Bei welchen Anfragen niemals nein sagen dürfen?

vom 24.10.2018, 07:50 Uhr

In dem Beitrag Anfrage ob man Trauzeuge sein möchte ablehnen? ist die Rede davon, ob man eine Anfrage um Trauzeuge zu sein ablehnen würde oder nicht. Ich habe mich gefragt, ob es überhaupt Anfragen gibt, die man auf gar keinen Fall ablehnen darf.

Ich habe zum Beispiel auch mal eine Anfrage zur Patenschaft abgelehnt, da es für mich niemals in Frage kommen würde, Patentante zu werden, egal welches Verhältnis ich zum Kind oder zu den Eltern des Kindes habe. Ich hätte auch kein Problem damit, keine Trauzeugin zu werden und so eine Anfrage abzulehnen.

Für mich sind das keine Anfragen, die man auf gar keinen Fall ablehnen darf, aber ich kenne auch Menschen, die das anders sehen und sich dann verpflichtet fühlen ja zu sagen auch wenn sie keine Lust dazu haben. Wie seht ihr das? Bei welchen Anfragen sollte man eurer Ansicht nach niemals Nein sagen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin ein Mensch, der generell schwer Nein sagen kann. Aktuell hatte ich auch wieder die Situation, dass ich quasi mehr oder weniger nicht gefragt wurde, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wenn ich die Aufgabe aber ablehne, leidet jemand darunter, der gar nichts dafür kann. Also beiße ich den sauren Apfel und mache es, auch wenn es mich ärgert und ich am liebsten Nein gesagt hätte.

Ich finde es schwierig Nein zu sagen, wenn das Wohl von Unbeteiligten dabei eine Rolle spielt und man nicht nur dem Fragesteller damit einen Korb gibt oder ihm vielleicht das Leben dadurch erschwert. Ansonsten denke ich, dass man Anfragen durchaus ablehnen kann und auch sollte. Mir wäre es zum Beispiel lieber gewesen, wenn meine Trauzeugin gesagt hätte, dass sie die Aufgabe lieber doch nicht übernehmen möchte, als so ein Theater zu haben, wie es dann der Fall war.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Dürfen darf man alles, aber man muss halt gucken, wem man damit im Zweifelsfall auf die Füße tritt und wie sich das auf die Beziehung auswirken wird. Wenn jemand die Patenschaft für mein Kind ablehnen würde, wäre ich schon erstmal ziemlich irritiert, denn ich habe mir ja etwas dabei gedacht, gerade diese Person zu wählen. Wenn dann ein Nein kommt, vielleicht noch unbegründet, würde das sicher erst einmal negativ hängenbleiben.

Allerdings ist es umgekehrt betrachtet sinnvoller, so eine Bitte abzulehnen, wenn man gar nicht dahintersteht und überhaupt keine Lust auf dieses Amt hat. Sei es, weil man der Familie und dem Kind nicht wirklich nahe steht, zu weit weg wohnt, die Kirche per se ablehnt, die Kosten oder Verantwortung scheut. Ich habe selbst eine Patentante, wo ich mir denke: Ach, hättest du das doch einfach abgelehnt. Ich kann sie nicht leiden, meine Mutter kann sie nicht wirklich leiden, sie hat sich Zeit ihres Lebens überhaupt nicht um uns gekümmert, nicht mal zum Geburtstag gratuliert.

Es wäre besser und ehrlicher gewesen, im Vorfeld Nein zu sagen und für klare Verhältnisse zu sorgen. Ansonsten würde ich selbst so etwas wie ein Patenschaft oder Trauzeugin nur ablehnen, wenn es gewichtige Gründe gibt. Es ist doch schön, wenn man jemandem so wichtig ist, dass die Person einen für diesen Zweck gewählt hat.

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass man seine Grenzen da ziehen kann und soll, wo man es für richtig hält, aber dann auch mit den Konsequenzen leben muss und kein Recht hat zu jammern, wenn abzusehen ist, dass andere Leute dann gekränkt oder enttäuscht oder was auch immer sind. Sprich, man "darf" immer nein sagen, sollte aber das Für und Wider im Einzelfall sorgfältig abwägen, da man die Konsequenzen dann auch akzeptieren muss.

Wenn ich beispielsweise weiß, dass meiner Schwester das ganze Drumherum einer Trauung absolut wichtig ist, ich selber jedoch partout keinen Bock auf die ganze Chose habe, steht eben die Frage im Raum: Was ist mir wichtiger? Meine Bequemlichkeit (in religiösen Fragen auch meine persönliche Überzeugung) oder das ungetrübte Verhältnis zu einer nahestehenden Person. Natürlich darf man Ansinnen aller Art auch ohne groß zu überlegen ablehnen, aber manchmal hat das eben auch ernste Konsequenzen, die man vorher ins Auge fassen sollte.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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