Beim Lesen bestimmter Bücher das Hörspiel im Kopf haben?
Mir ist letztens etwas aufgefallen, wenn ich einige meiner Bücher lese. Meistens handelt es sich dabei um die Bücher meiner Kindheit, die ich auch schon mal als Hörspiel gehört habe. Dann habe ich sofort das Hörspiel im Kopf, wenn ich das Buch aufschlage. Als Kind habe ich meine Hörspiele, die ich gerne gehört habe, auch häufiger gehört und so haben sie sich eben eingeprägt. Bei manchen Sätzen ist es dann so, dass ich sie praktisch mitsprechen könnte, weil ich den Text kenne und ihn gar nicht richtig lesen muss.
Nun habe ich neulich ein Buch der Drei ??? gelesen, bei dem ich die Geschichte noch nicht kannte. Trotzdem hatte ich beim Lesen der Dialoge sofort die Stimmen der Sprecher im Ohr, weil ich einfach schon viele der Geschichten der Drei ??? auch als Hörspiel gehört habe. Habt ihr das bei manchen Büchern auch schon mal, dass ihr das Hörspiel im Kopf habt, wenn ihr sie lest oder lest ihr vielleicht keine Bücher mehr, die ihr in der Kindheit gelesen und gehört habt und kann euch das darum gar nicht passieren?
Bei mir ist das nicht so, wobei ich aber auch so gut wie gar keine Hörspiele oder Hörbücher mehr anhöre. Ich lese Bücher, aber ich höre sie einfach nicht mehr. Und auch wenn das mal vorkommen sollte, dann höre ich nicht ein Hörbuch, um dann direkt danach das Buch zu lesen. Ich mache immer nur eines von beiden.
Als Kind habe ich wirklich Unmengen an Hörspielen gehört, am liebsten Bibi Blocksberg. Da ich aber nun Bibi Blocksberg nicht als Buch lese, habe ich da auch gar kein Problem damit. Allerdings kann ich es mir schon gut vorstellen, dass es sehr nervig sein kann, dauernd diese Stimme im Kopf zu haben.
Als Kind habe ich viele Hörspiele gehört und dementsprechend habe ich dann auch noch die Stimmen der Hörbücher im Ohr, wenn ich Bücher aus der Reihe nochmal lese oder für mich wieder entdecke. Das ist aber sicherlich absolut normal. Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass ich selber beim Vorlesen dann ähnlich betone wie ich es mal in einem Hörspiel zu dem Buch gehört habe und darüber musste ich dann auch schmunzeln, als mir das bewusst wurde.
Ich kenne dieses Phänomen aus der Kindheit. Spontan fällt mir dazu immer noch das Buch "Die kleine Hexe" ein, die ich als Buch schon in und auswendig konnte, weil ich es sicher an die 100 Mal gelesen hatte. Als ich dann später von meiner Mutter das Hörspiel für meine Tochter bekommen habe, konnte ich den ganzen Text noch im Schlaf mit sprechen und war wirklich erstaunt.
Obwohl ich die Zeilen mehrere Jahre nicht gehört hatte, war es wieder, wie damals, als ich mich richtig in das Buch hinein gelebt hatte. Auch bei anderen Hörspielen, die eben direkt aus dem Kinderbuch vorgelesen wurden, ging es mir so.
Ich bin selber Erzieherin und leider fällt mir immer mehr auf, dass sich immer weniger Kinder auf eine Geschichte oder ein Hörspiel vom Beginn bis zum Schluss konzentrieren können. Es werden immer mehr die Hörspiele und Bücher durch die modernen Medien wie Fernseher, Tablet und Smartphone abgelöst. Und die Sequenzen werden immer eintöniger und kürzer (Tic Toc etc.)
Ich würde dafür plädieren, wieder mehr Bücher mit den Kindern anzusehen und sie auch für Hörspiele zu begeistern. Habe gerade eine Musikecke mit Kopfhörer eingerichtet- sieht gemütlich aus und die Kids streiten sich drum- für den Spracherwerb ebenfalls sensationell.
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