Bei welchen privaten Entscheidungen den Partner einbeziehen?
Freunde bekommen ein Baby und haben auch gerade ein Haus bezogen. Der Mann ist beruflich recht eingespannt und geht auch einigen Hobbys nach. Unter anderem ist er auch Mitglied in einer freiwilligen Feuerwehr. Dort ist es jetzt dazu gekommen, dass ein neuer stellvertretender Wehrleiter gewählt werden muss. Der Mann meiner Freundin wurde auch wohl für diese Position vorgeschlagen und findet den Gedanken wohl recht gut.
Allerdings hat er dies seiner Frau nur so nebenher erzählt und gar nicht gefragt, was sie denn davon halten würde, wenn er dort Stellvertreter werden würde. Meine Freundin ist alles andere als begeistert und meint, dass er so schon so wenig Zeit hat und sie sich einfach ausgeschlossen fühlen würde. Sie meinte sogar, dass ihr Mann anscheinend immer noch teilweise so leben würde, als wenn er Single wäre. Aber sie bekommen immerhin bald auch Nachwuchs und sie befürchtet, dass er dann noch weniger Zeit für die Familie hätte und weiterhin Entscheidungen alleine treffen würde.
Bezieht ihr euren Partner bei allen privaten Entscheidungen mit ein? Wie entscheidet ihr, wo der Partner mitreden sollte oder wobei nicht? Meint ihr, dass meine Freundin da übertreibt und die Entscheidung für diesen Posten alleine bei ihrem Mann liegt? Würdet ihr euch da auch Sorgen machen? Wie würdet ihr euch an Stelle meiner Freundin verhalten?
Ich war für einige Monate in Skandinavien und finde, dass man dort ein ganz anderes Familienbild hat, als hierzulande. Die Frauen und Männer in Deutschland sind noch sehr konservativ, dass kann man auch bei deiner Freundin sehen. Ihr Leben wird sich durch den Nachwuchs massiv ändern, dass Leben des Partners wohl eher nicht. Wahrscheinlich wird er das gleiche tun, wie vorher auch.
Ich finde schon, dass der Mann deine Freundin hätte fragen können. Wenn die Position mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden ist geht das schließlich auch die Frau was an. Aber vermutlich denkt er gar nicht daran sich mehr Zeit für Frau und Kind zu nehmen, da das bei den meisten Männern einfach nicht üblich ist und seine Frau das über kurz oder lang auch hinnehmen wird. Da muss sie sich eben durchsetzten, ansonsten passiert da nichts.
Ich beziehe meine Frau bei so etwas eigentlich auch immer mit ein. Ich bin eigentlich in einer ähnlichen Position, wie der angesprochene Feuerwehrmann. Ich habe ein Kind, fahre lange zur Arbeit und lange zurück, dazwischen arbeite ich auch lange und habe auch einige Hobbies. Bei denen bin ich relativ stark involviert und eingespannt, weil ich ehrenamtlich im Vorstand einer Schützenbruderschaft tätig bin. Das kostet auch viel Zeit, wenn man das mal hochrechnet.
Ich wurde auch für eine höhere Position vorgeschlagen, habe aber selber gesagt, dass ich diese nicht annehmen wollen würde, weil ich mir einerseits das Amt nicht zutraue andererseits aber auch genau weiß, wie viel Zeit das noch mehr kosten würde und was das für mich zu Hause bedeuten würde. Ich habe meine Entscheidung schon getroffen und es dann meiner Frau gesagt. Andersherum hätte ich vorher mit meiner Frau gesprochen, wenn ich das Amt hätte annehmen wollen und dann mit ihr darüber geredet, was es für uns beide bedeuten würde.
Ich weiß ja nicht, ob die neue Position mehr Zeit kosten würde als die Alte. Wenn nicht, sehe ich keinen Grund das großartig auszudiskutieren. Informieren ja, aber nicht um Erlaubnis fragen. Aber der Betroffene wird spätestens mit der Geburt des Kindes schon sehen, wofür er Zeit hat und sich Zeit nehmen will und wofür nicht. Das war bei mir auch so nach der Geburt meiner Tochter, da war alles andere plötzlich zweitrangig. Ich denke das legt sich von alleine.
Nein, ich beziehe meinen Partner nicht bei allen privaten Entscheidungen mit ein. Ich habe mich damals ohne ihn zu fragen in meinem Kurs eingeschrieben und ihn vor vollendete Tatsachen gestellt. Genauso habe ich es mit der Feuerwehr gehalten, er bekam am Vorabend vielleicht mal Bescheid, dass ich zu einem Lehrgang muss. Das war auch nie ein Problem, ich bin halt so und ich denke mein Partner kann mich einschätzen.
Ich denke, dass die Beiden abwarten sollten, wie die Zeit mit Kind sein wird. Auch wenn er stellvertretender Wehrführer ist, wird er sehen, was sich machen lässt und was nicht. Er wird Arbeit haben, das ist klar, aber in welchem Umfang zeigt sich dann erst. Außerdem sind viele Feuerwehrkollegen auch nicht böse, wenn mal einer wegen dem Kind zu Hause bleibt. So kollegial habe ich es immer erlebt.
Ich beziehe meinen Freund auch nicht bei allen privaten Entscheidungen mit ein und möchte das auch nicht. Für mich ist es völlig klar und selbstverständlich, meinen Partner über alles für mich Wichtige zu informieren, aber das bedeutet nicht, dass ich alles mit ihm absprechen muss, was in erster Linie mit mir zu tun hat. Ich bin ja kein kleines Kind, das sich erst das Einverständnis des Partners einholen muss.
Ich möchte beispielsweise auch eine Kampfsportart lernen und werde mich dann gegebenenfalls auch in einem Kurs einschreiben. Meinem Partner habe ich nichts davon erzählt, aber einfach deshalb, weil es momentan ohnehin nur ein Gedanke von mir ist und man momentan so etwas ohnehin nicht machen kann. Ich weiß ja aber, dass er nicht nur damit einverstanden wäre, sondern sich auch für mich freuen würde. Und mein Partner geht ja auch Hobbys nach, bei denen er mir auch oft erst kurz vorher Bescheid gibt, dass er beispielsweise tauchen geht.
Wir haben kein Problem damit, auch mal was ohne den anderen zu machen und müssen es nicht immer absprechen, wann wir etwas zusammen machen und wann nicht. Das ergibt sich bei uns von selbst, ohne dass es Probleme gibt. Allerdings finden wir trotzdem immer genügend Zeit füreinander und bei uns ist es nicht so, dass sich irgendjemand vernachlässigt fühlt.
In dem Beispiel ist es ja aber anders, wobei ich das schwierig finde. Einerseits sollte der Mann ja nicht gleich auf alle Hobbys verzichten und sich immer das Einverständnis der Frau einholen müssen, wenn er sonst Vollzeit arbeitet. Was spricht dagegen, dass er seine Freizeit dann so gestaltet, wie er es will? Wenn dadurch aber die Beziehung leidet, weil beide ohnehin kaum noch Zeit füreinander haben, ist das aber natürlich auch nicht optimal.
Wahrscheinlich nimmt er automatisch an, dass die Frau schon alles rund um die Themen Haushalt und Kinder machen wird und er in der Zeit seine Freizeit genießen kann, aber so geht es natürlich nicht. Da bleibt einem aber nichts anderes übrig, als ein langes Gespräch zu führen, Kompromisse zu suchen und das Problem an der Wurzel anzupacken. Wenn das alles nichts bringt, der Mann uneinsichtig ist und die Frau hingegen unglücklich, bleibt wohl nur eine Trennung.
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