Bekannte mit geliehener Kamera unbekannt verzogen
A hatte mal eine vermeintliche Freundin. Zwar sah A die Freundin auch nicht jede Woche, aber sie hatten sich immer gut verstanden. Es war eine tolle Freundschaft unter Mädels. Als die Freundin ihr Kind kriegte, lieh A ihr ihre Kamera auf unbestimmte Zeit. Dann kam es zu Streit zwischen den beiden "Freundinnen" und nach ein paar Wochen Funkstille war die Freundin plötzlich unbekannt verzogen mit ihrem Baby und ihrem Mann. Allerdings hat sie noch A`s Kamera. Per Handy ist die ehemalige Freundin nicht mehr zu erreichen. Was kann A tun, um die Kamera wieder zu bekommen?
Selbst wenn A die "Freundin" finden sollte, sei es aus eigener Kraft oder mit Hilfe von Detektiven, Polizei, Bekannten oder dergleichen, kann sie überhaupt beweisen, dass die Kamera A gehört und nicht der anderen Frau? Das wird schwierig finde ich. As "Freundin" könnte ja auch behaupten, dass sie die Kamera selbst gekauft hätte, aber die Quittung verloren hätte. Also ganz einfach ist das definitiv nicht ohne konkrete Beweise.
A hat noch den Kassenzettel der Kamera da, was ja bestimmt als Beweis ausreichen könnte. Auch die Bedienungsanleitung hat A behalten, da sie ihrer Freundin beim Verleihen so erklärt hatte, wie die Kamera funktioniert. Beweise wären also da.
Es liegt meines Erachtens nach keine Straftat vor. Mit etwas Geliehenem abzuhauen ist kein Diebstahl, sondern nur Vertragsverletzung. Die Polizei ist also nicht der richtige Ansprechpartner. Wobei die Polizei zumindest kostenlos wäre. Die könnten ja vielleicht ein paar Tipps geben.
Der korrekte Weg geht wohl über einen Anwalt. Das Problem ist aber, dass man die Kosten vorstrecken muss. Die bekommt man nur zurückerstattet, wenn diese ehemalige Freundin den Fall verliert und wenn sie diese Kosten auch übernehmen kann. Wenn da nichts zu holen ist, bleibt man dennoch auf den Kosten sitzen.
Vielleicht sollte man aber erst mal noch den Kontakt zu der Person suchen. Man erhält gegen eine geringe Gebühr beim Einwohnermeldeamt Auskunft darüber, wo sie nun wohnt. Das nennt sich Melderegisterauskunft und man braucht dazu Vor- und Nachname und eventuell das Geburtsdatum.
Es klingt unglaublich, aber diese einfache Auskunft kann tatsächlich jeder bekommen. Es gibt nur Ausnahmen wie Richter und andere gesperrte Personen. Und es gibt noch eine umfangreichere Auskunft, für die man ein berechtigtes Interesse nachweisen muss. Aber die brauchst du ja nicht.
Und wenn du die Adresse hast, schickst du einen Brief. Sozusagen eine Mahnung, dir die Sachen zurückzugeben. Du stellst eine vernünftige Frist von beispielsweise zwei Wochen. Sollte das nicht fruchten, kannst du ja noch mal über den Anwalt nachdenken.
@Bienenkönigin. So einfach ist das mit der Melderegisterauskunft auch nun wieder nicht. Denn man muss mehrere Angaben zu der (gesuchten) Person machen, dass sie auch zweifelsfrei identifiziert werden kann. Das is tja auch logisch, wenn man bedenkt, wie viele "Alexander Schmidts" es gibt und wie viele Namen sonst noch mehrfach vorkommen.
Bei uns in der Stadt ist es beispielsweise so, dass man nicht nur das Geschlecht, den Vor- und Nachnamen der Person wissen muss, sondern auch die frühere Adresse UND das korrekte Geburtsdatum. Das wird nicht jeder wissen, bei einer ehemaligen Freundin klappt das aber vielleicht.
Vielleicht kennt man ja den Arbeitgeber von A und kann sie dann einfach mal spontan bei der Arbeit besuchen. Das macht ja mehr Druck. Ansonsten würde ich es eigentlich auf sich beruhen lassen. Dann ist es eben so und man hat umsonst Geld ausgegeben, aber wenn man die Kamera eh für länger verleihen wollte ist das vielleicht auch kein so wichtiger Gegenstand und eine Anzeige und so weiter ist ja auch immer mit Stress verbunden.
Ich würde mein Verhalten davon abhängig machen, was das für eine Kamera war und wie teuer diese war. Wenn es von mir aus eine Spiegelreflexkamera war, die über 800€ gekostet hat, würde ich schon zusehen, dass ich die irgendwie wieder bekomme, eben weil sie so teuer und wertvoll ist und man gute Bilder damit macht.
Bei einer sehr günstigen Kamera von 100€ würde ich mir keine Mühe machen, da großartig nach zu haken und mich hinterher zu klemmen und würde das einfach abhaken und weiter leben ohne noch einen Gedanken an diese Kamera zu verschwenden. Schließlich sind 100€ im Vergleich zur zehnfachen Summe fast nichts und da kann man einfach Geld sparen und sich bei Gelegenheit eine neuere und bessere Kamera kaufen und diese eben nicht mehr verleihen, weil man aus seinen Fehlern (hoffentlich) gelernt hat.
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