Bei Trennung Aussicht auf Neuanfang geben?
Ein Bekannter hat vor einigen Jahren mit seiner Freundin Schluss gemacht, weil er sie unterschiedliche Lebens- und Zukunftsvorstellungen hatten. Für sie war er die große Liebe ihres Lebens und schon bevor er ihr mitteilte, dass die Beziehung nicht mehr für ihn funktioniert wusste er, wie verzweifelt sie sein würde, da sie schon Monate vor der Beziehung damals unglücklich in ihn verliebt war. Als sie zusammenkamen, war das für sie laut eigener Aussage der schönste Tag ihres Lebens.
Die Trennung lief dann auch entsprechend schmerzhaft ab, mit viel Tränen und Verzweiflung auf beiden Seiten, besonders auf der ihren. Schlussendlich sagte er ihr dann, dass sie vielleicht in ein paar Monaten doch wieder zusammenkommen könnten, die Trennung sei momentan das Richtige für ihn, aber mit etwas Abstand könnte aus ihnen irgendwann vielleicht wieder etwas werden.
Ihm war aber schon relativ klar, dass es wohl nichts mehr wird, wollte ihr aber etwas Hoffnung lassen, damit sie nicht völlig am Ende ist und vielleicht nach einiger Zeit selbst einsieht, dass es nicht klappt. Von seinen Freunden wurde die Aktion als grausam betitelt, damit hätte er ihr keinen Gefallen getan, das Mädchen würde ja sicherlich weiterhin hoffen und dann erst recht am Boden zerstört sein, wenn es nichts mehr wird oder er sich gar in eine andere verliebt.
Findet ihr, solche Hoffnungsschimmer sollten bei der Trennung ein No-Go sein, weil die andere Person dadurch nur noch mehr verletzt wird und man die Beziehung ja gar nicht beenden müsste, wenn noch Hoffnung bestünde? Oder kommt es durchaus vor, dass ein Partner dann nicht ganz so schockiert ist und sich leichter an den Gedanken der endgültigen Trennung gewöhnen kann?
Ich finde es auch absolut abartig, wenn Menschen keine richtige Ansage machen können. Natürlich wird niemand eine Beziehungsende mit einem Lächeln hinnehmen, wenn das Ende nicht vorherzusehen war, aber deswegen kann man nicht irgendeinen Mist in Aussicht stellen nur damit das Weinen aufhört. Man sollte ja auch mal erwachsen genug sein um sich ordentlich zu trennen. Versprechungen bringen da doch nichts.
Ich würde das einfach ehrlich formulieren und das habe ich auch bei der einen Trennung gemacht, die ich gemacht habe. Vor allem muss man doch wissen was man möchte und wenn man einen Neuanfang in Aussicht stellt, dann hat man die Person doch weiterhin im nahen Umfeld.
Es ist doch immer besser, mit offenen Karten zu spielen und dem Ex dann keine falschen Hoffnungen zu machen. Die Ex-Freundin klammert sich nun wahrscheinlich an den Gedanken, dass doch nochmal ein Paar aus ihnen wird und arbeitet vielleicht sogar daraufhin und versucht ihren Ex-Partner zurück zu gewinnen. Das finde ich total unfair und denke, dass es den Kummer dann nur noch schlimmer macht, wenn er ihr dann doch irgendwann sagen muss, dass es keine zweite Chance für sie geben wird.
Wie erbärmlich ist das denn? Da hat der Kerl nicht genug in der Hose, um endgültig einen Schlussstrich zu ziehen? Was hat er davon? Will er sich jetzt als "Held" inszenieren, weil er ihr nicht komplett das Herz gebrochen hat, sondern ihr dann noch Hoffnungen macht oder was? Die Frau kann froh sein, dass sie dieses rückgratlose Würstchen los ist, auch wenn sie vermutlich so verliebt und von Hoffnung geblendet sein wird, dass sie das nicht erkennen wird.
Ich finde so einen Charakterzug, wie der Mann ihn gezeigt hat, absolut erbärmlich, abartig und unterste Schublade. Mit solchen Menschen würde ich nichts mehr zu tun haben wollen und wenn ich so einen Menschen kennen würde, würde ich ihm die Meinung geigen, auch wenn mich das eigentlich nichts angeht.
Ich finde es auch ziemlich mies, wenn man den anderen so anlügt, nur um nicht mit den Gefühlen und dem Schmerz der anderen Person konfrontiert werden zu müssen. Immerhin macht man es so nicht in erster Linie der anderen Personen leichter, mit der Trennung umzugehen, sondern einem selbst. Man ist schön aus dem Schneider und muss kein schlechtes Gewissen haben, weil es der anderen Person schlecht geht.
Wenn man sich trennt, dann sollte man das meiner Meinung nach auch richtig machen. Ich halte nichts von On-Off-Beziehungen und auch nichts davon, eine Pause zu machen oder sich auf Zeit zu trennen. Im Normalfall funktioniert es auch dann nicht mehr mit der Beziehung und meiner Meinung nach sind das auch nur alles Ausflüchte, um sich vom anderen entwöhnen zu können.
Wenn man sich trennen will, dann sollte man der anderen Person die Wahrheit sagen können. Das sollte es der Partner einem doch wert sein. Immerhin muss einem doch klar sein, dass man den anderen durch dieses Verhalten nicht schützt. Mag sein, dass der plötzliche Trennungsschmerz nicht ganz so schlimm ist, wenn die andere Person noch Hoffnung hat, dass man wieder zusammenkommen könnte, aber dafür nimmt man ihr doch auch die Möglichkeit, über die Beziehung hinwegzukommen und damit abzuschließen.
Stattdessen macht sich der andere so über Monate Hoffnung und leidet über so eine lange Zeit, anstatt direkt mit der Trennung zurechtkommen zu können und diese gleich zu akzeptieren. So etwas ist doch einfach nur unfair und vor allem dann, wenn einem selbst bewusst ist, dass man es gar nicht mehr versuchen möchte und das für sich ausschließt.
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