Beim Zweitversuch bei Prüfungen noch aufgeregter sein?

Ich hatte bisher nicht wirklich viele Zweitversuche bei Prüfungen, da ich die meisten Prüfungen direkt beim ersten Mal bestanden habe. Meine praktische Führerscheinprüfung musste ich jedoch wiederholen, da ich beim ersten Mal durchgefallen bin, wobei ich im ersten Semester an der Uni auch noch zwei Klausuren wiederholen musste, da ich da auch beim ersten Mal durchgefallen war.

Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass ich beim Zweitversuch immer noch aufgeregter war, als beim Erstversuch. Ich hatte mir da einfach noch mehr Druck gemacht und wusste, dass ich die Prüfungen endlich bestehen müsste. Einmal durchzufallen ist ja nicht so schlimm, aber für mich persönlich wäre es schon extrem schlimm gewesen, wenn ich es beim zweiten Mal dann auch nicht geschafft hätte.

Zum Glück ist da aber alles gut gegangen. Seid ihr beim Zweitversuch bei Prüfungen noch aufgeregter, als beim Erstversuch? Oder seid ihr da eher lockerer und entspannter, weil ihr die Situation schon kennt und wisst, was euch erwartet?

Ich habe noch nie einen zweiten Versuch gebraucht, aber ich kann es mir vorstellen. Ich hätte extreme Angst, zu versagen und mich einfach dumm zu fühlen. Beim Führerschein kommen ja noch die zusätzlichen Kosten hinzu. Ich bin generell ein Mensch, der sich vor Prüfungen keinen großen Stress macht. Ich schreibe z.B. in genau einer Woche meine Matheklausur und habe den Stoff kaum verstanden. Naja, das wird schon.

Ich hatte bisher nur ein Mal einen zweiten Versuch gebraucht, weil ich beim ersten einfach zu krank gewesen bin um wirklich gute Antworten auf die Fragen zu geben. Beim zweiten Mal war ich dann auch wirklich viel nervöser, weil man ja um sein eigenes Versagen beim ersten Mal und die Konsequenzen beim erneuten Versagen weiß. Letztendlich habe ich es aber gepackt und alles ging gut aus.

Ich musste zum Glück noch nie eine Prüfung wiederholen und kam immer mit einem Versuch aus; aber ich kann mir schon vorstellen, dass der Druck bei einer Wiederholung höher als beim Erstversuch ist und dass man dementsprechend noch aufgeregter in die Prüfungssituation hineingeht.

Zum einen hat man bereits die eine negative Erfahrung im Nacken, was psychologisch schonmal nachteilig ist, und zum anderen gibt es gerade an der Uni nicht selten Begrenzungen, was die möglichen Prüfungsversuche angeht. Bei uns waren das in vielen Fächern zwei Wiederholungen, also insgesamt drei Anläufe. Hat man den einen versemmelt und tritt zum zweiten an, lässt sich der Gedanke, dass beim erneuten Scheitern nur noch eine letzte Chance besteht, kaum ausblenden. Das hebt das Spannungsniveau natürlich massiv an, denn die Konsequenzen in Form von Abbruch des Studiums, finanziellen Verlusten und Enttäuschung im Bekanntenkreis sind weitreichend, von den eigenen Versagensgefühlen und deren Einfluss auf das Selbstbewusstsein mal abgesehen.

Allerdings habe ich auch Studenten im Laufe meiner Unizeit kennengelernt, die vollkommen tiefen entspannt in Wiederholungsklausuren gingen. Sie waren der Meinung, dass sie den Stoff nach der doppelten Lernzeit nun definitiv könnten, und zudem hatten sie bei der Einsichtnahme die Gelegenheit, ihre Fehler zu erkennen und daran zu arbeiten. Viele haben sogar behauptet, dass man in manchen Fächern nahezu 1:1 die gleiche Klausur noch einmal bekommt, sodass man die Lösungen eigentlich bereits sicher wüsste. Ob das so stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber diese Personen haben sich auf jeden Fall nicht durch die Last des Stresses einer Wiederholung herunterziehen lassen, was ich doch sehr bemerkenswert fand.