Bei Unfall im Urlaub lieber zu heimischen Arzt fahren?

vom 29.05.2017, 09:19 Uhr

Eine Bekannte hat jetzt im Urlaub im einen Unfall und hat sich das Bein gebrochen. Sie hatte dann jedoch gleich Bedenken, dass sie operiert werden müsste. Da sie auf keinen Fall in der Urlaubsregion ins Krankenhaus wollte, diese befand sich zwar auch in Deutschland, sind sie und ihr Mann dann gleich Heim gefahren. Sie hat die Fahrt über das Bein gekühlt und ist gleich zu Hause zum Krankenhaus gefahren.

Sie musste zum Glück nicht operiert werden und es reicht wohl ein Gips aus. Allerdings hatte sie auf der Heimatfahrt auch starke Schmerzen, aber die Angst irgendwo in der Fremde in ein Krankenhaus zu müssen, hat sie angetrieben, bis zu Hause auszuhalten. Was schon mehrere Stunden Fahrt bedeutete.

Ich muss sagen, dass ich meine Bekannte durchaus verstehen kann. Ich würde auch ungern in einem Krankenhaus liegen, noch dazu wenn es viele Kilometer von meinem Zuhause entfernt wäre. Ich hätte da sicherlich auch nach Möglichkeit versucht die Heimfahrt auszuhalten und dann gleich zu Hause zum Arzt zu gehen. Natürlich kommt es sicherlich auch darauf an, wie schlimm die Verletzung ist und auch die Schmerzen.

Würdet ihr bei einem Unfall im Urlaub auch lieber sehen, dass ihr nach Hause fahrt und dort zu einem Arzt geht? Findet ihr das je nach Verletzung zu riskant? Hätte meine Bekannte mit dem gebrochenen Bein auch lieber im Urlaubsort direkt ins Krankenhaus gehen sollen? Habt ihr schon solche Fälle erlebt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde auf jeden Fall direkt vor Ort ins Krankenhaus gehen und nicht erst nach Hause fahren und dort zu meinem Arzt gehen. Ich meine man muss doch einfach auch mal sehen, dass man behandelt werden muss und da würde ich ungern nach Hause fahren. Natürlich ist die Erstversorgung immer vor Ort, aber wenn ich dann noch Schmerzen hätte, würde ich auch dort bleiben und nicht zu meinem Arzt gehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das ist mal wieder eine umwerfende Logik. Ich bin doch nicht gezwungen mich an meinem Urlaubsort operieren zu lassen. Ich kann dort einen Arzt aufsuchen, mich erst mal untersuchen und versorgen lassen und dann immer noch entscheiden wie es weiter geht.

Unter Umständen muss man sich über den ärztlichen Rat hinweg setzen und darf einen Zettel unterschreiben bevor man entlassen wird, das habe ich auch schon mal gemacht. Aber dann weiß man wenigstens woran man ist und schlimmer als gar nicht vor Ort zum Arzt gehen ist eine Entlassung gegen ärztlichen Rat auch nicht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



@Cloudy: Ich verstehe diese Logik auch nicht wirklich und ich finde diese Denkweise und Einstellung total weltfremd, naiv und dumm. Ich würde immer zuerst zu einem Arzt vor Ort gehen. Wer sagt denn, dass man ewig bei diesem Arzt oder sogar im Krankenhaus verbleiben muss? Noch nie etwas davon gehört, dass man sich auch in ein anderes - heimatnahes - Krankenhaus verlegen lassen kann? Das wird sogar genehmigt und ohne Probleme durchgeführt, solange keine akuten gesundheitlichen, gravierenden Probleme dagegen sprechen. Wenn jemand auf die Intensivstation muss, wird man das wohl kaum genehmigen und zulassen. Ansonsten verstehe ich das Problem überhaupt nicht.

Wenn man nicht gerade medizinischer Experte ist, hat man als Laie doch gar keine Ahnung, wie Ernst es in so einem Fall wirklich sein kann.

Daher wäre ich direkt zum Arzt gegangen und hätte mich um die Erstversorgung gekümmert. Wer weiß, was das für langfristige Folgen haben kann, wenn man wer weiß wie lange in die Heimat tingelt und sich dann eventuell dazu bequemt, einen Arzt aufzusuchen. Wahrscheinlich hat deine Bekannte einfach nur das "Opfer-Abo" und liebt das Jammern und dass sie dadurch im Mittelpunkt steht, alle um sie herum tanzen und alles für sie tun. Ich kann solche Menschen echt nicht verstehen. Gesundheit hat man nur eine. Wer damit so verantwortungslos und fahrlässig umgeht, hat sie gar nicht verdient.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke schon, dass man Unterschiede bei der Art und der Schwere des Unfalls machen kann. Wenn es jetzt nicht lebensgefährlich ist oder meine Gesundheit nicht erheblich beeinträchtigt wäre, würde ich zuerst nach Hause fahren, dann würde ich diesen Weg auch bevorzugen.

Es ist eben so, dass man sich oft in einem fremden Land bei den behandelnden Ärzten nicht so wohl und sicher fühlt, als im eigenen Land. Das ist sehr seltsam, aber es geht mir genau so. Darum hätte ich wahrscheinlich gleich gehandelt. Wenn es akut ist, dann steht es ja so oder so nicht zur Debatte, zuerst in die Heimat zu fahren.

Es wäre ja widersinnig und lebensgefährlich, sein Leben oder seine Gesundheit auf das Spiel zu setzen, nur weil man zu Hause behandelt werden möchte. Erste Hilfe kennt man schließlich überall. Die Qualität der zweiten Hilfe unterscheidet sich vielleicht. Aber oft ist sie vielleicht sogar besser in einem anderen Land.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


nordseekrabbe hat geschrieben:Ich denke schon, dass man Unterschiede bei der Art und der Schwere des Unfalls machen kann.
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In dem Beitrag hat Nelchen geschrieben, dass das Bein wohl so laut geknackt hat, dass die Bekannte direkt gedacht hat, dass sie operiert werden müsste. Man weiß doch normalerweise, dass ein Bruch einfach nur gegipst und geschient wird und fertig. Wenn man selbst als Betroffener schon den Gedanken hat, dass doch eine Operation nötig wäre, kann der Unfall doch gar nicht so "leicht" gewesen sein, meinste nicht? Wenn man dann noch auf die Gesundheit pfeift und die ärztliche Erstversorgung im Urlaubsort boykottiert ist man meiner Meinung nach extrem leichtsinnig und naiv. Ich kann so etwas nicht nachvollziehen.

nordseekrabbe hat geschrieben:Es ist eben so, dass man sich oft in einem fremden Land bei den behandelnden Ärzten nicht so wohl und sicher fühlt, als im eigenen Land.

Haben wir denselben Beitrag von Nelchen gelesen? Sie schreibt doch ganz klar, dass der Urlaub innerhalb Deutschlands stattgefunden hat. Also ist das Argument, dass man sich dort "nicht so wohl und unsicher fühlt" wohl hinfällig, weil man bei einem inländischen Urlaub doch gar nicht anders kann als die Sprache und Kultur der Menschen zu kennen. Wo soll man sich da bitteschön unwohl fühlen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Manchmal frage ich mich schon, ob ich das nachvollziehen kann und ich glaube nicht so richtig. So lange ich keine extrem speziellen gesundheitlichen Probleme hätte, so dass nur ein Dr. XY alleine in der Lage ist, mich angemessen zu behandeln, weil der spezialisiert ist auf genau dieses Leiden würde ich das wohl nicht machen.

Mir wäre es viel zu riskant, dass der Knochen vielleicht innerlich ein Blutgefäß aufgeschlitzt hat und man das nicht weiß und sich dann vielleicht mengenweise Blut in mein Bein ergießt, sich ein Gerinsel bildet und ich wegen einem an sich harmlosen Knochenbruch einen Schlaganfall unterwegs oder einige Wochen später erleide. Ich würde viel lieber sehen, solche Dinge zeitnah behandeln zu lassen. Und wer sagt denn, dass man mit einem Knochenbruch nicht mit einer ambulanten Behandlung auskommt? Vielleicht könnte man dann ja sogar am Urlaubsort noch ein paar Tage mit Gips bleiben?

Und wenn man wirklich im Urlaub etwas bekommt, was einen längeren Aufenthalt im Krankenhaus weit weg von zu Hause nach sich ziehen würde, dann kann man sich bestimmt auch verlegen lassen, wenn die akute Gefahr gebannt ist. Das wäre mir persönlich die sichere und bevorzugte Variante.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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