Bei welchen Tätigkeiten nicht angesprochen werden wollen?

Bei mir gibt es eigentlich kaum Situationen, in denen ich auf keinen Fall angesprochen werden möchte. Natürlich will ich nicht unbedingt angesprochen werden, wenn ich auf der Toilette bin oder schlafe, wobei es sonst aber kaum Situationen gibt, in denen man mich unbedingt in Ruhe lassen muss. Wenn ich lerne, dann ist es ungünstig, wenn mich da jemand anspricht, aber nun auch nicht so wirklich schlimm. Genauso finde ich es nicht schlimm, wenn mich jemand anspricht, während ich einen Film ansehe oder ein Buch lese.

Ich kenne jedoch durchaus Leute, die absolut nicht angesprochen werden wollen, während sie beispielsweise lernen, da sie sich danach nicht mehr konzentrieren können. Manche werden auch zur Furie, wenn sie sich einen Film ansehen und man da etwas sagt. Bei welchen Tätigkeiten möchtet ihr absolut nicht angesprochen werden? Warum ist das so? Was passiert, wenn man euch dann doch anspricht?

Ich mag es nicht so gerne, wenn man mich in einer Situation anspricht, in der ich sehr konzentriert bin - beispielsweise beim Lernen, beim Lesen komplizierter Texte oder beim Schreiben von Nachrichten oder Aufsätzen, wenn ich gerade einen guten Satz im Kopf habe und diesen unbedingt zu Papier bringen will, bevor ich ihn wieder vergesse. Auch bei der Arbeit von zuhause aus möchte ich nur ungern gestört werden, da ich die Dokumentation meiner Arbeitszeiten sehr genau nehme und mir minutenlange Gespräche mit meinem Partner nicht mit aufschreiben will.

Zur Furie werde ich zwar nicht, wenn man mich trotzdem bei einer dieser Tätigkeiten unterbricht, aber ich sage dann meistens klar und deutlich, dass ich im Moment keine Zeit zum Reden habe und erst einmal meine Aufgaben beenden will, bevor ich mich auf ein Gespräch einlasse. Ist die Arbeit, der ich nachgehe, nicht so unglaublich wichtig, dann unterbreche ich sie aber auch schon einmal, um ein paar Worte zu wechseln.

Beim Wachwerden! Ich kann es überhaupt gar nicht leiden, wenn ich vielleicht seit zwei oder drei Minuten wach bin und man ununterbrochen wie ein Wasserfall redet, dabei finde ich eine gewisse Lautstärke und zu viele Informationen einfach zu anstrengend. Ich muss erst einmal zehn Minuten zu mir selbst kommen und meine Gedanken sortieren, dann bin ich zu einem Austausch bereit.

Das sind in der Regel die Sachen, wo ich mich konzentrieren muss. Also wenn ich beispielsweise für eine Prüfung lernen möchte oder gerade einen anspruchsvolleren Text lese. Auch wenn ich etwas Zeit für mich brauche, will ich eher meine Ruhe haben und nicht nonstop behelligt werden.

Früher war es bei mir auch so, dass ich nicht angequasselt werden wollte, wenn ich noch nicht ganz wach war. Aber mittlerweile hat sich das bei mir etwas gebessert und es ist nicht mehr so extrem wie früher.

Bei mir ist es natürlich auch so, dass ich nicht gerne angesprochen werden möchte, wenn ich schlafe. Aber sonst ist es bei mir auch so, dass ich nicht angesprochen werden möchte, wenn ich mich konzentriere. Dann kann ich mich nicht auf etwas anderes nebenbei konzentrieren und das möchte ich dann auch eigentlich nicht, weshalb es mir dann lieber ist, wenn die Person, die mich sprechen möchte, wartet, bis ich mich nicht mehr konzentrieren muss. Das ist egal, ob ich gerade lerne oder bei der Arbeit etwas schwieriges erledige.

In der Regel lasse ich mich eigentlich in allen Situationen ansprechen. Ich habe mich da nicht so. Klar ist es natürlich beim Lernen zum Beispiel ungünstig, aber man kann ja danach weiter machen. Deswegen hat man ja jetzt nicht alles vergessen was man bis zu dem Zeitpunkt gelernt hat. Oder wenn ich ein Buch lese zum Beispiel. Dann knick ich die Seite um und gut ist. Ich kann ja an der Stelle weiter machen. Meine Mutter ist da ganz anders. Die würde beim Buch lesen gefühlt wieder von vorne anfangen, weil sie so vertieft in das Buch ist, das man sie da wirklich lieber nicht ansprechen sollte.

Beim Schlafen geht es bei mir auch. Ich schlafe immer recht schnell wieder ein, von daher hab ich da auch keine Probleme. Vielleicht wenn ich krank bin, das ist glaube so der einzige Punkt wo ich lieber meine Ruhe habe und von niemandem angesprochen werden möchte. Aber selbst da geht es ja auch wieder fix vorbei. Also am besten ruhig Blut und dann lässt man sich auch nicht so leicht stören.

Ich möchte dann nicht angesprochen werden, wenn ich nicht gestört werden möchte, weil ich mich konzentrieren muss. Ich meine, wenn man gerade dabei ist, einen Text zu schreiben, dann nervt es ungemein, wenn man ständig mit anderen Themen vollgetextet wird. Es nervt auch, wenn man eigentlich Zeit für sich haben möchte und dann gestört wird.

Bei routinierten Aufgaben ist es mir ehrlich gesagt egal und da werde ich auch gerne unterbrochen, das stört mich dann nicht. Wenn ich bügle oder putze zum Beispiel. Diese Aufgaben sind so dermaßen routiniert, da ist die Gefahr, dass man durch Ablenkung in Form von Gequatsche etwas falsch macht sehr gering.

Ich hasse es, wenn ich angesprochen werde, wenn ich beispielsweise gerade etwas zähle und ich mich konzentrieren muss und dann durch die Störung nochmal anfangen muss. Generell mag ich es nicht so gern von jemanden gestört zu werden, wenn ich mich konzentrieren muss. Das kommt natürlich mit Kindern schon mal häufiger vor, aber denen verzeiht man eher als einem Erwachsenen, der versteht was man da gerade macht.

Bei Situationen, in denen ich sehr konzentriert sein muss, möchte ich nach Möglichkeit nicht angesprochen werden. Ansonsten mag ich es nicht so, wenn ich gerade ein Buch lese und es sehr spannend ist. Oder auch bei einem Film, wo gerade etwas entscheidendes passiert. Aber da finde ich es nicht so schlimm und würde dann eben unterbrechen. Kritisch finde ich es eher, wenn man sich sehr konzentrieren muss und einem durch Ansprache eventuell Fehler unterlaufen könnten.

Wenn ich die Tätigkeit für das Gespräch unterbrechen und später wieder aufnehmen kann dann ist es mir egal wenn mich jemand anspricht. Es gibt aber schon ein paar wenige Sachen, bei denen Ansprechen nicht so gut kommt.

Wenn man zum Beispiel bei einem Strickmuster gerade Maschen abzählt kommt man völlig raus wenn jemand gleichzeitig ein Gespräch führen will. Allerdings hält sich die Zahl der Personen, die mich dann ansprechen könnten, stark in Grenzen und mein Partner weiß, wann ich kurz Ruhe brauche.