Bei Vorstufe von Krebs Brust auch abnehmen lassen?
Eine Bekannte hat Kalkablagerungen in der Brust. Ihr wurde zuerst gesagt, dass es sich um bösartige Veränderungen handelt, nachdem Gewebeproben entnommen worden sind. Allerdings stellte sich dann im Arztgespräch heraus, dass es sich wohl um eine Vorstufe von Krebs handelt.
Allerdings wurde meiner Bekannten, die schon mal Brustkrebs hatte, dann empfohlen, dass sie die Brust ganz entfernen lässt. Die Lymphknoten sollen auch gleich mit untersucht und im Zweifelsfall auch entfernt werden. Ich muss sagen, dass meine Bekannte schon im Seniorenalter ist und man da sicher auch kein Risiko eingehen möchte.
Ist es eine Frage des Alters, ob einer Vorstufe von Krebs die Brust amputiert wird? Oder ist das eine Vorsichtsmaßnahme, die fast jeder Frau angeraten wird? Spielt es dabei eine Rolle, wie viele Kalkablagerungen in der Brust sind? Welche Faktoren sind dafür entscheidend?
Man kennt ja nun den Bericht nicht und kann sozusagen nur vom typischen, also häufigsten Verlauf ausgehen. Kalk in der Brust ist normal. Er muss überhaupt nichts bedeuten. Meist ist er einfach nur da und stört niemanden. In wenigen Fällen ist der Kalk ein Hinweis auf ein oberflächliches Karzinom in den Milchgängen.
An dieser Stelle wird es für Betroffene unübersichtlich, denn einerseits besteht da ein bösartiger Krebs, andererseits sehen Mediziner diesen Krebs nur als Vorstufe für Brustkrebs an. Die Erklärung ist einfach. Ein Karzinom an der Oberfläche der Milchgänge in der Brust ist zwar Krebs, aber der tut nichts. Der kann dort bleiben und er wird nicht streuen.
Jetzt kommt das große Aber! Ungefähr die Hälfte der an sich harmlosen Karzinome der Oberfläche der Milchgänge entwickelt sich weiter und wird zu einem echten und damit gefährlichen Mammakarzinom, also Brustkrebs. Platt gesagt ist da also ein echter, aber ungefährlicher Krebs, der manchmal zu gefährlichem Krebs werden kann.
Die Behandlung ist nicht einheitlich. Wer bei einer ansonsten gesunden Frau alle Kalkherde oder gar die Brust entfernt, begeht ebenso einen Kunstfehler wie der, der bei einer Patientin mit hohem Risiko einfach mal abwartet. Es kommt in diesen Fällen immer auf das individuelle Risiko dieser einen Patientin an. Die richtige Behandlung kann von Abwarten bis Amputieren gehen. Wenn es schon Brustkrebs gegeben hat oder die Familie belastet ist, wird man eher und radikaler handeln.
Danke, für die gute und ausführliche Erklärung, Cooper. Nun verstehe ich die Zusammenhänge auch eher. Das es da oft ein Karzinom gibt, war mir nicht bewusst. Ich denke, dass da sicherlich auch die Frau entscheiden muss, zu welchen Maßnahmen sie greift. Ich denke, da meine Bekannte schon Brustkrebs hatte, wird sie da auch radikaler denken und entscheiden.
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