Bei welchen Gerichten gesunde Zutaten nicht rausschmecken?

vom 12.08.2019, 08:31 Uhr

Kinder sind ja oft sehr wählerisch, was das Essen angeht. Viele Kinder mögen ja beispielsweise kein Gemüse oder nur bestimmte Sorten. So geht es einer Arbeitskollegin von mir auch. Diese fragte nun bei der Arbeit, ob wir vielleicht irgendwelche Gerichte kennen und empfehlen würden, bei denen man gesunde Zutaten nicht unbedingt herausschmeckt.

Ich denke, dass püriertes Gemüse da immer ganz gut ist - so verfeinere ich meinen Kartoffelbrei auch gerne. Kennt ihr noch weitere Gerichte, bei denen man gesunde Zutaten nicht unbedingt direkt herausschmeckt? In Aufläufen kann man unter der Käseschicht vielleicht auch noch viel Gemüse "verstecken."

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es ist doch die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist seinen Kindern Gemüse mit viel Käse und einer fettigen Soße darüber zu geben, damit sie es essen. Ich finde das nicht weiter sinnvoll und denke, dass es dann trotzdem nicht gegessen wird. Ich habe zu Hause einen extrem schlechten Esser, der wirklich gegen alles ist und sein Sachen jeden Tag essen könnte, teilweise hat er auch mal tagelang gar keinen Hunger und isst nur sehr sehr wenig. Der Körper nimmt sich aber was er braucht.

Mein Sohn hat zum Beispiel Gefallen daran gefunden, wenn ich ihn Obst und auch Gemüse aussteche. Das klingt vielleicht nach jeder Menge Arbeit, aber es lohnt sich. Er isst schon immer gerne Paprika, Tomate und auch Gurke. Als ich dann angefangen habe Gurke auszustechen, wollte er dann auch mal die ausgestochene Möhre versuchen und siehe da, die hat geschmeckt. Zunächst scheint die Grenze bis zur Überwindung so groß zu sein, obwohl bei uns jeden Tag so etwas gegessen wird. Nun hat er schon mal etwas mehr probiert.

Neulich war ich dann wirklich sehr überrascht. Wir packen immer etwas Gemüse mit auf den Teller beim warmen Essen. Bisher ist das fast immer liegengeblieben. Nun hatten wir es aber wieder mal mit: "Wenn du das probierst, darfst du dann auch in unserem Sandkasten spielen" probiert und dieses Mal hatte es auch wirklich funktioniert. Wir haben ihm dann Blumenkohl mit Kartoffelbrei gegeben und es hat ihm so geschmeckt, dass er fast den ganzen zubereiteten Blumenkohl alleine gegessen hat. Bis dahin haben wir ihm es hunderte Male angeboten und jeden Tag hatte er Gemüse auf dem Teller. Wahrscheinlich muss man einfach nur abwarten und mit gutem Beispiel voran gehen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Du redest dir echt alles schön was? Manchmal frage ich mich, in was für einer Traumwelt du überhaupt lebst. Du schreibst selbst, dass dein Sohn mehr oder weniger "erpresst" worden ist und dass er bestimmte Dinge (in diesem Fall im Sandkasten zu spielen) erst tun darf, wenn er dafür gewisse Bedingungen (Gemüse aufgegessen) erfüllt hat. Dann denkst du aber allen ernstes, dass dein gutes Vorbild dafür gesorgt hat, dass er "freiwillig" Gemüse isst? Ist das dein Ernst? Was für eine bescheuerte Logik ist das denn? :wall:

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke auch, dass es nicht allzu sinnig ist, Kindern Gemüse in "attraktiverer" Form unterzujubeln, wenn dabei der Gesundheitsaspekt durch eine fettige Panade, ein Ertränken in Soße oder ein Frittieren bis zur Unkenntlichkeit sowieso wieder zunichte gemacht wird. Geschmäcker ändern sich auch im Laufe der Jahre, und wenn der Nachwuchs Spinat und Grünzeug mit 5 Jahren noch völlig ablehnt, heißt das nicht, dass er mit 10 Jahren immer noch so tickt. Ich habe auch einiges an Gemüse früher nie gerne gegessen und bin jetzt ganz versessen darauf. Gezwungen wurde ich zum Konsum nie, aber angeboten bekommen habe ich es immer und immer wieder. Irgendwann hat es bei den meisten Sachen dazu geführt, dass ich doch Gefallen daran gefunden habe.

Püriertes Gemüse finde ich noch ganz gut als Idee, weil man den Grundstoff dabei lediglich kocht und nicht allzu sehr verändert. Möhren- und Kartoffelstampf ist auch ganz lecker und frisch zubereitet dennoch gesund. Man kann auch Kartoffelpuffer mit anderen Gemüsesorten wie Möhren, Erbsen, Brokkoli und Mais strecken und einfach knusprig anbraten, ohne großartig viel Paniermehl drumherum zu drapieren. Das kommt meistens auch noch gut an. Ansonsten finde ich es immer schön, Gemüse zu Aufläufen oder Pfannen mit Nudeln oder Reis als Basis hinzuzugeben. Wenn die überwiegende Komponente die beliebten Kohlenhydrate sind, wird das Gemüse meistens trotzdem großzügig mitgegessen. Ansonsten hätte ich noch die Idee, aus dem Gemüse frische Soßen und Dips zu machen, die man dann zu Fleisch, Brot oder Nudeln servieren kann.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Tricks gibt es da sicher genug. Beispielsweise habe ich bei den Fertiggerichten schon "Gemüsestäbchen" entdeckt, die den guten, alten Fischstäbchen nachempfunden waren, nur dass eben Tiefkühl-Erbsen, Dosenmais und so Zeug sich unter der Panade versteckt haben. Auch "Gemüseburger" verfolgen wohl ein ähnliches Konzept und in Lasagne, Tomatensoße und diversen Pürees kann man den lieben Kleinen sicher ein paar Gramm Blumenkohl oder Spinat unterjubeln, ohne dass sie gleich losbrüllen.

Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob es sich generell um eine sinnvolle Maßnahme handelt, Kindern "gesundes" Essen quasi durch die Hintertür zu verabreichen. Natürlich schadet es nicht, wenn man sowieso die Nudelsoße selber macht, möglichst viel Gemüse unterzubringen, aber ich finde beispielsweise nicht, dass beispielsweise ein paar gut getarnte TK-Erbsen tatsächlich den großen Unterschied bei der Ernährung machen.

Wäre es nicht sinnvoller, mit den Kindern zusammen herauszufinden, welche Sorte Gemüse noch am besten rutscht? Wenn man ihnen direkt oder indirekt vorlebt, dass Gemüse oder generell "gesundes" Essen von Vornherein "bäh" ist und nur gut getarnt, mit viel Käse oder in lustigen Formen erträglich ist, braucht man sich nicht wundern, dass die Kinderchen das glauben und sich entsprechend sperren.

Aber gleich eine positive und tolerante Haltung dazu aufzubauen - wie wäre es damit? Und Gemüse ist bekanntlich nicht gleich Gemüse. Vielleicht mag der Nachwuchs lieber Salat und Rohkost als den überbackenen Matsch? Oder Röstgemüse aus dem Ofen? Und selbst wenn die Gemüse-ist-bäh-Phase gerade ausgeprägt ist, so heißt das ja noch lange nicht, dass man sich automatisch ungesund ernähren muss. Dann gibt es eben Obst als Nachtisch Oder beispielsweise Fisch mit kalorienarm zubereiteter Sättigungsbeilage. Es gibt einen Mittelweg zwischen Gemüse einerseits und "Nur Fett und Zucker" andererseits.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich weiß von mir selbst, dass ich auch nie das "Gemüse-Kind" gewesen bin. Ich habe als kleines Kind Gemüse oft verweigert und nicht angerührt. Da haben auch alle möglichen Manipulationen, gutes Zureden oder Ähnliches nichts gebracht. Irgendwann habe ich dann angefangen ein paar Gemüsesorten zu probieren, ich glaube, ich war da vier Jahre alt oder so. Dazu gehörten dann Wirsing, Tomaten, Karotten, Erbsen, Zwiebeln und Ähnliches und danach gehörten diese Dinge auch zum Speiseplan.

Ich finde es immer ganz nett, wenn man versucht gesunde Zutaten "zu verstecken". Aber glaubst du ernsthaft, dass das Kind das nicht irgendwann bemerkt und dann noch trotziger reagiert? Von solchen Dingen wie "Wenn du dein Gemüse isst, dann darfst du dies und jenes" halten wir jedoch auch nicht viel. Das ist in meinen Augen auch der falsche Weg einem Kind Gemüse näher zu bringen, auch wenn wir es bestimmt auch mal so gemacht haben.

Wir haben das ganz große Glück, dass unsere Kinder alles ausprobieren möchten und auch bei Gemüse schon sehr offen waren. Gut, Karotten mögen sie nur in Kombination mit Kartoffelbrei. Das Gleiche gilt für Brokkoli. Ansonsten gibt es auch mal "Gemüsesoße", also püriertes Gemüse zu den Kartoffeln oder den Nudeln. Das ist bei uns ganz normal. Blumenkohl ist immer so eine Angelegenheit. Wir machen dann panierten Blumenkohl oder in BBQ-Soße marinierten Blumenkohl. Geht auch glutenfrei und kann man den Kinder irgendwie unterjubeln.

Was man auch noch machen kann, ist das Kind spielerisch an Gemüse heranführen. Man baut mehrere Schälchen mit einzelnen Gemüsesorten auf und verbindet dem Kind die Augen. Dann lässt man es probieren. Oft gehen dann süßere Gemüsesorten wie gelbe Paprika, Karotten, Zuckererbsen oder Ähnliches dann ganz gut weg und werden positiv bewertet. So kann man sich zumindest eine kleine Auswahl an Gemüse aussortieren, die das Kind dann potentiell essen würde.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^