Bei Wohnungssuche auch Straßenname ein Kriterium?

vom 22.03.2016, 12:55 Uhr

In Deutschland gibt es so manchen Straßennamen, der nicht unbedingt vorteilhaft für die Anwohner klingt. Oder zumindest lädt der Straßenname zum Lästern ein. Ich denke da an solch schöne Bezeichnungen wie "Im Hanfgarten", "Am Schnepfenhof", "Auf dem Jochen", "Hinterm Esel" oder "Zur Hölle".

Bei einem Gespräch letztens meinte eine Bekannte, dass sie dort nicht wohnen wollen würde und Wohnungen oder Häuser in solchen Straßen für sie nicht in Frage kämen, falls sie umziehen würde. Da würde sie sich ja lächerlich machen. Ich sehe das ganze nicht so eng.

Ist der Straßenname für Euch auch ein Kriterium, wenn Ihr eine neue Wohnung oder ein Haus sucht? Meint Ihr, dass sich solch ein Straßenname negativ auswirken würde, wenn man dort beispielsweise eine Anwaltskanzlei aufmachen würde?

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für mich ist die Lage der Straße bei der Wohnungssuche viel wichtiger als der Name der Straße. Ich möchte nicht am Ende der Welt wohnen mitten in der Peripherie und lege schon Wert auf gute Verkehrsanbindungen und gute Erreichbarkeit von Geschäften des täglichen Bedarfs und Ärzten. Solange diese beiden Kriterien erfüllt sind, ist es mir egal, wie die Straße heißt. Dann könnte sie genauso gut "Höllengasse" leben oder wie auch immer.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In meiner Welt ist es schon schwierig genug, eine passende und bezahlbare Wohnung überhaupt zu finden, sodass es mir geradezu anmaßend vorkommt, eine ansonsten passende Wohnung nur allein deswegen abzulehnen, weil der Straßenname komisch klingt. Straßennamen sind in der Regel historisch gewachsen, was natürlich zu merkwürdigen Bezeichnungen führen kann.

Aber meiner Erfahrung nach fallen die ach so lustigen oder doofen Straßennamen zumindest den Einwohnern der Ortschaft schon lange nicht mehr auf. Dann wohnt man halt "Am Saumarkt", na und? Zudem gibt es in den meisten Städten ungewöhnliche Straßennamen, was auch jeder wissen sollte, der sich etwa darüber wegschmeißt, dass es eine Arztpraxis am Bommelweg gibt oder wo auch immer.

Irgendwo muss auch mal Schluss sein mit dem Gezicke wegen Nichtigkeiten. Aber wenn man wirklich genug ideal in Frage kommende Wohnungen zur Auswahl hat, kann man natürlich die in der Nelkenstraße bevorzugen und nicht die auf dem Köterdamm.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei einfach nur albernen Namen kann ich das nicht nachvollziehen. Am ehesten habe ich Verständnis, dass man vielleicht nicht in eine Straße ziehen möchte, die nach einer historischen Persönlichkeit benannt ist, die einem persönlich nicht passt. Also beispielsweise als Bildzeitungsleser mit erzkonservativer Einstellung möchte man vielleicht nicht unbedingt im Rudi Dutschke Weg wohnen. Oder als Kommunistenhasser vielleicht auch nicht unbedingt in der Karl Marx Allee.

Letztlich ist das aber wirklich ein Luxusproblem. In meiner Welt ist das nämlich auch so, dass es schon schwer genug ist, eine bezahlbare freie Wohnung zu finden, die in ordentlichem Zustand ist. Wohl dem, der in einer Gegend mit so großem Wohnungsangebot wohnt, dass er sich auch nach so nebensächlichen Kriterien entscheiden kann.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Der Straßenname ist mir komplett egal. Denn hier kann man schon froh sein, wenn man nach mehreren Jahren suche überhaupt eine bezahlbare Wohnung noch findet. Man darf hier schon nicht zu wählerisch mit der Ausstattung sein, also erst recht nicht wenn der Straßenname nicht gefällt.

Ich hatte schon so manche merkwürdige Straßennamen auf meiner Anschrift stehen, aber mich stört das nicht sonderlich und die meisten anderen wohl auch nicht. Denn wie bereits gesagt worden ist, die Straßennamen oder auch Ortsbezeichnungen sind aus der Geschichte her abgeleitet worden. So weiß ich zwar das der Ortsteil Rieselfeld hier einmal die Felder waren auf denen die Fäkalien der Stadt abgeladen worden sind, aber es würde mich auch nicht stören dort zu wohnen. Die wenigsten wissen überhaupt woher der Name kommt.

Würde ich natürlich in einer Gegend mit sehr viel Leerstand wohnen oder hinziehen wollen, dann könnte man es sich schon überlegen ob man den Straßennamen auch noch als Kriterium ansehen möchte.

Ich denke auch nicht, dass es einen Nachteil hätte einen solchen Namen auf seiner Anschrift stehen zu haben, selbst wenn dort eine Kanzlei eröffnet werden würde. Die Mandanten kommen weil sie den Anwalt gut finden und dort geholfen werden wollen. Ich kenne persönlich auch niemanden der sagen würde "der Anwalt hat seine Kanzlei auf dem Misthaufen 1c, da geh ich deswegen nicht hin". Halte ich schon für ziemlich aus der Luft gegriffen, wobei das bestimmt für einige ein Kriterium sein dürfte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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