Bei was versucht ihr euch immer weiter zu verbessern?

Ich koche gerne und würde schon sagen, dass ich nicht unbedingt schlecht kochen kann. Dennoch versuche ich mich immer weiter zu verbessern, indem ich immer wieder neue Gerichte ausprobiere und auch selbst improvisiere. Außerdem schaue ich auch im Internet immer wieder nach Tipps und Tricks, wobei ich auch immer wieder neue Lebensmittel verarbeite.

Ansonsten gibt es auch noch einige andere Sachen, bei denen ich immer weiter versuche, mich zu verbessern. Ist das bei euch auch so und habt ihr überhaupt den Anspruch an euch, immer besser in etwas Bestimmtem zu werden?

Ich möchte mich grundsätzlich bei den Dingen verbessern, die ich nicht gut kann und deswegen arbeite ich dann auch an mir. Das muss mir am Anfang nicht zwingend Spaß machen, aber ich habe den Drang besser in Dingen zu werden, die ich nicht so gut kann, deswegen muss ich nicht alles können, aber wenn man beim ersten Mal gescheitert ist etwas zu tun, muss es ja beim zweiten Mal nicht so sein.

In etwas bestimmten nicht, ich versuche allgemein meine Defizite auszumerzen und daran zu arbeiten. Wenn mich dabei etwas besonders stört oder weiter zurückwirft bei einigen Arbeiten oder Herausforderungen, dann wird das gezielter und vermehrt angegangen als andere Dinge. Aber generell arbeite ich immer an irgendwas um mich dadurch auch zu verbessern.

Selbst wenn man eine einfache Tageszeitung ließt verbessert man sich im Prinzip schon, denn man erfährt dadurch Neuigkeiten aus dem Weltgeschehen usw. und erweitert dadurch seinen Horizont. Von daher kommt es nicht immer nur auf Fähigkeiten an, die entsprechend verbessert werden sollen und wollen sondern auch die allgemeine Wissenserweiterung oder gar Vertiefung. Selbst in Gebieten in denen man sich selbst schon als Experte sieht, findet man immer etwas neues was man dazu lernen kann.

Bei mir ist es die Allgemeinbildung oder Bildung generell. Ich bin ein sehr neugieriger und wissensdurstiger Mensch und ich versuche meine Kenntnisse so weit es geht auszudehnen, auch auf fremde Bereiche die für mich absolutes Neuland sind. Ich versuche auch immer Wissenslücken zu schließen, wenn ich welche sehe. Gerade Bildung und Wissen ist etwas, das einem niemand hinterher nehmen kann und so lernt man auch jeden Tag etwas dazu.

Ich kann gar nicht anders, als bei Themen und Interessensgebieten, die mir etwas bedeuten, immer mehr zu lernen und zu versuchen, immer besser zu werden. Das klingt ziemlich besessen, aber ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, etwa beim Kochen nicht darauf zu achten, wie die Würzung dieses Mal gelungen ist, und ob ich beim nächsten Mal weniger Zucker, und dafür mehr Chili nehmen sollte.

Auch bei meinen Hobbys suche ich mir immer wieder neue Herausforderungen. Es wäre ja beispielsweise bescheuert, gerne zu stricken, aber nur rechte Maschen zu beherrschen. Auch wenn ich etwas mit meinen Händen herstelle, überlege ich mir immer wieder, wie man ein noch schöneres Ergebnis erzielen könnte, und wie eine andere Farbkombination wirken würde und so weiter.

Und obwohl ich eindeutig nicht mehr das Gedächtnis meiner Kindheit und Jugend habe, macht es mir immer noch Spaß, meine Allgemeinbildung zu erweitern, indem ich mir beispielsweise interessante Reportagen über andere Länder, Sitten und Essgewohnheiten im Fernsehen anschaue oder mal wieder auf Wikipedia von einer interessanten historischen Persönlichkeit zur nächsten surfe.

In meinen Augen ist es somit geradezu systembedingt, dass man bei Dingen, die einen interessieren, nicht stagnieren oder Rückschritte machen möchte, weil es sonst irgendwann langweilig wird, ohne Herausforderungen vor sich hin zu tuckern.

Ich finde Stagnation ja grundsätzlich langweilig, egal ob das nun bei meinen Hobbys oder im Beruf ist. Ich weiß aber nicht unbedingt, ob ich es als Verbesserung bezeichnen würde, wenn ich zum Beispiel gelernt habe wie man Sauerteig selber ansetzt oder was im Sport als Verbesserung gelten würde, wo ich Sport doch nur für mich selber betreibe und nicht an ernsthaften Wettkämpfen teilnehme.

Sich nicht weiter zu bilden muss man auch erst mal schaffen. Man lernt ja schon dazu, wenn man nur durch die Stadt geht oder im Internet etwas ließt. Ich versuche mich sowohl in Dingen zu verbessern, die mir etwas bedeuten, als auch in Dingen, die ich nicht kann.

Ich koche zum Beispiel wirklich nicht gern. Aber wenn mein Freund vom Spätdienst kommt, dann hat er Hunger und ich bin da und kann was kochen. Also koche ich. Da bleibt es nicht aus, dass man hier und da mal etwas neues ausprobiert oder sich zu neuen Rezepten informiert. Hätte immer er Frühdienst, dann würde ich den Platz am Herd aber abgeben und mich vermutlich da auch nicht weiterbilden.

Ansonsten habe ich das Bestreben, mich beruflich weiterzubilden. Ich brauche es im Alltag einfach. In meinem Beruf muss man viel vor- und auch nachbereiten und da ist es wichtig, dass man sich informiert, neues Wissen aneignet usw. Das Studium ist dabei hilfreich, aber man muss und soll trotzdem viel nebenher machen.

Bei Dingen die mir Spaß machen, halte ich es genauso. Da spielt man halt mal die komplizierteren Griffe mit der Gitarre, statt der üblichen einfachen. So lernt man dazu. Schwieriger ist es bei Dingen, die mich nicht begeistern. Aber da will man ja auch nicht dumm dastehen und beliest sich eben trotzdem.