Bei Umzug auf Umzugskartons verzichten können?

Ich habe neulich im Baumarkt mitbekommen, wie eine Frau in der Kasse direkt vor mir einen ganzen Stapel Umzugskartons gekauft hat. Diese waren nicht zusammen gefaltet, kamen mir aber irgendwie trotzdem total klein vor. Ich hatte mir Umzugskartons immer irgendwie viel größer vorgestellt und kann persönlich darauf verzichten.

Als ich vor einem halben Jahr in meine WG gezogen bin, habe ich das auch ohne Umzugskartons geschafft. Ich habe einfach alte Pappkartons von Online-Bestellungen verwendet, die sind sogar je nach bestellter Ware größer als ein normaler Umzugskarton. Zusätzlich habe ich dann so Einkaufskästen verwendet und große saubere Müllsäcke, wo ich dann so weiche Sachen wie Decken, Kissen und Bettwäsche reingestopft hatte.

Es gab nicht einen Moment, wo mir Umzugskartons wirklich gefehlt hatten, auch weil ich Unterstützung aus der Familie bekommen hatte. Ich habe nämlich vorher meinen Brüdern Bescheid gesagt, dass ich Kartons aus Online-Bestellungen gut für den Transport beim Umzug gebrauchen könnte, sodass ich von dort noch einiges mitbekommen habe. Könnt ihr bei einem Umzug auf Umzugskartons komplett verzichten oder ist das für euch unvorstellbar?

Ich denke nicht, dass ich bei einem Umzug ernsthaft auf Umzugskartons verzichten könnte. Dazu habe ich einfach zu viele Dinge. Ich sehe es auch nicht ein, jeden größeren Karton einer Versandbestellung aufzubewahren und soweit ich weiß, tun dies andere Familienmitglieder auch nicht.

Ich bekomme zwar Einiges in mein Auto, aber es ist umständlicher lose Sachen umzuziehen, als Dinge, die sauber in einem Umzugskarton eingelagert wurden. Zudem musst du auch bedenken, wenn ich umziehe, dann muss ich sozusagen 95 Quadratmeter umziehen, sprich Schränke, Regale, Geschirr und eine ganze Menge Zeug. Das ist deutlich mehr als ein WG-Zimmer.

Ich habe vor Kurzem das Arbeitszimmer renoviert und alleine für mein Regal hatte ich fünf Umzugskisten eingelagert. Beim neuen Kleiderschrank habe ich mich auch mit Umzugskisten arrangiert, schließlich wollte ich die Dinge, die ich auch in einen Müllsack stopfen könnte, nicht nochmal neu falten. Diese Kisten wirken schon recht klein, aber wenn man sich richtig organisiert, bekommt man schon sehr viel hinein.

Ein Leben in einer WG, wo man normalerweise ein Zimmer hat und noch ein bisschen Platz in Küche und Bad, kann man schlecht mit einem Leben vergleichen, in dem man einen kompletten Haushalt hat.

Zu WG Zeiten bin ich auch super ohne Umzugskartons klar gekommen. Ich hatte ein paar Kartons von Bestellungen, ein paar Kartons habe ich im Supermarkt mitgenommen, ein paar Koffern und Taschen hatte ich auch noch und der Rest wurde halt in große Mülltüten gestopft.

Aber für meine letzten Umzüge habe ich Kartons gekauft, die bekommt man ja auch gebraucht, weil das einfach wesentlich praktischer ist. Das Verpackungsmaterial, das ich so da hatte, hätte eh nicht gereicht, aber vor allem haben die Umzugskartons alle die gleiche Größe und man kann sie im Umzugswagen deshalb viel besser stapeln als zusammengewürfelte Kartons. Das ist nicht unwichtig wenn man das Unternehmen nach Arbeitsstunden bezahlt.

Wir sind auch schon ohne spezielle Umzugskartons umgezogen. Dafür haben wir dann auch normale Karton genommen, die wir eben bei Bestellungen bekommen und dann gesammelt haben. Auch Bananenkartons aus dem Supermarkt haben wir dafür schon benutzt. Außerdem auch Müllsäcke, in die man Kleidung packen konnte und auch Wäschekörbe, die wir eben voll gepackt haben.

Ich würde auch gar nicht einsehen, mir extra spezielle Umzugskartons zu kaufen. Wir haben mal ein paar Umzugskartons von Freunden geliehen bekommen und diese sind auch oft bei irgendwelchen Kleinanzeigenportalen zu verschenken. Das finde ich dann auch viel sinnvoller.

Wenn man nur einen kleinen Haushalt hat, kann ich mir schon vorstellen dass man bei einen Umzug gut ohne spezielle Umzugskartons auskommt. So wird es jedenfalls bei mir sein. Ich wohne momentan in einer 1,5-Zimmer Wohnung und werde Ende des Jahres mit meinem Freund in unser neues Haus einziehen. Da werde ich lediglich einige Kleidersäcke und wenige Kartons mit meinen Sachen mitnehmen, da wir fast alles neu und hochwertiger kaufen möchten. Für den Zweck reicht es, wenn ich langsam anfange, große Kartons aus irgendwelchen Online-Bestellungen zu sammeln.

Wenn ich mir jedoch vorstelle, dass wir mit einem größeren Haushalt umziehen müssten, dann wäre es mit diesen Kartons aus dem Baumarkt durchaus sinnvoll, da sie alle gleich groß sind und man daher besser in einem Möbeltransporter verstauen kann. Diese haben ja auch den Vorteil dass sie im Gegensatz zu herkömmlichen Kartons ein wenig stabiler sind, was besonders bei schweren Sachen ein Muss ist. Außerdem haben sie an den Seiten praktische Trageöffnungen, was das transportieren der Kartons erheblich erleichtert.

Verzichten könnte man schon, aber was bringt es mir dann mit lauter Bananenkisten und anderen Kartons da zu stehen? Das die Umzugskartons alle die selbe Größe haben und auch die Griffe an der Seite, kann man sie einfacher tragen als einen Bananenkarton und auch besser im LKW stapel und verzurren. Hat man viele unterschiedliche Kartons, dann ist das schon deutlich schwieriger und daher möchte ich darauf auch gar nicht verzichten.

Ich würde mir aber auch keine Umzugskartons aus dem Baumarkt kaufen, da diese richtig teuer sind, wenig aushalten und auch das Packmaß doch sehr klein ist. Viel besser und lohnenswerter ist es, wenn man sich die Umzugskartons leiht von einer Umzugsfirma oder dort auch kauft. Dort kann man teilweise auch gebrauchte Kartons kaufen für 1 Euro und wenn man diese anschließend wieder zurückbringt und sie noch in Ordnung sind, dann bekommt man 50 Cent pro Karton zurück.

Im Endeffekt zahlt man für den Karton dann 50 Cent und kann diese solange benutzen wie man möchte. Die sind stabiler, größer und auch besser zu händeln als das aus dem Baumarkt. Da kann man schon Happy sein, wenn diese einen Umzug überstehen, danach sind sie Reif für die Tonne. Hochwertigere Kartons kann man auch 4-5 mal verwenden wenn man damit sorgsam umgeht.

Im übrigen habe ich hier solche Kartons, die haben jeden Umzug von mir mitgemacht. Ich bin inzwischen an die 30 mal umgezogen in meinem Leben und diese Kartons halten immer noch und gebe ich auch nicht weg. Von daher muss ich mir auch keine neuen kaufen, hin und wieder sind ein paar fertig die dann ersetzt werden aber ich gebe dafür keine Unsummen aus sondern hole diese bei einem Umzugsunternehmen immer für kleines Geld ab. Viele arbeiten inzwischen mit Pfandsystem auf die Kartons.

Machen kann man das sicherlich, aber ich finde es ein bisschen unpraktisch. Umzugskisten sind leichter tragbar und halten mehr aus, weswegen sie von mir bevorzugt werden. Man kann sie ja auch gebraucht für wenig Geld kaufen oder man kauft sich neue Kartons selber. Es gibt einfach so ein paar Sachen für die ein Umzugskarton ganz schön ist.

Es kommt ja sicherlich auch auf die Wohnungsgröße und die Bestellfreudigkeit an. Wenn jemand kaum online bestellt, hat er vielleicht 3 Kartons, von denen man sicherlich nicht umziehen kann. Wenn aber häufiger bestellt wird oder man nur eine kleine Wohnung hat, kann man das eventuell schon nur mit solchen Kartons machen, wobei ich immer die richtigen Umzugskartons bevorzugen würde.

Für mich käme das absolut nicht mehr infrage, aber mittlerweile habe ich auch mehr Zeug, was es zu verstauen gilt und das, obwohl ich mich schon als Pseudo-Minimalistin versuche. Ich hätte jedenfalls keine Ambitionen monatelang im Keller diverse Kartons von mir und meinem gesammelten Umfeld zu verstauen, um dann am Ende die Hälfte meiner Sache in dicke Müllsäcke zu stopfen, weil diese Kartons nicht reichen werden.

Abgesehen davon ist das bei manchen Umzugsfirmen auch gar nicht gerne gesehen oder sogar untersagt, die möchten natürlich die Kartons gut stapelbar im Wagen haben und das ist mit so einem Chaos schlecht möglich. Außerdem hasse ich selbst jegliche Arten von Sammelsurien und provisorischen Lösungen und möchte es schon in all dem Wust, den ein Umzug generell so mit sich bringt, wenigstens ein bisschen sortiert und nachvollziehbar haben.

Außerdem glaube ich auch, dass man sich als relativer Umzugslaie, was wohl die meisten sein dürften, ziemlich verschätzt, wie viele Kartons man wirklich brauchen wird. Ich habe letztes Jahr in meiner Küche eine Wand im unteren Bereich wegen Bauarbeiten ausräumen müssen und bin total gelassen an die Sachen ran gegangen, weil ich ja so viel schon ausgemistet habe. Aus den avisierten zwei Kartons wurden dann drei plus einige Tüten. Man verschätzt sich da schon ziemlich.