Beispiele und Definition von Mobbing

vom 18.08.2015, 10:16 Uhr

Vorab möchte ich sagen, dass ich in keinem Fall Mobbingopfer hier als empfindliche Pappnasen darstellen möchte. Mir ist völlig klar, dass es Mobbing gibt und dass das sehr belastend sein kann. Was ich mich aber oft Frage ist, wo fängt Mobbing an und bis wohin ist alles noch normales Miteinander?

So oft höre ich, ein Kind wird in der Schule gemobbt. Dann stellt sich nachher heraus, dass das Kind von mehreren anderen Kindern ausgeschlossen wurde, weil es sich nicht in einer bestimmten Position auf dem Fußballfeld aufstellen lassen wollte oder ähnliches.

Ein anderes Beispiel ist ein erwachsener Mensch, der offenbar ein gestörtes Verhältnis zu seiner Körperpflege hat, was leider deutlich sichtbar und riechbar ist. Man hat es ihm schon mehrfach mitgeteilt und auch sachte erklärt, dass das für die anderen Mitarbeiter, die dicht mit ihm zusammenarbeiten müssen, eine Zumutung ist. Trotzdem ändert er nichts an diesem Zustand und fühlt sich gemobbt.

Bei all dem, was heutzutage als Mobbing bezeichnet wird, frage ich mich manchmal, ob da nicht etwas in Schieflage geraten ist. Meiner Meinung nach kann ich nicht mit einem bestimmten Verhalten meine Umwelt behelligen und dann erwarten, dass diese sich darüber freut und mich mit Begeisterung in ihrer Mitte empfängt.

Wie geht es euch, wenn das Thema auf Mobbing kommt? Hört ihr auch so viele Beispiele, bei denen ihr euch fragt, ob das jetzt wirklich Mobbing sein soll? Wo fängt es für euch an, wo hört es auf?

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist wirklich manchmal schwierig zu definieren, wo Mobbing anfängt, das muss ich auch sagen. Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, die direkt zu Beginn ihrer Arbeit bei uns gesagt hat, dass sie ihre vorigen beiden Jobs deshalb nicht mehr machen könnte, weil sie dort gemobbt wurde. Als sie dann eine Zeit lang bei uns war, merkte ich auch, dass sie selber sich mit ihrem Verhalten total ins Abseits stellte. So fühlte sie sich dann auch schnell außen vor und gemobbt.

Das war aber bislang die einzige Situation, in der ich mich selber fragte, wie hoch der Einfluss der scheinbar gelobbten Person auf das Mobbing wohl war. Ansonsten denke ich auch, dass es in solchen Situationen, wenn die Mobbingopfer so beratungsresistent sind, auch so ist, dass sie mit Schuld an der Situation sind. Aber allgemein würde ich vermuten, dass die meisten Mobbinopfer nicht wirklich etwas für die Situation können.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde schon versuchen zu unterscheiden, ob es sich einfach um eine etwas derbere Kritik handelt oder man wirklich persönlich Beleidigt wird. Auch denke ich, dass die Häufigkeit dabei eine Rolle spielt. Wenn es schon offensichtlich ist, dass immer wieder die gleiche Person angefeindet und offensichtlich nicht gemocht wird, würde ich schon von Mobbing sprechen.

Es ist etwas anderes, ob ich mich selbst ausgrenze oder dies durch andere passiert, wie eben zum Beispiel Arbeitskollegen. Vielleicht spielt ist in dem einen hier genannten Fall auch eine Rolle, dass die Frau schon vorher gemobbt wurde. Sie empfindet dadurch vielleicht einiges anders und muss erst wieder selbst lernen, zwischen Mobbing und sich selbst ausgrenzen zu erkennen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^