Bei Verkehrskontrolle den Atemalkoholtest ablehnen

vom 13.12.2014, 22:41 Uhr

Ich habe eben einen interessanten Bericht gelesen. Klick. Demnach soll man, wenn man wirklich ein Gläschen getrunken hat und die Polizei in einer Verkehrskontrolle fragt, ob man mit einem Atemalkoholtest einverstanden ist, einfach ablehnen soll. Denn dieser Test ist nur eine Bestätigung für Alkohol am Steuer und keine Entlastung. Und in Deutschland gilt nun mal die Unschuldsvermutung, solange man nicht gerichtlich verurteilt wurde.

Wenn man pustet kann ein positiver Test gegen einen verwendet werden und in Deutschland muss sich keiner selber belasten. Wenn man also pustet, dann belastet man sich unter Umständen selber und das darf man nicht. Da die Polizei aber auch nicht zu viele ungerechtfertigte Blutproben machen darf und sie sich für die Kosten auch rechtfertigen müssen, lassen sie einen dann meist weiterfahren.

Nun stellt sich mir die Frage, ob man es wirklich drauf ankommen lassen will und dann eventuell mit zur Wache muss. Würdet ihr so einen Test ablehnen, auch wenn ihr glaubt, dass ihr nicht zu viel getrunken habt? Würdet ihr auch ablehnen, wenn ihr wisst, dass es an der Grenze sein kann? Da ich nie trinke, wenn ich fahre, stellt sich mir die Frage nicht, dass der Test positiv ausfallen könnte. Aber dennoch würde ich wahrscheinlich nervös sein, wenn ich aufgefordert werde zu pusten oder wenn ich um Einverständnis gefragt werde.

Hättet ihr ein blödes Gefühl, wenn ihr sagt, dass ihr nicht pusten wollt oder denkt ihr, dass es öfters vorkommt, dass jemand ablehnt zu pusten? Wie denkt ihr, würde die Polizei reagieren, wenn man einfach ablehnt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich trinke auch nie, wenn ich fahre und so stellt sich mir die Frage auch nicht. Ich finde es aber auch durchaus bescheuert, wenn man einen solchen Test ablehnt, immerhin wird es dann zu einer Blutuntersuchung auf der Wache kommen und so kann man auch nichts weiter vertuschen. Wenn man mit Alkohol fährt sollte man meiner Meinung nach auch dazu stehen und dann auch diesen Test mitmachen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also in Österreich ist es so, dass wenn man den Alkoholtest verweigert, automatisch davon ausgegangen wird, dass man bis zu 2,6 Promille im Blut hat. Deshalb wurde uns bereits in der Fahrschule angeraten, einen Alkoholtest nicht zu verweigern, da man immer noch die Chance hat, besser aus zu steigen, als wenn man den Alkoholtest dann komplett verweigert.

Natürlich ist mir das noch nicht passiert, da ich keinen Tropfen trinke, wenn ich Auto fahre, beziehungsweise mein Auto stehen lasse, wenn ich getrunken habe. Es gibt immer eine Möglichkeit, dass ich nicht selber fahren muss, wenn ich getrunken habe, so finde ich.

Aber dass man den Alkoholtest ablehnen sollte, um dann besser aus zu steigen, das höre ich heute zum ersten Mal. Aber vielleicht ist es ja in Deutschland anders mit der Gesetzeslage, als in Österreich. Andere Länder, andere Sitten.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Auch wenn es mich ebenfalls nicht betrifft, da ich auch keinen Schluck Alkohol trinke, wenn ich noch fahren muss, so finde ich es jetzt doch interessant zu lesen. Ich bin davon ausgegangen, dass man dann, wenn man den Atemalkoholtest ablehnt, automatisch zur Wache mitfahren muss, damit dort ein Bluttest gemacht wird.

Wenn es aber nun heißt, dass die Polizei nicht zu viele Bluttests machen darf und darum die Fahrer lieber weiterfahren lässt, wenn der Atemalkoholtest verweigert wird, dann finde ich es eigentlich schon traurig, weil es bedeuten kann, dass jemand, der wirklich zu viel getrunken hat, damit auch noch durchkommen kann, auch wenn er in eine Kontrolle geraten ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Nun wenn man ablehnt und die Polizisten der Meinung sind, dass man mehr getrunken hat, als gut ist, dann muss man mit. Für solche Fälle haben, so meine Kenntnisse, auch Staatsanwälte eine Art Bereitschaftsdienst und können dadurch per Anruf informiert werden. Die schriftliche Genehmigung ist per Fax dann schnell da und dann wird ein Blutalkoholtest angeordnet. Dem kann man sich nicht mehr entziehen und die Experten errechnen dann schon wie viel Alkohol man zum Zeitpunkt der Verkehrskontrolle im Blut hatte.

Ich habe einmal in einem Gerichtsverfahren als Zuschauer gesessen, wo beide Autofahrer etwas Alkohol getrunken hatten. Da wird auch die Zehntelsekunde berechnet, wer hätte schneller reagieren können und dann eben die Schuld verteilt. Von daher bringt es unter Umständen wenig, wenn man den Atemtest ablehnt. Nachweisen kann man es immer. Da hilft nur auf den Alkohol komplett zu verzichten, wenn man fahren muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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