Bei welchen Gerichten bekommen eure Kinder die "Extrawurst"?
Kinder mögen manchmal nicht immer alles, was man auf den Tisch stellt und dann lassen sich auch viele Mütter erweichen und kochen den Kindern dann etwas anderes, was sie lieber mögen. Was mögen eure Kinder absolut nicht und wann kocht ihr dann euren Kindern die berühmte "Extrawurst"? Was macht ihr dann den Kindern oder besteht ihr darauf, dass die Kinder alles essen, was ihr kocht?
Mittlerweile nenne ich echte "Allesfresser" mein Eigen. Aber das war natürlich nicht immer so. Wenn es mit einzelnen Nahrungsmitteln ein Problem gegeben hat, dann habe ich immer eine Lösung gesucht.
Variante 1 war zum Beispiel: Es gibt eine Mahlzeit mit mehreren Komponenten, von denen eine abgelehnt wird. Nehmen wir als Beispiel Paprikagemüse. Dann kam davon nur eine minimale Menge auf den Teller. Die sollte dann bitte auch einmal probiert werden. Aber eben nur probiert, das komplette Aufessen haben wir nie verlangt. Die restliche Mahlzeit war dann immer noch lecker und auch ausreichend bemessen. Hungern als Strafe oder so etwas, das gab es nie.
Variante 2 sah dann so aus. Das Kind mag die Paprika gegart nicht, roh wird das Gemüse aber geschätzt. Dann gibt es die Portion eben roh zum Knabbern auf einem extra Teller.
Wenn eine komplette Mahlzeit so gar nicht nach dem Geschmack des Kindes ist, dann gibt es das nur an Tagen, wo das Kind nicht mit am Tisch sitzt. Niemand muss zu Grünkohl oder ähnlichem gezwungen werden.
Das einzige, was es bei uns nie gegeben hat, war eine Ablehnung, ohne ansatzweise zu wissen, was da eigentlich abgelehnt wird. Nur weil etwas "komisch" aussieht, wird keine Alternative angeboten. Es wird zumindest ein Fitzelchen probiert. Wenn es nicht schmeckt, dann ist es ok.
Das ist ähnlich, wie bei uns nicht viel auf dem Teller bleiben soll. Wobei es da nicht darum geht, den Teller leer zu essen. Bitte versteht das nicht falsch. Wir servieren warme Mahlzeiten auf Platten und in Schüsseln. Jeder nimmt sich die Menge, die er mag. Und selbstverständlich darf gerne nach genommen werden.
Darauf entstand bei den Jungs dann der Wettkampf, sich möglichst die besten Stücke in Massen auf den Teller zu schaufeln. Da wurde gnadenlos gebunkert und dann waren die Augen eben doch größer als der Hunger. Das fand ich schlimm. Daher kam dann eben die Ansage: Wer sich etwas nimmt, der isst das auch auf.
Vorgefüllte Teller, die leer gegessen werden müssen, finde ich dagegen schlimm. Zumal keiner der Jungs dann wirklich eine riesige Portion aufessen musste. Wir haben sie dann nur mit dem Teller eine Weile schmoren lassen. Das hat ausgereicht, um mit Lebensmitteln in Zukunft vernünftig umzugehen.
Als Kind hat meine Schwester immer eine Extrawurst bekommen, wenn es um Kartoffelbrei ging. Aus irgendwelchen Gründen hat sie Kartoffelbrei früher gehasst und sie wollte ihn einfach nicht essen. Deswegen haben wir dann einfach die Kartoffeln gewürfelt und gekocht und vor dem zerstampfen hat sie eben eine kleine Portion Kartoffeln bekommen, die sie dann auch gegessen hat.
Ansonsten hielt sich das eher in Grenzen. Solche Sachen wie Erbsen oder Champignons kamen eh nur selten auf den Tisch, weil das außer meiner Mutter niemand wirklich mochte und essen wollte. Ich mochte Pellkartoffeln nicht besonders, musste sie aber trotzdem essen. Dasselbe galt für Teigtaschen mit Quarkfüllung. Ich habe immer einen Aufstand gemacht, wenn es eins von beidem zum Essen gab.
Aber es kam immer das Argument, dass es das Lieblingsessen meines Vaters sei. Auf die Idee, diese Sachen zu kochen wenn ich nicht da bin, ist niemand gekommen, eben weil der Aufwand bei den selbst gemachten Teigtaschen auch groß ist und wir da normalerweise alle mit anpacken, damit es schneller abgehakt werden kann.
Bei uns gibt es eigentlich nie eine Extrawurst, weil die Kinder so ziemlich alles mögen. Da kommt es höchstens mal vor, dass ich zusätzlich zum Rosenkohl noch Erbsen mit Möhren mache, weil die Kinder den Rosenkohl nicht mögen. Fleisch und Beilagen essen sie aber.
Ich finde es schrecklich, dass manche Kinder fast nichts mögen und man immer etwas extra kochen muss. Meine Schwester hatte eine Freundin, die wir auch oft mit in den Urlaub genommen haben und die mochte nichts. Meine Mutter musste immer extra etwas kochen und das hat mich ziemlich genervt, da wir auch nie Extrawürste bekommen haben.
Bei meinen eigenen Kindern habe ich so etwas von Anfang an unterbunden. Es gibt das, was ich koche und entweder sie essen es oder eben nicht. Zwingen tue ich sie natürlich nicht und aufessen muss hier auch keiner. Alternativ gibt es aber nur Brot, weil ich denke, irgendwas vom Essen mag man doch immer und wenn sie es nicht möchten, haben sie halt Pech. Ich biete ihnen Speisen, die sie nicht mögen, auch in regelmäßigen Abständen wieder an, denn Geschmack ändert sich.
Bei meinem Mann, der sehr verwöhnt ist, was das Essen angeht, hat das auch geholfen. Er war es halt Leid, immer Brot zu essen und isst mittlerweile auch fast alles.
Erwachsene haben es viel leichter als Kinder. Sie kochen nur das, was sie mögen und alles andere lassen sie einfach weg. Aber das Kind soll essen, was auf den Tisch kommt. So kenne ich das von meiner Mutter, als wir noch Kinder waren. Ich bin der Meinung, dass man das, was ein Kind nicht mag, obwohl es probiert hat, dem Kind nicht als Essen anbieten soll.
Es gibt so viele Möglichkeiten etwas Leckeres für alle zu kochen, dass man kein Kind zwingen muss, etwas zu essen, von dem man weiß, dass es das nicht mag. Ich finde es sehr gut, dass sich das heute doch geändert hat, wie ich den Beiträgen entnehmen konnte. Wenigstens probieren, das muss schon möglich sein.
Eigene Kinder habe ich noch nicht. Allerdings durch meine Au-Pair Kinder auch bei diesem Thema schon etwas Erfahrung gesammelt. Ich hatte als Au-pair 3 Kinder (2, 5, 6). Da ich mindesten 5 von 7 Abenden alleine das Abendessen gemacht habe und auch alleine mit ihnen gegessen habe, habe ich dabei meinen eigenen Regeln entwickelt. Es hat soweit eigentlich auch recht gut funktioniert und ich denke so oder so ähnlich würde ich es auch bei meinen späteren Kindern machen.
Entscheidend war in erster Linie schon, ob es nur wenig war, was das Kind nicht mochte oder viel. Die 6 Jährige mochte so gut wie nichts und die 5 Jährige hatte lediglich 2-3 Sachen die sie nicht mochte. Daher habe ich bei der % Jährigen dies meist auch durchgehen lassen und sie musste es nicht essen. Gerade auch weil es Mais, Champignons und Rosinen waren. Also Sachen die ich jetzt nicht so extrem wichtig fand.
Bei der 6 Jährigen sah dies allerdings anders aus, sie mochte aus Prinzip kein Gemüse. Ehe es probiert wurde, wurde schon gemotzt. Daher musste sie obwohl sie es nicht mochte ein wenig davon essen. Mit der Zeit wurde ihr Essverhalten auch besser und sie hat immer mehr Freiwillig gegessen.
Der Kleine hat warum auch immer, keine Pizza gemocht. Da muss ich zugeben hat er immer eine Extra Wurst bekommen. Zum einen finde ich es nicht nötig ein Kind zum Pizza essen zu zwingen, denn es wird schon früh genug selber auf den Geschmack kommen und zum anderen hat er meisten etwas deutlich gesünderes als Ersatz bekommen. Da fand ich, dass es ein guter Tausch ist.
Für mich ist also wichtig, mag jemand vieles nicht oder nur einzelne Sache und wie Gesund ist das was derjenige nicht mag. Kleine Extra Würste sind in Ordnung aber regelmäßig würde ich dies nicht machen. Wenn es nur ein oder zwei Gerichte sind, ist es okay, ansonsten kann auch ein Kind lernen Sachen zu essen, die es nicht unbedingt toll findet.
Ich persönlich besitze nun noch kein Kind, weshalb ich nur aus eigenen Erfahrungen sprechen kann und sagen muss, dass mir meine Mutter nie ein extra Essen gekocht hat. Ich musste dann essen, was eben auch den Tisch kam und wenn ich etwas nicht mochte, dann wurde dieser Teil eben auf meinem Teller weggelassen. Ich wurde allerdings, gerade wenn es um das Sonntagsessen ging, wirklich oft gefragt, was ich gern essen möchte. (Ich bin Einzelkind und deshalb wurde sich dann auch wirklich oft auf mich eingestellt)
An Weihnachten sah das Ganze allerdings komplett anders aus. Ich mag kein Fleisch und habe es wirklich noch nie wirklich gern gegessen. Da an Weihnachten bei mir in der Familie Ente oder Hase auf den Tisch kommt, weil das alle anderen eben so wollen, so gab es für mich an Weihnachten eben immer nur Kloß und Rotkraut und maximal einen Klecks Soße, was ich allerdings nie wirklich schlimm fand.
Ich bin auch ohne Extrawurst trotz Einzelkinddasein groß geworden und musste nie hungern. Ich glaube, dass viele Eltern ihre Kinder viel zu sehr verwöhnen und nicht auch mal das durchziehen, was sie eigentlich selbst wollen.
Also zweierlei Dinge koche ich prinzipiell nicht. Meine Tochter befindet sich momentan in einer heiklen Phase, in der sie noch nie in ihrem ganzen Leben war. Sie isst weder Obst, noch Gemüse, noch Getreide oder Joghurt. Am liebsten würde sie nur Fleisch und Wurst essen und das den ganzen Tag. Oder eben Süßigkeiten zwischendurch.
Das kenne ich von meiner Tochter überhaupt nicht. Sie hat schon einmal hier Karotten verweigert und einmal da gesagt, dass sie Erbsen nicht leiden kann, aber nun ist es schon übertrieben. Deshalb handhabe ich es so, dass sie alles, was ich gekocht habe, probieren muss, und wenn es nur ein kleines Löffelchen ist. Und wenn ihr dann überhaupt nichts schmeckt, von dem, was ich gekocht habe, dann darf sie sich ein Brot mit Wurst richten.
Allerdings bestehe ich dann auch darauf, dass das Brot auch gegessen wird und nicht nur die Wurst. Aber zweimal kochen, nur damit es dem Kind schmeckt, so etwas würde ich nicht anfangen. Meine Tante und Taufpatin hat das früher bei ihren Kindern gemacht und ich musste dort schon als ich selber ein Kind war, nur den Kopf schütteln.
Bei uns hat es immer geheißen: "Gegessen wird, was auf den Tisch kommt.", und dieser Auffassung bin ich heute auch noch. Bei uns in der Einrichtung verlange ich ebenfalls, dass sie alles probieren, bevor eine neue Portion mit Sonderwünschen, also sprich: "Ich möchte aber nur das und das haben ohne dem und dem..." geschöpft wird.
Wenn man natürlich Kinder zum essen zwingt, wird man auch nicht weiter kommen. Aber wenn es wirklich nur ein kleiner Löffel zum Probieren ist, dann werden sich die Kinder auch irgendwann wieder an den Geschmack gewöhnen und wieder lernen, das essen gern zu essen, dass sie vorher verschmäht haben, so denke ich.
Doch, es gibt eine Ausnahme, die ist mir nun gerade in den Sinn gekommen. Meine Tochter mag überhaupt keinen Riebel, eine Spezialität aus Vorarlberg. Das finde ich aber überhaupt nicht schlimm, da es mein Leibgericht ist, und mir so mehr übrig bleibt. Alternativ dazu koche ich ihr dann gerne ihre Lieblingsspeise, den Grießbrei, weil das einfach schnell geht und sie das einfach lieber mag.
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