Bekannte Marken als Kindervornamen nutzen?

vom 15.10.2015, 20:12 Uhr

Eine Bekannte von mir meinte neulich, dass ein Kind in der Klasse ihres Sohnes Armani heißen würde. Sie fände den Namen nicht angebracht, da es sich bei Armani ja auch um eine Marke handeln würde. Vermutlich gibt es aber Länder, wo das ein ganz normaler Vorname ist, wenn vielleicht auch nicht in Deutschland.

Ansonsten ist der Name Apple inzwischen auch in Deutschland als Vorname verbreitet. Ob dieser Name an der Marke oder an dem Obst orientiert ist, kann man da aber natürlich nicht genau sagen.

Kennt ihr Kinder dessen Vornamen sich an bekannten Marken orientieren? Findet ihr, dass dies eine gute Namenswahl ist? Oder würdet ihr eurem Kind einen Namen geben, von dem ihr wüsstet, dass viele Menschen ihn mit einem bestimmten Unternehmen verbinden?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, es gibt mehr Beispiele in die andere Richtung. Zumindest ältere Beispiele. Am ehesten wohl Mercedes. Das war auch ein ganz normaler Mädchenname, bevor ein Vater der Meinung war, er müsste den Namen seiner Tochter mit ins Spiel bringen. Der Name wird wohl immer noch in spanischsprachigen Ländern verwendet. Immerhin hat er da eine lange Tradition. Aber mitten in Deutschland braucht man ein Kind nicht Mercedes nennen und glauben, dass die Leute nicht sofort an das Auto denken.

Mit Suzuki ist es ähnlich. Zumindest habe ich den Namen schon im Abspann von japanischen Filmen als Vorname entdeckt. Ich weiß allerdings nicht, wie sich der Name seit Gründung der Firma entwickelt hat.

Ich jedenfalls würde niemals meinem Kind einen Namen geben, den die Allgemeinheit sofort mit einer Marke verbindet. Man weiß ja nie, wie sich die Firma entwickelt. Wenn da irgendwann ein Riesenskandal ans Licht kommt, läuft das Kind mit dem Namen einer Ausbeuterfirma rum. Außerdem erscheint es generell ziemlich materialistisch, wenn man seinem Kind den Namen einer Ware gibt.

Blumen werden ja auch häufig als Vorbild genommen. Das ist sehr viel weniger riskant. Blumen findet jeder nett. Selbst wenn es nicht die Lieblingsblume ist, lässt sich kaum was negatives darüber sagen. Das ist sehr viel weniger verfänglich. Man hat da ja auch eine Verantwortung dem Kind gegenüber.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich erinnere mich an eine Schauspielerin, glaube ich, die "Milka" mit Vornamen heißt. Das ist ja eigentlich eine Figur aus der christlichen Bibel, aber natürlich denkt jeder direkt an die Schokolade. Ich bin generell gegen alle Namen, die für das Kind später mal ein Problem darstellen könnten.

Da sollten die Eltern ihr eigenes Ego - "schaut mal wie besonders unser Kind ist" - schon hinten an stellen und sich einfach mal in die Lage eines Menschen versetzen, der mit so einem dummen Namen in die Schule gehen oder sich auf einen Job bewerben muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass das in Deutschland wirklich so extrem ist mit den Vornamen, die wie eine bekannte Marke sind, weil man sich doch eigentlich schnell gegenseitig fertig macht und das Eltern auch wissen. Ich würde meinem Kind so einen Vornamen auch nicht geben, weil ich das einfach zu einfallslos finde und es eben auch zu Ärger führen kann unter den Kindern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Ich denke, es gibt mehr Beispiele in die andere Richtung. Zumindest ältere Beispiele. Am ehesten wohl Mercedes. Das war auch ein ganz normaler Mädchenname, bevor ein Vater der Meinung war, er müsste den Namen seiner Tochter mit ins Spiel bringen. Der Name wird wohl immer noch in spanischsprachigen Ländern verwendet. Immerhin hat er da eine lange Tradition. Aber mitten in Deutschland braucht man ein Kind nicht Mercedes nennen und glauben, dass die Leute nicht sofort an das Auto denken.

Ja, das ist mir auch gerade eingefallen, als ich den Thread gelesen habe. Der Name Mercedes ist ja wirklich ein stinknormaler Mädchenname, wobei das Kind nicht nach der Marke benannt wurde, sondern umgekehrt. Von daher könnte man diesen Namen im Prinzip weiter verwenden, wobei ich bemerkt habe, dass viele eben nicht wissen, woher der Name kommt, beziehungsweise, dass es sich überhaupt um einen Namen handelt. Gerade Kinder wissen so etwas natürlich nicht und denken da auch immer direkt nur an das Auto, so dass ich mein Kind wohl auch nicht so nennen würde, auch wenn ich den Namen schön finde.

Ich finde, dass es generell ein wenig blöd ist, einem Kind einen Namen zu geben, mit dem es gehänselt werden könnte. Kinder sind in dieser Hinsicht wirklich grausam und finden immer einen Grund, um andere auszugrenzen. So ein Name bietet dabei natürlich besonders viel Angriffsfläche, so dass ich davon absehen würde. Es ist doch blöd, wenn das Kind immer direkt mit einer Marke in Verbindung gebracht wird.

Man kann ja aber auch nichts dagegen tun, dass man immer direkt an die Marke denken muss, wenn ein Kind so benannt ist. Bekannte Marken sind doch einfach so sehr in unseren Köpfen verankert, dass es gar nicht geht, bei einem Kind nicht an die Marke zu denken, wenn es so heißt, auch wenn man selbst nicht dran denken will. Das müssen die Eltern doch auch bedenken, wenn sie ihr Kind dementsprechend benennen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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