Beim Umzug wann streichen und tapezieren sinnvoll?
Ich habe schon in diversen Beiträgen erwähnt, dass eine Freundin von mir mit ihrem Partner umziehen wird. Jetzt ist es bei den beiden so, dass die beiden einen Monat lang die doppelte Miete zahlen müssen, also Zeit genug haben, die alte Wohnung eben "begehbar" zu hinterlassen für die Nachmieter und die Schlüssel dem Vermieter auszuhändigen. Der Monat muss ja so oder so bezahlt werden, daher sieht meine Freundin den Umzug ganz entspannt.
Ihr Freund hat allerdings komische Ansichten, was Wohnungswechsel angeht. So möchte er zum Beispiel so schnell es geht alle Möbel und Sachen in die neue Wohnung verfrachten, am besten noch am Tag der Schlüsselübergabe. Meine Freundin protestiert aber. Sie möchte erst in Ruhe alles ansehen, aber auch ausmessen und dann eben sich überlegen, welche Farbe welches Zimmer bekommen soll. Es müssen ja auch noch Tapeten und Wandfarben gekauft werden um alles schön zu machen. Dann möchte sie nach dem Streichen oder Tapezieren den Boden reinigen von Farbe und dann erst die neuen Möbel in die neue Wohnung transportieren. Er sieht das aber anders und hat es da eiliger.
So ist er zum Beispiel der Ansicht, dass man doch auch streichen und tapezieren könnte, wenn die Wohnung voller Möbel steht. Man könnte die Möbel halt bei Bedarf zur Seite schieben oder in ein anderes Zimmer tragen, wenn man den Platz braucht. Er findet, dass sie sich total anstellt und dass sie ein zu großes Bedürfnis nach Luxus hätte, während sie der Ansicht ist, dass er nicht zu Ende denkt bevor er handelt. Was haltet ihr von dieser Situation? Haltet ihr die Ansichten des Partners meiner Freundin für sinnvoll? Wann haltet ihr es sinnvoll, bei einem Umzug die Wände zu streichen und zu tapezieren?
Also wenn es nur um die Zeitplanung geht, dann ist es sicherlich sinnvoller, dass erst gestrichen wird und danach die Möbel in die Wohnung kommen. Wobei ich mich frage, was sie nun ausmessen will. Das macht man doch, bevor man einen Vertrag unterschreibt. Zumindest habe ich das damals so gemacht und auch jetzt haben wir bei der Besichtigung die wichtigsten Maße genommen, um zu entscheiden, ob die neue Wohnung zu uns passt.
Man sollte aber auch bedenken, dass die Farbe nicht unbedingt günstig ist, die man benötigt. Vielleicht ist das Budget durch die doppelte Miete etwas knapp und es ist sinnvoller wirklich erst später die Wunschfarben an die Wand zubringen. Je nach Mobiliar ist es auch nicht so problematisch diese von der Wand zu nehmen.
Der Herr scheint ohnehin ohne Planung und ohne viel Verstand an diese Sache heranzugehen und man merkt, dass dieser noch nicht sehr oft in seinem Leben umgezogen ist. Die Freundin von dir geht da mit mehr System und Struktur heran, was auch wesentlich sinnvoller ist. Gerade wenn eine Wohnung leer ist, bietet sich das streichen und tapezieren an. Denn das nimmt viel Platz weg und hinterlässt auch eine Sauerei.
Abkleben funktioniert wesentlich besser, wenn die Räume leer sind und nicht noch Möbel mitten im Weg stehen. Auch kann man sich vorab einen groben Plan machen, wo welches Möbelstück am Ende stehen soll. Damit vermeidet man auch unnötige Schlepperei von Schränken in der Wohnung die dann noch einen Platz finden sollen. So kann man auch direkt im Vorfeld abschätzen, welche Möbel überhaupt in die Wohnung passen und welche gar nicht erst in das neue Heim transportiert werden müssen, da sie ohnehin nicht passen.
Aber generell muss man es vom Zustand der Wände auch abhängig machen. Zieht man in eine frisch Renovierte Wohnung oder es ist gar ein Erstbezug, dann muss man gar nicht großartig streichen und tapezieren, sofern man sich mit dem Standard Weiß anfreunden kann. Möchte man es dagegen bunt und knallig haben, dann muss man halt noch selbst Hand anlegen. Bei einer Wohnung die zwar zum renovieren ist und so übernommen wurde, kann man auch nach und nach die Sachen abarbeiten und muss nicht alles zwangsläufig vor dem Einzug fertig bekommen. Gerade wenn es vom finanziellen her doch recht knapp werden sollte mit der doppelten Mietbelastung und auch der Umzug an sich wird noch einiges an Geld fressen.
Als ich hier eingezogen bin, habe ich auf das tapezieren komplett verzichtet und nur mit weißer Farbe nochmals nach gestrichen. Die Decken sahen dabei noch gut genug aus, dass ich diese gar nicht erst neu gestrichen habe sondern nur die Wände die es notwendig hatten. Teilweise habe ich auch die alte Tapete vom Vormieter abgezogen, der das ganze glücklicherweise auf die Raufaser geklebt hatte und ich mir somit auch ein Tapezieren komplett ersparen konnte, da ich nur die oberste Tapete abgelöst habe. Von daher auch immer vom aktuellen Zustand der Wohnung abhängig machen, pauschale Aussagen kann man hierzu jedenfalls nicht treffen.
Wenn die Wohnung voller Möbel steht ist das sicherlich nichts, was man noch machen möchte, weil es viel zu umständlich ist noch zu streichen oder zu tapezieren. Das geht natürlich auch, aber wenn es nicht nötig wäre, muss man es auch nicht machen und kann sich so Kraft ersparen, die man für andere Dinge nutzen kann. Möbel schleppen ist ja auch nichts was Spaß macht und deswegen kann ich den Mann da nicht verstehen.
Wenn man einen Monat Zeit hat ist doch alles gut, dann kann man erst die Wände machen und sich die Wohnung dann mit den Möbeln so gestalten wie man möchte. Da muss man sich doch keinen Stress machen. Die Möbel sind dann doch auch schnell aufgestellt. Die Freundin scheint da sehr viel mehr strukturiert zu sein, sie sollte weiterhin planen.
Jeder der schon mal eine voll möblierte Wohnung gestrichen oder tapeziert hat, der weiß, das alleine das Möbel verrücken oder ggf. auch von der Wand montieren, abdecken, abkleben einiges an mehr Arbeit erfordert, als wenn man einen leeren Raum hat, den man auslegt, die Fußleisten, Fenster, Türrahmen und Steckdosen abklebt und das war es auch schon fast. Auch alleine das um die weggerückten Möbel herum laufen beim Streichen, insbesondere wenn man die Decke mit streicht, das kostet dann auch jedesmal Zeit. Hört sich zwar im ersten Moment nicht viel an, aber es läppert sich doch zusammen.
Zumal man auch noch bedenken muss, das man die Möbel erste wieder zurückrücken kann, bis alles getrocknet ist, also nichts da mit streichen, aufräumen, Möbel zurück rücken und fertig. Trocknen dauert da auch nochmal ein paar Stunden und so lange hat man Chaos in dem Raum.
Es ist viel einfacher und auch bequemer einen leeren Raum zu streichen, wo man laufen kann wie man möchte, auf nichts aufpassen muss und ähnliches. Das spart eine Menge Arbeit und auch Zeit.
Deswegen würde ich immer ganz klar die Variante bevorzugen zu streichen, wenn der Raum noch leer ist, insbesondere dann, wenn man eh einen Monat hat um alles entsprechend fertig zu machen ist das ein sehr stressfreies Unterfangen.
Wir hatten jetzt beim Umzug auch eine Doppelmiete und haben es auch ziemlich entspannt genommen. Erst einmal die neue Wohnung renoviert. Dann umgezogen und als alles in der neuen Wohnung stand wurde die alte Wohnung begehbar gemacht. Diese musste auch noch weiß gestrichen werden und dann habe ich noch durchgeputzt.
Ich würde, wenn es eben möglich ist, nie mit Möbeln die erste Renovierung machen. Es ist doch viel entspannter, wenn man alles in Ruhe machen kann und vor allem auch ausmessen kann wo was hin kommen soll.
Punktedieb hat geschrieben:Man sollte aber auch bedenken, dass die Farbe nicht unbedingt günstig ist, die man benötigt. Vielleicht ist das Budget durch die doppelte Miete etwas knapp und es ist sinnvoller wirklich erst später die Wunschfarben an die Wand zubringen.
Also am Geld liegt es nicht. Ihr Partner hat wohl Ersparnisse im höheren fünfstelligen Bereich und meine Freundin hat eine höhere vierstellige Summe angespart. Die beiden können sich in dieser Hinsicht auch teure Wandfarben leisten, wenn sie das denn wollen würden. Es geht dem Partner wirklich nur darum, so schnell wie möglich auszuziehen und er geht da in meinen Augen ziemlich kopflos und planlos heran und will alles direkt überstürzen, obwohl das ziemlich kontraproduktiv wäre.
Die Wohnung wurde direkt bei der Schlüsselübergabe von meiner Freundin noch einmal ausgemessen, damit man besser planen kann, wo welche Möbel überhaupt Platz haben und hingestellt werden können. Das wurde nicht direkt bei der Besichtigung ausgemessen und vom Vermieter gab es keinen Grundriss mit genauen Daten.
Naja, sie haben doch einen Monat Zeit, da würde ich auch erst einmal die neue Wohnung so renovieren das man anschließend nur noch die Möbel hinstellt. Wenn man erst einmal eingezogen ist dann renoviert man nicht einfach so Zimmer für Zimmer. Wie kann man denn so umständlich denken.
Ich würde sehen das ich innerhalb von drei Wochen die neue Wohnung fertig habe und am Wochenende den Umzug starten. Dann haben die beiden noch eine ganze Woche zeit die alte Wohnung zur Übergabe fertig zu machen.
Wer einmal den Umzug fertig hat will nicht noch einmal alle Sachen schleppen und dann zieht die Renovierung ewig hin und es wird vielleicht auch nicht alles so ordentlich gemacht. Um einen Boden neu zu verlegen müssten dann sowieso alle Sachen in einem anderen Zimmer zwischengeparkt werden. Das stelle ich mir alles sehr umständlich vor.
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