Bekommt China seine Krise in den Griff?

Aus China kommen immer mehr bedenkliche Nachrichten. Das Wirtschaftswachstum liegt zwar immer noch weit über dem Niveau der EU aber es schwächt sich ab. Dann musste die Börse in Shanghai geschlossen werden und seither hat sich der Börsenhandel in China immer noch nicht voll erholt. So langsam muss man sich schon fragen, ob die typische asiatische Gelassenheit diesmal nicht doch unangebracht ist und gar die Weltwirtschaft sich deswegen abschwächen könnte.

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Das was in China gerade passiert ist eine typische Börsenblase. Die Kurse sind massiv gestiegen und es sind immer mehr unerfahrene Anleger eingestiegen, die auf steigende Kurse spekuliert haben, ohne sich überhaupt mit den Unternehmen zu beschäftigen. Das hat den Preis nur noch weiter nach oben getrieben, bis man festgestellt hat, dass die Aktien völlig überbewertet sind. Die Folge ist eine Ausgleichsbewegung, wie man sie ja jetzt in China erlebt hat.

Das gleiche konnte man ja zu Zeiten der Dotcom-Blase in den USA und Europa beobachten. Auch dort wurden Firmen mit fragwürdigen Geschäftsmodell völlig überbewertet. Nach dem Platzen einer Blase kommt aber meistens eine Zeit der Stabilisierung. Das läuft natürlich auf viel niedrigeren Niveau ab.

Auf die Realwirtschaft hat das auch immer Auswirkungen, weil viele Leute ja mit Gewinnen gerechnet haben, die jetzt doch nicht realisiert werden. Streng genommen ist das Geld ja nicht weg, aber eine Menge Leute haben trotzdem Geld verloren. Das hat auf jeden Fall schon eine Auswirkung auf den Konsum.

Allgemein ist das Wirtschaftswachstum in China schon so extrem gewesen, dass man davon ausgehen muss, dass es nicht mehr lange so weiter gehen kann. So langsam hat China den Zenit überschritten und muss eher mit moderaten Wachstum oder sogar einer Zeit der Stagnation rechnen.

Nachdem der DAX heute um über 5 Prozent eingebrochen ist, steht fest: Die Krise kommt auch zu uns. Dies wird die Stimmung hier deutlich trüben und dann werden die Pessimisten wieder Hochkonjunktur haben.

Nachdem der DAX heute um über 5 Prozent eingebrochen ist, steht fest: Die Krise kommt auch zu uns. Dies wird die Stimmung hier deutlich trüben und dann werden die Pessimisten wieder Hochkonjunktur haben.

Die Nervosität an der Börse sagt noch lange nichts über die mittel- und langfristige Entwicklung der Wirtschaft aus. Die Kursabstürze waren zwar heftig, aber eine Gegenbewegung in der Größenordnung war fast eigentlich überfällig.

Eine handfeste Wirtschaftskrise ist aber noch nicht in Sicht. Es ist ja nicht so, dass es in China kein Wachstum mehr gibt. Es wird nur eben niedriger ausfallen, als die von der Regierung verordnete Zahl von 7%. Das hat die Anleger geschockt, aber ob das in der Realwirtschaft in diesem Ausmaße ankommt, ist nicht gesagt.

Das größte Problem in China war eben die extreme Spekulationsblase, die eben jetzt geplatzt ist. Das hat wie gesagt Auswirkungen auf die Realwirtschaft, aber sie muss lange nicht so dramatisch ausfallen, wie es die Kurse sagen. Man muss dabei bedenken, dass die chinesischen Aktien einfach sehr stark überbewertet waren.

In Deutschland und den USA ist es wohl erst einmal so, dass viele Anleger Kasse gemacht haben. Schließlich konnte man in den vergangenen Jahren sehr gute Gewinne einfahren. Gerade bei den deutschen Autowerten hat sich ja auch schon fast eine kleine Blase gebildet, angetrieben durch die Fantasien aus China. Das Geschäft wird wohl deutlich schlechter als erwartet laufen, aber das heißt noch nicht, dass die Unternehmen nicht trotzdem sehr gute Gewinne einfahren können.

Die Geschwindigkeit des Absturzes lässt aber auch vermuten, dass viele Anleger überreagiert haben. Auf jeden Fall ist jetzt auch wieder Spielraum nach oben vorhanden. Vielleicht bietet das sogar eine günstige Möglichkeit, wieder einzusteigen.