen wirklich extrem gut ist und mehr als genug da ist, dann spricht doch auch nichts dagegen, so richtig zuzuschlagen. So etwas macht man ja normalerweise auch nicht jeden Tag und wenn man sich nun nur ab und zu den Bauch so richtig voll schlägt, ist das doch nichts Schlimmes. Es wäre doch schade, gerade ein Festmahl nicht richtig auszunutzen und nicht alles zu probieren, nur weil man nicht zunehmen wollen würde.
Wenn ich so richtig üppig gegessen habe, dann habe ich dafür normalerweise immer am nächsten Tag automatisch weniger Appetit. Gerade dann, wenn ich abends sehr üppig esse, dann habe ich am nächsten Morgen gar keinen Hunger. Von daher gleicht sich das bei mir auch immer automatisch aus und ich nehme daher auch nicht zu, wenn ich einmal so richtig zuschlage. Bei mir gleicht sich das auch immer aus und von daher kann ich auch ohne schlechtes Gewissen essen.
Wenn man gerade auf Diät ist und die Beherrschung verliert und so richtig zuschlägt, dann kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn man ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man zu viel isst, da man ja gegen sein eigenes Vorhaben verstoßen hat. Solange man aber keine solchen Vorsätze hat, braucht man ja aber auch kein schlechtes Gewissen zu haben, zumal man sich ja wohl kaum jeden Tag so extrem satt essen wird, dass einem danach schlecht ist. Das macht man ja auch eher an Festtagen.
Gerbera hat geschrieben:Ich finde es auch absurd, dass ausgerechnet beim Essen noch Vorstellungen von "Moral", Sünde und Bestrafung ins Spiel kommen, die sonst in unserer Gesellschaft kaum noch eine Rolle spielen.
Das sehe ich genauso und ich habe das ehrlich gesagt nie verstanden, dass das Essen so in "Sünde" und "Nicht-Sünde" eingeteilt wird. Es ist mir unverständlich, wer diese Grenze überhaupt zieht und wer die Regeln aufgestellt hat. Ich sehe gar nicht ein, warum ich mich diesen "Regeln" beugen sollte und hatte daher noch nie ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal mehr gegessen oder etwas Ungesundes gegessen habe im Vergleich zu sonst. Das Leben ist zu kurz, um sich irgendeinem "Diktat" von Gesundheitsfanatikern zu unterwerfen. Ich esse, was mir schmeckt und ich sehe nicht ein, warum ich mir das mies machen sollte.
Wenn es mir schmeckt dann esse ich auch. Man muss doch kein schlechtes Gewissen haben, wenn man mal einen Teller mehr hatte. Das ist ja dann so als würde jemand mit der großen Moralkeule um sich schleudern nur weil man mal einen Happen "zu viel" hatte. Jeder sollte das essen was er mag und selbst wenn man dann dick wird, kann es anderen Menschen doch egal sein. Man selber muss damit leben und das essen, was man essen mag und sich nichts einreden lassen.
So ein Hauch von einem schlechten Gewissen ist nach einer sehr opulenten Mahlzeit wie einem Festessen an Weihnachten oder einem All-You-Can-Eat-Exzess im Restaurant schon bei mir vorhanden, wobei der Ausdruck vielleicht nicht ganz richtig ist. Es ist (angesichts des Vergleichs zu einer normal großen Mahlzeit) eher so eine Art Verblüffung und vielleicht auch Schock darüber, was ich da gerade alles in mich hineingeschaufelt habe, und wenn ich mich im Nachhinein dann auch noch total aufgebläht und etwas unwohl fühle, weil ich es einfach übertrieben habe, kommt mir auch der Gedanke, dass ich es beim nächsten Mal vielleicht nicht mehr so weit kommen lassen will.
Was die Gewichtszunahme in der Folge angeht, so hat mich das früher zwar schon etwas beschäftigt, aber ich habe mittlerweile verstanden, dass es sich dabei um reines "Flugfett" handelt. Dass man nach einem üppigen Dinner am nächsten Tag mal 1,5 kg mehr auf die Waage bringt, ist mit dem Gesetz der Erhaltung der Masse und dem noch nicht vollends verdauten Magen- und Darminhalt ganz leicht erklärbar. Es dauert zwar ein paar Tage bis eine Woche, bis man sich wieder dort eingependelt hat, wo man gestartet ist, aber solange die folgenden Mahlzeiten die gewohnte Größe haben und man nicht plötzlich jeden Tag so zuschlägt, hat man die Überschusspfunde auch bald wieder ganz von alleine abgebaut.
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